Deutschlands erste mobile Toilette für alle als PKW-Anhänger: MO führt vor

Fachinformation - geschrieben am 05.02.2024 - 12:32

Als erste Stadt Deutschlands hat Freiburg eine mobile "Toilette für alle" in Form eines PKW-Anhängers angeschafft. Unsere Mitgliedsorganisation, das Korczak-Haus Freiburg e. V., wurde schon früh ins die Planungen einbezogen und führte die Nutzung während der Eröffnungsfeier am Montag, 5. Februar 2024, in den Freiburger Messehallen Vertretern der Institutionen, der Presse sowie der interessierten Öffentlichkeit vor. 

"Erst wenn es Möglichkeiten zum Windeln und Pflegen flächendeckend gibt, in Form dieser "Toiletten für alle", können Familien mit Kindern mit Behinderungen aber auch Erwachsene mit Beeinträchtigungen an Veranstaltungen, Museumsbesuchen, und Tagesausflügen teilnehmen. Hier geht es um die oft genannten Stichworte Teilhabe, Sichtbarkeit aber auch Akzeptanz", betont Ulrike Steffen, Schulleiterin der Janusz-Korczak-Schule. "Auch wir als Einrichtung müssen immer wieder bei Ausflügen, Schullandheimen und ähnlichem einen Ort für die Pflege mit einplanen. Die Frage stellt sich uns immer wieder: Ist er vorhanden?", so Steffen.

Denn wer schwerbehindert, mehrfachbehindert oder pflegebedürftig ist, dem helfen rein barrierefreie WCs oft nicht weiter. Diese Menschen brauchen zudem eine höhenverstellbare Liege und einen Deckenlifter. Nur so kommen sie vom Rollstuhl auf das WC oder die Liege. 

Stationäre "Toiletten für alle" gibt es bereits neun im Freiburger Stadtgebiet. Doch bei Veranstaltungen im öffentlichen Raum, bei Quartiers- und Weinfesten, beim Weihnachtsmarkt oder öffentlichen Abendveranstaltungen fehlte sie bislang. Über den Euro-Schlüssel kommt man hinein. Die mobile Toilette steht gemäß der Website der Stadt Freiburg für jede Art von Veranstaltung innerhalb des Stadtgebiets (einschließlich der zu Freiburg gehörenden Ortschaften) für Vereine und gemeinnützige Organisationen sowie Firmen und Unternehmen zur Verfügung. Gemeinnützige Organisationen und Vereine erhalten einen Preisnachlass.

"Eigentlich müsste immer eine Toilette für alle mitgedacht und mitgeplant werden, in jedem öffentlichen Gebäude, in jeder Schule, einfach überall. Das wäre gelebte Inklusion!", fügt Steffen hinzu.

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