18. Sozialpolitisches Fachforum - SoFa | Tübingen

Fachinformation - geschrieben am 25.07.2022 - 10:38

Sollen Lebensmittel aus sozialen Gründen billig sein?

Die Umweltethikerin Dr. Uta Eser berichtete auf dem Berghof in Lustnau über die Möglichkeiten nachhaltigen Engagements sozialer Einrichtungen. Eingeladen hatte der Paritätische Kreisverband Tübingen zum mittlerweile 18. Sozialpolitischen Fachforum – kurz SoFa.

In Deutschland seien die Ausgaben, aber auch die Kosten für Nahrungsmittel so niedrig wie nirgendwo sonst, „man spart am Essen“, so Eser. Dabei sei klar, dass diese Kosten irgendjemand bezahlen müsse: ausgebeutete Arbeiter in südlichen Ländern und nicht zuletzt die Natur selbst. Eser zeigte anschließend auf, dass bei der Umsetzung der ‚17 Ziele für nachhaltige Entwicklung‘ der Vereinten Nationen Sozialpolitik, Ökonomie und Umweltschutz zusammen gedacht werden. Es stellt sich die Frage, ob Nachhaltigkeit nur für privilegierte Menschen erreichbar ist. Ärmere Haushalte haben meist schlicht nicht die Mittel, sich höherwertige und nachhaltig produzierte Nahrungsmittel leisten zu können. Es wird noch großer Anstrengungen bedürfen, politische Weichen so zu stellen, dass Umweltschutz und Sozialpolitik nicht als Gegensätze wahrgenommen werden. Zu oft entdecke eine Lobby ihr Herz für sozial Benachteiligte, wenn es um die Verhinderung ökologischer Verbesserungen geht. Lebensmittel sollen also aus sozialen Gründen nicht billig sein, gesunde und nachhaltig produzierte Lebensmittel müssen allen Menschen zur Verfügung stehen, um die Lebensgrundlagen zu erhalten. akg

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