19. Sozialpolitisches Fachforum - SoFa mit Prof. Butterwegge: Jugendarmut

Fachinformation - geschrieben am 17.10.2023 - 10:09

„Jung, ‚bildungsfern‘, abgehängt – wie sich die Gesellschaft ihrer Zukunft beraubt“

mit Prof. Dr. Christoph Butterwegge / Universität Köln

Armut von jungen Menschen und ihren Familien verharrt seit Jahren auf einem erschreckend hohen Niveau. Nach der Pandemie hat insbesondere die Armut unter Kindern und Jugendlichen mit 21,3% eine neue traurige Rekordmarke erreicht (Statistisches Bundesamt / Mikrozensus). Hinsichtlich Gesundheit, Bildung, Wohnen, Kultur und Freizeit verschärft sich die Ungleichheit. Kinder und Jugendliche, die in armutsbetroffenen Familien aufwachsen, sind häufig persönlicher Entfaltungsmöglichkeiten beraubt, sozial ausgegrenzt und in vielerlei Hinsicht unterversorgt. Ob die viel diskutierte Kindergrundsicherung zu Verbesserungen führt, bleibt abzuwarten. Fakt ist: Wer schon in jungen Jahren deklassiert wird, hat auch in späteren Jahren begrenzte Chancen auf ein selbstbestimmtes Leben.

Der Sozialwissenschaftler und Deutschlands bekanntester Ungleichheitsforscher Prof. Dr. Christoph Butterwegge zeigte in seinem Vortrag das Spektrum der Kinder- und Jugendungleichheit auf, ergründete die Ursachen und schlug Gegenmaßnahmen vor: Ungleichheit muss bekämpft, Armut beseitigt und Reichtum begrenzt werden. In der anschließenden Diskussion mit Vertreter*innen der AG Jugend (Runder Tisch Kinderarmut) und Projektmitarbeiterinnen bei SILKYplus wurde von den Moderator*innen Dr. Matthias Hamberger und Jutta Goltz (kit jugendhilfe) der Fokus auf das oftmals ausgeblendete Thema Jugendarmut gelegt. Im Austausch mit den Gästen stellte Prof. Butterwegge klar, dass die ungleiche Verteilung von Vermögen in Deutschland nicht viel besser ist als in den Vereinigten Staaten. Armut wird individualisiert, hat aber strukturelle Ursachen, über die in der Öffentlichkeit kaum gesprochen wird.

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