Hoffnung, Medaillen unvergessliche Momente kehren nach Baden-Württemberg zurück

Pressemitteilung - geschrieben am 29.06.2023 - 19:59

Stuttgart 28.06.2023 Die Special Olympics Weltspiele vom 17. bis 25. Juni in Berlin sind beendet. Über eine Woche trugen 7000 internationale Athletinnen und Athleten mit geistiger Beeinträchtigung in 26 Sportarten Wettbewerbe aus, schlossen neue Freundschaften und feierten gemeinsam. Als zweitgrößte Delegation mit 121 Personen traten für Deutschland rund 80 Athletinnen und Athleten aus Baden-Württemberg an. Dabei waren sie in 16 Sportarten vertreten. Gold holten die Süddeutschen beispielsweise im Kajak, Kraftdreikampf, Badminton oder Judo. Die Bilanz aus deutscher Sicht ist mehr als zufriedenstellend. Auch für Baden-Württemberg kamen hervorragende Ergebnisse zustande und viele Medaillen finden den Weg ins Ländle. Ein besonderer Moment für Special Olympics Baden-Württemberg (SOBW) war als Fußballer Ralf Andrasch (BSG Neckarsulm), Mitglied im SOBW-Athletenrat, bei der Eröffnungsfeier vor mehr als 50.000 Menschen den Athleteneid sprechen durfte. Dieser Gänsehautmoment bleibt für immer.

„Als Landesverband können wir mehr als stolz auf unsere Delegation sein. Nicht nur aus sportlicher Sicht sondern die ganze Welt konnte zusehen, was eine solche inklusive Veranstaltung bewirken kann. Nun hoffen wir diesen Aufwind nutzen zu können um noch mehr in den Strukturen des inklusiven Sports und in der Gesellschaft zu bewegen“, so Mathias Tröndle Präsident von SOBW.

Doch Medaillen und Leistung sind nicht alles. Mindestens genauso wichtig ist, die Weiterentwicklung jedes Einzelnen und die Teilhabe in der Gesellschaft voran zu bringen. Es kann gelingen, wenn das Motto der Spiele „zusammen unschlagbar“ auch in der Bevölkerung ankommt. Hoffnung macht dabei das Host Town Program, wodurch im Vorfeld der Spiele internationale Delegationen in 21 Kommunen und Städten Baden-Württembergs empfangen wurden. Dort konnte das Thema bereits platziert werden und nachhaltige Ideen zur Inklusion vorangetrieben werden.

Die Kraft des Sports hat bei diesen Spielen Brücken der Inklusion gebaut. Beate Slavetinsky, Vizepräsidentin SOBW, begeistert neben dem Sport das ehrenamtliche Engagement: „Großartig war die hohe Beteiligung der Freiwilligen aus dem Süden. Vor allem die Tandem-Helferteams können Vorbild für weitere sportliche Großveranstaltungen sein. Ein großer Dank gilt allen, die beispielsweise beim Gesundheitsprogramm, bei Siegerehrungen oder Wettbewerben mitgeholfen haben.“ 

Badmintonspieler Julian Rublack aus Ba-Wü fasst das internationale Sportfest so zusammen: „Ich habe Gold im Einzel und im Mixed Doppel gewonnen und Silber im Herren-Doppel. Die Weltspiele waren einfach fantastisch. Die ganze Woche war im Badminton-Court geile Stimmung. Toll war, dass so viele deutsche Fans bei meinen Wettbewerben für mich gejubelt haben. Ich komme aus Überlingen am Bodensee und nehme als schönstes Erlebnis meine Medaillen und viel positive Energie mit nach Hause.“

Die Spiele in der Hauptstadt haben gezeigt, dass es geht Inklusion zu leben. Alle sind zusammengekommen, um die Botschaft der Inklusion zu verbreiten. Das sieht auch Christopher Märkle von der Lebenshilfe Baden-Württemberg so: „Eine beeindruckende Veranstaltung, die Mut und Kraft gibt, weiter Begegnungen vielfältigster Art und Weise zu schaffen. Für uns als Gesellschaft eine große Chance diese positiven Erlebnisse zu multiplizieren und gemeinsam nachhaltig für mehr Teilhabe zu sorgen.“

Die überwältigende und wegweisende Veranstaltung hat alle Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern deutlich übertroffen: Insgesamt 330.000 Menschen besuchten die Weltspiele, die Wahrnehmung in Fernsehen und allen anderen Medien war überragend.

Uta-Micaela Dürig, Vorständin Sozialpolitik beim Paritätischen Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg: „Die Special Olympics Weltspiele in diesem Jahr hier in Deutschland gehabt zu haben war ein sehr gutes Signal für gelebte Inklusion bei uns im Land. Die Atmosphäre der Spiele und der gegenseitige Respekt aller Mitwirkenden war ganz besonders und hat sehr berührt. Bei den Spielen hat der Sport in seiner Vielfalt seine zusammenführenden Kräfte entfaltet. Diese Energie müssen wir jetzt auch in Baden-Württemberg nutzen und Freizeit und Sport auch bei uns vor Ort inklusiv ausgestalten: Die Angebote in den Vereinen müssen flächendeckend inklusiv und damit allen Menschen zugänglich sein. Auch die notwendige Unterstützung und Assistenz muss in ausreichender Zahl verfügbar und sicher finanziert sein. Dies schafft Verständnis füreinander und Normalität in einer vielfältigen Gesellschaft.“

Schlagworte zum Thema

Wichtige Werkzeuge

Artikel merken