Cannabisgesetz: Präventionsarbeit an Schulen und Jugendeinrichtungen ausbauen

Pressemitteilung - geschrieben am 23.02.2024 - 15:52

Stuttgart 23.02.2024 Heute wurde im Deutschen Bundestag das Cannabisgesetz verabschiedet. Es reguliert ab 1. April 2024 den Cannabiskonsum für Erwachsene. Der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg kann es nachvollziehen, dass man dadurch auch versucht, den Schwarzmarkt zu unterdrücken. Unbestritten ist aber das hohe gesundheitliche Risiko, welches Cannabiskonsum insbesondere für Jugendliche und junge Erwachsene bedeutet. Der Verband fordert deshalb eine bessere Aufklärungs- und Präventionsarbeit an Schulen und in Jugendeinrichtungen sowie spezielle Beratungsangebote für junge Cannabiskonsument*innen und Eltern. Hierfür sei eine deutliche Aufstockung der Mittel für die Suchthilfe erforderlich. Cannabis ist unter Jugendlichen die mit Abstand am meisten konsumierte Substanz. 9,7 Prozent der Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren erklärten, die Droge schon einmal im Leben konsumiert zu haben. Bei den 18- bis 25- Jährigen sind es bereits 34,5 Prozent. (Drogenaffinitätsstudie 2015 BZgA, 2016).

„Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass früher Cannabiskonsum für Kinder und Jugendliche mit einem hohen gesundheitlichen Risiko verbunden ist. Es kann zu psychischen und Entwicklungsstörungen, Gedächtniseinbußen, Konzentrationsschwierigkeiten, Aufmerksamkeitsstörungen bis hin zu Depressionen führen und den Weg zu anderen Drogen ebnen“, sagt Uta-Micaela Dürig, Vorständin Sozialpolitik des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Baden-Württemberg. „Um Jugendliche tatsächlich zu schützen, brauchen wir zusätzliche Aufklärungs-und Präventionsangebote an Schulen und in Jugendeinrichtungen, die frühzeitig über die Risiken und Folgen in Bezug auf den Konsum von Cannabis aufklären. Ohne zusätzliche finanzielle Mittel für die Suchthilfeberatung und –prävention lässt sich das flächendeckend nicht umsetzen“, so Dürig. Nachdem die neue Cannabisregulierung Jugendlichen einen Konsum von Cannabis erst ab 18 Jahren ermöglicht, wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, um auch den Alkoholkonsum erst ab 18 Jahren – wie in allen anderen europäischen Länder – freizugeben, so die Vorständin.

 

Der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg - gegründet 1948 - ist einer der sechs anerkannten Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege. Er ist konfessionell, weltanschaulich und parteipolitisch unabhängig. Er steht für Solidarität, soziale Gerechtigkeit und Teilhabe und wendet sich gegen jegliche Form sozialer Ausgrenzung. In den kommenden Jahren wird sich der Paritätische Baden-Württemberg verstärkt drei Strategiefeldern widmen: - Zusammenhalt in einer vielfältigen, inklusiven und demokratischen Gesellschaft - zukunftsfähige Lebensräume - Soziale Innovationen. Ihm sind in Baden-Württemberg über 900 selbständige Mitgliedsorganisationen mit insgesamt rund 2000 sozialen Diensten und Einrichtungen angeschlossen sowie rund 50.000 freiwillig Engagierte und 80.000 Hauptamtliche. Weitere Infos unter www.paritaet-bw.de

 

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