Der PARITÄTISCHE Mannheim fordert 100 Prozent Finanzierung von Schwangerschaftsberatungsstellen
Mannheim 28.09.2020: Zum SAFE ABORTION DAY 2020 präsentiert der PARITÄTISCHE Kreisverband Mannheim einen 10-Punkte-Plan zur Wahrung der Rechte der Frauen im Schwangerschaftskonflikt. Dort sind konkrete Maßnahmen für eine gesicherte, verlässliche medizinische Versorgung, gute Beratung und bessere Hilfen für betroffene Frauen festgelegt. Der Verband fordert eine 100 Prozent-Förderung der Schwangerenkonfliktberatung. Nur so könne eine gute Beratung, verlässliche Hilfen und eine sichere medizinische Versorgung in Mannheim gewährleitet werden.
Anlass ist die heutige Kundgebung des Mannheimer Bündnisses von pro familia, PARITÄTISCHER Kreisverband Mannheim, SPD, BÜNDNIS 90, DIE GRÜNEN, Feministisches Bündnis und Giordano Bruno Stiftung unter dem Motto „Schwangerschaftsabbruch ist Grundversorgung! Egal wo. Egal wer. Egal warum“.
„Wir begrüßen es außerordentlich, dass Mannheim bei der ärztlichen Versorgung für Schwangerschaftsabbrüche und die Schwangerenkonfliktberatung aktuell gut aufgestellt ist“, erklärt Sonja Lingelbach, Referentin bei der PARITÄTISCHEN Kreisgeschäftsstelle Mannheim. Probleme gebe es allerdings im Hinblick auf eine ausreichende Finanzierung. „Der Landeszuschuss in Höhe von 80 Prozent, die die Beratungsstelle von pro familia erhält, reicht nicht aus. Um die Versorgung für alle betroffenen Frauen und Familien in Mannheim dauerhaft zu sichern, ist eine Kofinanzierung des Fehlbetrags durch die Kommune unerlässlich.“, so Lingelbach. Auch müsse in Mannheim sichergestellt sein, dass Frauen, die ihre Schwangerschaft abbrechen wollen, einen leichten Zugang zu Informationen über Ärzt*innen, ihre Methoden und Verfahren bekommen. „Dringend erforderlich sei die Einbeziehung der Mannheimer Kliniken und eine entsprechende medizinische Aus- und Fortbildungen für Ärzt*innen“, ergänzt Lingelbach.
Die Wahrung der Rechte im Schwangerschaftskonflikt
10 Punkte-Plan des PARITÄTISCHEN und pro familia Baden-Württemberg für gute Beratung, Hilfen, sichere und verlässliche medizinische Versorgung
- Respekt vor Frauen im Schwangerschaftskonflikt einfordern: die Persönlichkeitsrechte der Frauen und ihre Entscheidungsfreiheit verteidigen
- Beratungsstellen fördern und unterstützen, die im gesetzlichen Auftrag Schwangere beraten
- Respekt vor Ärzt*innen einfordern, die Schwangerschaftsabbrüche nach Recht und Gesetz vornehmen
- Medizinische Aus-und Fortbildung von Ärzt*innen zum Schwangerschaftskonflikt gewährleisten
- Frauen, die ihre Schwangerschaft abbrechen wollen, den Zugang zu Informationen über Ärzt*innen, ihre Methoden und Verfahren erleichtern
- Möglichkeiten des Schwangerschaftsabbruchs und die freie Wahl der Methode in jedem Stadt- und Landkreis sicherstellen
- Kliniken in allen Stadt- und Landkreisen in die Versorgung einbeziehen
- Schutzzonen vor Konfliktberatungsstellen und Arztpraxen rechtlich verankern
- Zugang zur passenden Verhütung unabhängig von der finanziellen Situation ermöglichen
- Bedingungen für junge Mütter/ Familien mit geringem Einkommen verbessern: bezahlbaren Wohnraum und gute Betreuungsmöglichkeiten schaffen