Uta-Micaela Dürig, Vorständin Sozialpolitik des Paritätischen Baden-Württemberg erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur dpa/lsw:
„Wir unterstützen generell, dass die Anerkennungsverfahren von Qualifikationen beschleunigt und bürokratische Hürden abgebaut werden. Die Einrichtung einer „Zentralen Stelle für die Fachkräfteeinwanderung“ halten wir daher langfristig für absolut sinnvoll und erforderlich. Jedoch sind wir gegen den SPD-Vorschlag, eine verpflichtende Beratung im Vorfeld des eigentlichen Anerkennungsverfahrens einzuführen, weil dies den Vorgang eher entschleunigen statt beschleunigen würde.
Kurzfristig benötigen wir bei Initiativen oder landesweiten Allianzen der Landesregierung zur Fachkräftegewinnung mit anderen Ländern wie z.B. Indien ein Mitdenken und eine Einbeziehung der Sozialwirtschaft. Außerdem braucht es zur besseren Erreichbarkeit der Ausländerbehörden mehr und flexiblere Sprechzeiten, zusätzliches Personal und einen Ausbau der Anerkennungsberatungsstellen. Wichtig ist, den Zuzug für ausländische Fachkräfte familienfreundlich zu gestalten und den Familiennachzug im Verfahren zu berücksichtigen. In der Debatte um Fachkräfte aus dem Ausland sollten wir künftig auch das große Potential von Geflüchteten in unserem Land im Blick haben und Möglichkeiten schaffen, sie schnell in den Arbeitsmarkt zu integrieren.“