Paritätischer fordert Warnhinweise für Schwangere auf alkoholischen Produkten

Pressemitteilung - geschrieben am 07.09.2023 - 19:15
Schwangere Frau lehnt Glas Wein ab

Stuttgart 08.09.2023   Schätzungsweise werden bundesweit jährlich ca. 10.000 Kinder geboren, die in ihrem Wachstum und ihrer Gehirnentwicklung durch Alkoholkonsum in der Schwangerschaft lebenslang geschädigt sind. Fetale Alkoholspektrum-Störungen (FASD) gehören zu den häufigsten angeborenen geistigen und körperlichen Behinderungen in Deutschland. Der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg und pro familia fordern zum Internationalen Tag des alkoholgeschädigten Kindes (09.09.) Warnhinweise auf allen alkoholischen Getränken und Lebensmitteln mit Alkohol.

Uta-Micaela Dürig, Vorständin Sozialpolitik des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Baden-Württemberg: 

„Schon bei geringem oder nur gelegentlichem Alkoholkonsum der Mutter kann das ungeborene Kind schwer geschädigt werden. Sie leiden ein Leben lang unter organischen oder körperlichen Fehlbildungen, geistigen und psychischen Störungen oder Beeinträchtigungen, Entwicklungsstörungen sowie extremen Verhaltensauffälligkeiten. Diese Folgeschäden beziehungsweise Fetalen Alkoholspektrum-Störungen (FASD) bei Kindern sind zu hundert Prozent vermeidbar. Was es braucht, ist Aufklärung. Deshalb sind gut sichtbare Warnhinweise auf alkoholischen Getränken und Lebensmitteln mit Alkohol wie „Null Alkohol in der Schwangerschaft!“ dringend erforderlich. Deutschland gilt in Bezug auf Alkohol als Hochkonsumland.“

Dr. Oranna Keller-Mannschreck, Ärztin, Familientherapeutin und Traumatherapeutin bei der Beratungsstelle pro familia Waiblingen:

Für die meisten Menschen gehört Alkohol zum Alltag. Sie sind daran gewöhnt und es fällt schwer, plötzlich aufzuhören, besonders wenn der Partner oder die Partnerin weiterhin den Alkohol genießt. Schwangere brauchen Rücksichtnahme und Unterstützung, auch wenn es um den Verzicht auf Genussmittel geht. Alkohol schädigt das Kind im Mutterleib massiv. Es kommt über die Nabelschnur und Plazenta sofort zum Ungeborenen, dessen Leber den Alkohol nur langsam abbauen kann. So sind die Zellen und ganz besonders die Nervenzellen diesem Gift viel zu lange ausgesetzt.“

Pressekontakt pro familia Waiblingen, Frau Dr. Oranna Keller-Mannschreck, Tel. 07151 98224 8940, E-Mail: waiblingen@profamilia.de

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