Integration von Geflüchteten in Arbeit

Die Teilhabe Geflüchteter stellt einen Mehrwert für sie selbst, Gesellschaft und Unternehmen dar. Denn sie bringen viele Potenziale und Ressourcen mit.

Im Projekt NIFA wurden 2.605 Personen bei der Entfaltung ihrer Potenziale unterstützt.

Zuletzt sind viele Geflüchtete nach Deutschland gekommen. Menschen „mit hoher Motivation, Einsatzbereitschaft und Zielstrebigkeit, die sie auf ihrer Flucht unter Beweis stellen“[1] mussten. Mit dabei: Lebenserfahrung, Talente, Kompetenzen. Hier angekommen möchten sie sicher und selbstbestimmt leben, eigene Wünsche und Ideen realisieren, ihre Fähigkeiten einbringen, teilhaben.

Diversity als Notwendigkeit

„Für Unternehmen und Gesellschaft bedeutet das mehr Vielfalt bei Kund*innen, Geschäftspartner*innen, Beschäftigten“.[2] „Die personelle und kulturelle Vielfalt sollte als genereller Mehrwert begriffen werden, zu dem alle […] beitragen und von dem alle profitieren“.[3] Auch durch die Globalisierung und den Fach- und Arbeitskräftemangel ist es wichtig, die Potenziale zu erkennen und zu erschließen.

Ressource Vielfalt

Für Geflüchtete ist die Aufnahme einer Ausbildung oder Arbeit die Basis für ein selbstbestimmtes Leben und die gesellschaftliche Teilhabe. Ihre Arbeitsmarktintegration bietet viele Potenziale:

  • Vielfalt an fachlichen, sozialen, sprachlichen und interkulturellen Kompetenzen[4]

  • Kreativität und Innovation durch neue Sichtweisen, Erfahrungen und Talente[5]

  • Problemlösung und Synergien durch erweiterten Erfahrungs- und Wissensschatz

  • Bedarfsorientierung und Qualität bei Angeboten

  • Zielgruppenzugänge/Multiplikationsfunktion

  • Positive Außendarstellung.[6]

Vielfältige Potenziale auch im Projekt NIFA

Seit Mitte 2015 berät und begleitet das „Netzwerk zur Integration von Flüchtlingen in Arbeit – NIFA“ Geflüchtete auf ihrem Weg in den Arbeitsmarkt. Bis Ende 2020 wurden 2.605 Personen bei der Entfaltung ihrer Potenziale unterstützt, 43,3 Prozent bereits erfolgreich bei der Aufnahme einer Ausbildung, Arbeit oder dem Nachholen eines Schulabschlusses. 

Mehr zum Projekt: www.nifa-bw.de
1: Charta der Vielfalt e.V. (02/2016): „Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt! Praxis-Leitfaden für Unternehmen“, S. 11. – 2: Ebd., S. 8. – 3: Ebd., S. 9. – 4: Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V. und Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (07/2017): „Perspektiven bieten. So gelingt der Berufseinstieg geflüchteter Frauen in Ihr Unternehmen. Eine Praxishilfe für Unternehmen“, S. 8. – 5: Vgl. ebd. – 6: Vgl. Werkstatt PARITÄT gemeinnützige GmbH, Projekt „ATTARIS – Fachkräfte erfolgreich gewinnen und binden“ (06/2014): „Attraktive Arbeitsplätze in der Sozialwirtschaft. Arbeitshilfen und Best-Practices für kleine und mittlere Organisationen zu Personalgewinnung/-bindung und Diversity Management“, S. 142

Erfolgsgeschichten

Hier einige Beispiele von erfolgreichen Vermittlungen und deren Gewinn für die Gesellschaft:

  • Ali A. hat in seiner Heimat u.a. als Rettungshelfer gearbeitet und bringt diese Kompetenzen nun beim DRK ein.
  • Yusra H. initiierte 2020 eine Maskennähaktion und brachte ihre Kompetenzen als gelernte Schneiderin ein.
  • Harish K. ist sehr offen, kommunikativ, zielstrebig und setzt nach erfolgreicher Ausbildung als Hotelfachwirt seine mehrsprachigen, fachlichen und interkulturellen Kompetenzen bei internationalen Hotelgästen ein. 
  • Sana S. liebt den Bäckerberuf, ist handwerklich geschickt und sorgt sehr zuverlässig dafür, dass es morgens frische Brötchen gibt. 
  • Marzieh M. bringt sich mit ihren Fähigkeiten in einer Kita ein und wirkt auch als interkulturelle Mittlerin für andere Familien. 

Dies ist ein Artikel aus PARITÄTinform 3/2021

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