Paritätischer tritt Präventionsnetzwerk Finanzkompetenz e.V. bei

Pressemitteilung - geschrieben am 01.02.2024 - 21:57

Stuttgart 02.02.2024 Der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg ist dem Präventionsnetzwerk Finanzkompetenz e.V. beigetreten. Der Verband will sich damit gegen Kinder- und Jugendarmut und für die Finanzkompetenz bei jungen Menschen einsetzen. Denn laut Trendstudie "Jugend in Deutschland - Winter 2022/23" ist jeder fünfte junge Mensch zwischen 14 und 29 Jahren in Deutschland verschuldet. Konkrete Finanzbildung kann helfen, einen verantwortungsvollen Umgang mit Geld zu lernen und Schulden zu vermeiden.

Uta-Micaela Dürig, Vorständin Sozialpolitik des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Baden-Württemberg:

„Die Kooperation ist ein wichtiger Schritt, um finanzielle Bildung noch stärker flächendeckend zu verankern und damit Chancengerechtigkeit zu schaffen. Finanzkompetenz in allen Bereichen hilft, Verschuldung und damit schon Jugendarmut vorzubeugen. Laut SCHUFA Jugend-Finanzmonitor 2022 wünschen sich 93 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland, dass die Themen Geld und Finanzen bereits ausführlich in der Schule vermittelt werden sollten.“

Sabine Wild, Projektkoordinatorin SILKYplus beim Paritätischen Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg:

„Gerade für benachteiligte Kinder und Jugendliche ist finanzielle Bildung und Kompetenz wichtig. Sie lernen so schon früh, mit dem Geld, das ihnen zur Verfügung steht, umzugehen und ein verantwortungsvolles Konsumverhalten zu entwickeln. Wir können es uns als Gesellschaft nicht leisten, junge Menschen abzuhängen und nicht zu fördern. Um sie und ihre Familien bestmöglich zu begleiten, ist es wichtig, dass auch die Sozialarbeiter*innen und Multiplikator*innen sensibel sind für Themen wie Klassismus, Diversität und neben den möglichen finanziellen Hilfen auch Kenntnisse im Bereich Finanzbildung haben. Im Rahmen des vom Europäischen Sozialfonds und aus Mitteln des Landes geförderten Netzwerkprojekts SILKYplus des Paritätischen Baden-Württemberg wird bereits erfolgreich mit kommunalen Präventionsnetzwerken kooperiert. So können junge Menschen bei der Verwirklichung ihres Traums von einem guten Leben unterstützt werden. Vergessen wir eines nicht: Die Kinder von heute, sind die Erwachsenen und Eltern von morgen. Eine Investition in Kinder und Jugendliche ist somit immer eine Zukunftsinvestition – eine Investition in unser aller Zukunft.“

Dr. Birgit Happel, Vorstandsmitglied im Präventionsnetzwerk Finanzkompetenz e.V., Neuss:

„Das Präventionsnetzwerk Finanzkompetenz e.V. setzt sich für die Stärkung der Finanzkompetenz, finanzielle Bildung und (Schulden-)Prävention ein. Wir fördern nicht nur die individuelle Prävention, sondern setzen uns auch für strukturellen Prävention ein, um niemanden zurückzulassen und um Einfluss auf die Veränderung von Strukturbedingungen zu nehmen. Auch ein starker Verbraucherschutz ist uns wichtig und mir persönlich liegt neben der Finanzbildung auch die finanzielle Gleichstellung am Herzen. Wir freuen uns sehr, den Paritätischen Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg als neues Mitglied begrüßen zu dürfen. Der Verband ist eine starke Stimme für die Bekämpfung sozialer Probleme und sozialer Ungleichheit und setzt sich für das soziale Wohl aller gesellschaftlicher Gruppen ein.“

Gerd Schaufelberger von der Jugendagentur Heidelberg eG, Heidelberg:

„Das Thema Finanzkompetenz ist über verschiedene Projekte hinweg als Teil unseres Unterstützungsangebotes sehr wichtig. Geldknappheit ist ein Thema, dass die Menschen sehr beschäftigt oder besser gesagt bedrückt. Es führt zu Sorge, Scham, Beschränkung, Beklemmung. Im vergangenen Jahr wurde so sehr wie noch nie auf unsere Spendentöpfe zugegriffen, weil immer mehr Menschen mit ihrem eigenen Geld nicht mehr auskommen. Das betrifft die Kosten für Lebensmittel, Mietkautionen, Ausflüge, Elektronik, ein Fahrrad, Passgebühren u.a. Man merkt deutlich, dass die gestiegenen Kosten in verschieden Lebensbereichen besonders belasten.“

Michael Groh (Dipl.-Päd.), Bereichsleiter Kommunale Jugendsozialarbeit bei Waldhaus Jugendhilfe gGmbH, Hildrizhausen:

„Finanzkompetenz bedeutet mehr, als das Zusammenhalten vorhandener finanzieller Mittel. Es geht um die Frage, wie jungen Menschen mit diesen ihr Leben so gestalten können, wie sie es wollen. Das bedarf Wissen und Aufklärung über Geld und seine Hintergründe, über übergeordnete Zusammenhänge und Systeme. Finanzkompetenz ist als Lebenskompetenz zu verstehen, die handlungsfähig macht, Chancengleichheit fördert und Menschen stärkt in der erfolgreichen Bewältigung ihrer Verselbstständigung.“

Wichtiger Hinweis an die Redaktionen

Mehr zum Thema „Finanzbildung“ erfahren Sie hier im Interview mit Dr. Birgit Happel, Sozialwissenschaftlerin, Inhaberin von Geldbiografien, im Vorstand des Präventionsnetzwerks Finanzkompetenz, Referentin und Trainerin, UNESCO BNE Akteurin und Mitglied von UN Women Deutschland https://youtu.be/aImVm_-Qy6g?si=bZbHBGRFtk2bKLMW

Pressekontakte:

Jugendagentur Heidelberg eG, Gerd Schaufelberger, Vorstand der, Tel. 01522/ 636 74 62, E-Mail: schaufelberger@jugendagentur-heidelberg.de

Waldhaus Jugendhilfe gGmbH, Michael Groh (Dipl.-Päd.), Bereichsleiter Kommunale Jugendsozialarbeit, Tel. 07034 – 931741, E-Mail: groh@waldhaus-jugendhilfe.de

 

Wichtige Werkzeuge

Artikel merken