Anspruch und Realität in den Kitas

Fachinformation - geschrieben am 02.11.2023 - 17:39

Beim 14. Onlineaustausch der Kita-Leitungen und -Träger in der Region Bodensee-Oberschwaben mit Andrea Gerth, Fachberaterin Kindertagesbetreuung beim Paritätischen Baden-Württemberg, zeigte sich, dass Wunsch und Wirklichkeit in den Kitas immer weiter auseinanderzudriften drohen. Angesichts der knappen Ressource „Arbeitskraft“, die – obgleich der Stellenplan vielleicht sogar erfüllt ist – wegen Krankheit oder Urlaub selten wirklich ausreichend vorhanden ist, und andererseits einem deutlich wachsenden besonderen Förderbedarf bei immer mehr Kindern, hinterfragten die teilnehmenden Kita-Leitungen die berufspolitischen Entwicklungen.

Ihre eigenen Ansprüche an eine qualitätsvolle frühkindliche Bildung scheinen vielen Führungskräften nicht mehr umsetzbar. Staatliche Regelungen zielten tendenziell in Richtung einer „Verwahrung“ kleiner Kinder, bei der eher auf eine größere Anzahl gering qualifizierter Betreuungskräfte gesetzt werde als auf eine Steigerung der Attraktivität des Erzieher*innenberufes. Kritisch wurden dementsprechend Initiativen zur Anwerbung von Betreuungskräften im Ausland gesehen, da die Sprachbarrieren vielfach hinderlich seien in der praktischen Alltagskommunikation, aber auch die fachliche Reflexion sehr erschwerten.

Neben diesen grundsätzlichen Überlegungen tauschten sich die Anwesenden auch darüber aus, wie der fachliche Austausch im Sinne einer kollegialen Beratung gelingen kann. Außerdem erläuterte Andrea Gerth Nachrichten aus dem kurz zuvor erschienenen paritätischen Newsletter „Kinder“ und reichte Antworten nach zu Fragen aus dem vorigen Treffen, die sich um die Voraussetzungen für die Gewährung einer im Tarif vorgesehenen Anleitungspauschale drehten.

Der nächste Online-Austausch findet im Frühjahr 2024 statt. Eine Terminabfrage wird über die Regionalgeschäftsstelle verschickt.

 

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