#WERTarbeit Pflege“: Landtagskandidierende positionieren sich

Pressemitteilung - geschrieben am 25.02.2021 - 18:11

Video-Polit-Aktion #WERTarbeit Pflege“ soll auf Situation in der Pflege aufmerksam machen

Baden-Baden/ Bühl 25.02.2021   Der PARITÄTISCHE Regionalverbund Mittelbaden startet im Rahmen der Landtagswahl eine Videoclip-Polit-Reihe unter dem Motto "#WERTarbeit Pflege - Dafür mache ich mich stark!". Drei Kandidierende aus dem Wahlkreis Baden-Baden/ Bühl positionieren sich dort zum Thema „Pflege“. Damit will sich der Verband mit seinen Altenhilfeträgern für bessere Arbeitsbedingungen und Löhne in der Pflege, aber auch eine bedarfsgerechte kommunale Pflegeplanung in den Städten Baden-Baden und Bühl einsetzen.

„Gute Pflege braucht mehr Zeit. Für mehr Zeit braucht es mehr Personal. Und um mehr Personal zu bekommen, müssen bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege geschaffen und Pflegekräfte besser bezahlt werden. Boni und Applaus reichen da nicht aus“, erklärt Ulrike Sinner, Geschäftsführerin vom PARITÄTISCHEN Regionalverbund Mittelbaden. Noch immer seien die regionalen Unterschiede beim Pflegeangebot für ältere Menschen im Land sehr groß. „Die Politik muss dafür sorgen, dass pflegebedürftige Menschen, unabhängig davon, ob sie in ländlichen oder städtischen Gebieten wohnen, auf ein individuell auf die eigenen Bedürfnisse angepasstes Pflegeangebot zugreifen können“, so Sinner. Dazu müsse die kommunale Pflegeplanung flächendeckend ausgebaut werden und eine Verzahnung mit den durch das Infrastruktur-Monitoring erworbenen kommunalen Daten erfolgen.

„Bei der kommunalen Pflegeplanung ist es wichtig, dass die Kommunen alle lokalen Akteure und Interessensgruppen wie die freie Wohlfahrtspflege sowie die Menschen, die im Sozialraum leben, in den Planungs- und Gestaltungsprozess einbeziehen. Nur so kann sichergestellt werden, dass die pflegerische Versorgungsstruktur vor Ort bedarfsgerecht ausgebaut und weiterentwickelt werden kann“, betont Siegfried Finkbeiner, Vorsitzender des PARITÄTISCHEN Kreisverbandes Baden-Baden/ Rastatt.

„Die palliative Qualifizierung von Pflegekräften im ambulanten und stationären Bereich muss stärker gefördert werden. Sie sind in der Praxis mit fließenden Grenzen zum Palliativbereich konfrontiert und sollten frühzeitig erkennen, wenn Patienten Bedürftigkeit hinsichtlich Palliativversorgung und Trauerbegleitung entwickeln“, erklären Reiner Schindler und Jacqueline Schulz, Koordinatoren des Hospizdienstes von Pallium e.V. in Bühl. Insgesamt fehle es an Angeboten für die Versorgung schwerkranker und sterbender Menschen. Ambulante Pflegedienste könnten durch festgelegte Leistungspakete in festgelegten Zeitwerten eine individuelle pflegerische Versorgung besonders am Lebensende nur schwer gewährleisten. Auch Hausärzte kämen immer mehr an ihre häuslichen Versorgungsgrenzen. Diese Lücken in der Palliativversorgung könne ein ehrenamtlicher Hospizdienst nicht schließen. „Für die Teams in der Palliativversorgung sind die Kriterien für die finanzierte Versorgung sehr eng. So fallen viele multimorbide Patienten durch das Raster und die ein oder andere Krankenhauseinweisung hätte vermieden werden können“, sagen die Koordinatoren. Auch komme eine fachpsychosoziale Begleitung von schwerbelasteten Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen häufig zu kurz, da ehrenamtliche Begleiter hier oft an ihre Grenzen stießen, aber spezielles Fachpersonal nicht zusätzlich finanziert werden könne. Dasselbe gelte für die Trauerbegleitung. „Viele Trauer-Reaktionen im Pflege-Alltag, z.B. Trauer-Reaktionen über die Pflegebedürftigkeit, über die Einsamkeit oder über die Corona-Isolation, werden oft gar nicht als solche erkannt, oder entsprechendes Verhalten der Patienten wird missverstanden. Gerade Trauer umfasst ein breitgefächertes Spektrum. Die klassische Trauer nach einem Sterbefall ist dabei nur ein Bereich“, so die Koordinatoren weiter. Hier bestehe ein großer Bedarf an Fachfortbildung und entsprechender Trauerbegleitung. Durch fehlende Finanzierung von Trauerbegleitung in Einzelgesprächen oder Gruppen sei man hierfür jedoch auf Spenden angewiesen. Der Hospizdienst betreut ehrenamtlich zwischen 65-70 schwerkranke Menschen und ihre Familien.

 

Die Videoclip-Polit-Reihe sowie die Plakat-Polit-Reihe zum Thema „WERTarbeit Pflege - Dafür mache ich mich stark!“ mit Statements von Landtagskandidierenden finden Sie unter https://paritaet-bw.de/regional/regionalverbuende/regionalverbund-mittelbaden

Aus dem Wahlkreis Baden-Baden/ Bühl mit dabei: Hans-Peter Behrens MdL, Bündnis90/DIE GRÜNEN), Tobias Wald MdL (CDU) und Emile Yadjo-Scheuerer (SPD)

Weiterer Pressekontakt: Pallium e.V. in Bühl, Koordinator*in: Reiner Schindler und Jacqueline Schulz, Tel.: 07223/991750-0, E-Mail: info@pallium-care.de

 

Der PARITÄTISCHE Mittelbaden

Der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg ist einer der sechs anerkannten Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege. Er ist weder konfessionell, weltanschaulich noch parteipolitisch gebunden. Der PARITÄTISCHE Regionalverbund Mittelbaden umfasst die Kreise Karlsruhe Stadt, Karlsruhe Land, Baden-Baden und Rastatt. Dort sind mehr als 200 soziale Mitgliedseinrichtungen aus den Bereichen Alten- und Behindertenhilfe, Kinder- und Jugendhilfe, Frauen- und Mädchenarbeit, Suchtkranken- und Selbsthilfe organisiert. Der PARITÄTISCHE vertritt die Interessen der hilfebedürftigen und benachteiligten Menschen ebenso, wie die Interessen seiner Mitgliedsorganisationen. Durch Lobbyarbeit, fachliche, rechtliche und finanzielle Unterstützung sichert der PARITÄTISCHE die Qualität der sozialen Arbeit seiner Mitglieder. Weitere Infos unter www.paritaet-bw.de.

 

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