In der Sitzung vom 21. September 2023 hat der Vorstand der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) nach intensiver Diskussion eine Aktualisierung der Empfehlungen zum Umgang mit Alkohol auf Basis der Vorlage und Expertise des wissenschaftlichen Kuratoriums der DHS beschlossen.
In der bisherigen Empfehlung stand der risikoarme Konsum mit maximalen Trinkmengen im Fokus. Der risikoarme Konsum umfasste demnach für gesunde Menschen ohne zusätzliches genetisches oder erworbenes Risiko unter anderem eine maximale Trinkmenge von 24 Gramm Reinalkohol pro Trinktag bei Männern und 12 Gramm bei Frauen.
Aufgrund des Standes der Wissenschaft sowie aufgrund von Prinzipien der Förderung von physischer Gesundheit nimmt die DHS nunmehr Abstand von dieser bisherigen Trinkmengenempfehlung, die ohnehin häufig dazu führte, dass der Alkoholkonsum bis zu dieser Grenze als risikofrei und nicht gesundheitsgefährdend interpretiert wurde.
Nach Analyse diverser aktueller wissenschaftlicher Daten kommt das Kuratorium nunmehr zum Schluss, dass der Alkoholkonsum von jeder Person reduziert werden sollte, unabhängig davon, wie viel sie trinkt. Am besten sei es, keinen Alkohol zu sich zu nehmen. Alkoholische Getränke bergen Risiken, wenn es um die physische Gesundheit der Menschen geht.
Die DHS hält im Fazit nunmehr fest:
1. Ergebnisse der Wissenschaft zeigen zunehmend, dass es keinen potenziell gesundheitsförderlichen und keinen sicheren Alkoholkonsum gibt.
2. Auch geringe Trinkmengen können zur Verursachung von körperlichen Krankheiten beitragen.
3. Eine neue Leitlinie für den Umgang mit Alkohol sollte in Übereinstimmung mit anderen internationalen Empfehlungen an folgenden Aussagen ausgerichtet sein: Zur Verbesserung der physischen Gesundheit sollte der Alkoholkonsum reduziert werden, unabhängig davon wie hoch die Trinkmenge ist. Für die körperliche Gesundheit ist es am besten keinen Alkohol zu trinken.