Zwischenbilanz: Mobile Teams erreichen 1.200 von Gewalt betroffene Frauen

Pressemitteilung - geschrieben am 20.07.2022 - 21:14

Stuttgart 21.07.2022
Mit dem Projekt „Mobile Teams der Fachberatungsstellen gegen häusliche und sexualisierte Gewalt sowie Prostitution und Menschenhandel“ fördert das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration den Ausbau an wohnortnahen, niedrigschwelligen und flexiblen Hilfen für gefährdete Frauen und Kinder in unterversorgten Regionen in Baden-Württemberg. 23 Mobile Beratungsteams unterstützen mit Hilfe von Außenstellen, Walk and Talk-Beratungen, Beratungs-Automobilen und aufsuchender Arbeit betroffene Frauen unmittelbar vor Ort bei der Bewältigung ihrer Problemlagen. Insgesamt konnten bisher über 1.200 betroffene Frauen und Kinder (01.11.2020– 31.03.2022) erreicht werden. Zur erfolgreichen Zwischenbilanz und Notwendigkeit der Verstetigung der mobilen Angebote ab 2023 durch eine kommunale (Co-)Finanzierung fand gestern ein digitaler Austausch zwischen den Projektträgern und Personen der kommunalen Verwaltung statt.

„Die erfolgreiche Arbeit der Mobilen Teams zeigt, wie wichtig der Ausbau der Beratungsarbeit im ländlichen Raum ist. Zahlreiche existenzielle Notlagen konnten so abgewendet werden. Und die Nachfrage reißt nicht ab. Die dringende Notwendigkeit von flexiblen Beratungshilfen in der Fläche vor Ort bleibt“, erklärt Dr. Katrin Lehmann, Referentin für Frauen und Mädchen beim PARITÄTISCHEN Baden-Württemberg. Jetzt stelle sich die Frage, wie die Angebote nach der Projektlaufzeit verstetigt werden könnten. Um eine bedarfsgerechte flächendeckende Versorgungsstruktur auch künftig zu sichern, müssten sich die Landkreise und Kommunen an der Finanzierung beteiligen. Eine Förderung in Höhe von fünfzig Prozent seien weiterhin durch das Sozialministerium Baden-Württemberg sichert gestellt, so Dr. Lehmann. „Durch die geltende Istanbul-Konvention - das europäische Übereinkommen zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen -  sind Bund, Länder und Kommunen gesetzlich verpflichtet geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen effektiv zu bekämpfen und Betroffenen eine bedarfsgerechte Versorgungsstruktur zu gewährleisten“, ergänzt Margarita Sommerfeld, Projektkoordination „Mobile Teams“ bei der Werkstatt PARITÄT gemeinnützige GmbH.

Hintergrundinformationen

Das Projekt „Mobile Teams der Fachberatungsstellen gegen häusliche und sexualisierte Gewalt sowie Prostitution und Menschenhandel“ wird durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg gefördert. Das Projekt stellt eine Antwort auf den erhöhten Bedarf angesichts des Anstiegs an Gewalt und der besonderen Herausforderungen durch die Corona-Pandemie dar. Die Förderung begann im Herbst 2020 und endet am 31.12.2022. Für das Jahr 2023 ist eine deutliche Kürzung der Landesmittel für das Projekt geplant. Die regionale Fortführung des Angebots ist gefährdet sollte sich keine weitere Finanzierungsquelle finden. Das Projekt wird von der Werkstatt PARITÄT koordiniert und vom PARITÄTISCHEN Baden-Württemberg fachlich begleitet. Weitere Informationen finden Sie unter https://www.werkstatt-paritaet-bw.de/projekt/mobile-teams

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