Starke Unterstützung der Erklärung für Menschlichkeit und Vielfalt

Pressemitteilung - geschrieben am 01.03.2021 - 16:04

Mit der gemeinsamen Erklärung zeigen zum Auftakt des Wahljahres mehr als 400 Verbände, Initiativen und Einrichtungen aus dem Bereich der Behindertenhilfe und der Sozialen Psychiatrie gemeinsam klare Haltung gegen Rassismus und Rechtsextremismus und warnen vor Hetze und Stimmungsmache rechter Akteur*innen wie der AfD und ähnlicher Bewegungen. Mit Sorge beobachten die Verbände, wie versucht wird, eine Stimmung zu erzeugen, die Hass und Gewalt nicht nur gegen Menschen mit Behinderung, psychischer oder physischer Krankheit schürt, sondern gegen alle, die sich für eine offene und vielfältige Gesellschaft engagieren.

Zu genau solch einer bunten Gesellschaft bekennen sich die Mitglieder des PARITÄTISCHEN Baden-Württemberg. Deshalb zögerten auch viele Mitgliedsorganisationen in der Region Bodensee-Oberschwaben nicht, die Erklärung zu unterzeichnen. „Jeden Menschen so zu achten, wie er ist – dafür steht die Lebens- und Arbeitsgemeinschaft Lautenbach. Bei uns ist kein Platz für Hass, Rassismus, dumpfe Hetze. Wir setzen dagegen die Achtung vor jedem Menschen, ganz egal, wie er ist“, erklärt Cornelia Lentl, Vorständin der Einrichtung für rund 180 Menschen mit Assistenzbedarf und zugleich Vorständin im paritätischen Kreisverband Sigmaringen. Inge Schnell von den Camphill Ausbildungen in Frickingen im Bodenseekreis ergänzt: „Als Ausbildungsort für soziale Berufe gibt es für uns keine Alternative zu Menschlichkeit und Vielfalt. Selbstbestimmung, Würde und Lebensqualität für Menschen mit Unterstützungsbedarf sind zentrale Ziele der Ausbildungen. Unsere Auszubildenden stammen aus über 30 verschiedenen Nationen und tragen durch ihr Engagement und ihre tägliche Arbeit im Sozialbereich zur Erreichung dieser Ziele bei. Ohne ihren Einsatz wäre unsere Gesellschaft ärmer.“

In der Erklärung heißt es: „Wir treten ein für Menschlichkeit und Vielfalt. Und wir sind nicht alleine: Wir stehen für Millionen Menschen in Deutschland, die das Auftreten und die Ziele von Parteien wie der Alternative für Deutschland und anderer rechter Bewegungen entschieden ablehnen.“ Die AfD habe vielfach gezeigt, dass sie in ihren Reihen Menschen- und Lebensfeindlichkeit dulde, sie fördere Nationalismus, Rechtspopulismus und Rechtsextremismus. Heute sei daher plötzlich „wieder an der Tagesordnung, was in Deutschland lange als überwunden galt“, warnen die Unterzeichnenden.

Die Mitzeichnenden, die von Organisationen der Selbsthilfe über Förder- und Inklusionsorganisationen bis zu Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege reichen, zeigen sich entschlossen, Hass und Hetze entgegenzutreten: „Wir lassen nicht zu, dass in Deutschland eine Stimmung erzeugt wird, die unsere Gesellschaft spaltet“, heißt es in der Erklärung.

Durch Aufklärung, Beratung und öffentlichkeitswirksame Aktivitäten der Unterzeichnenden soll „für eine menschliche und lebenswerte Zukunft für uns alle“ geworben werden. Ziel der Mitzeichnenden ist es, im Superwahljahr ein Zeichen für Demokratie zu setzen. Sie betonen, es komme auf jede Stimme an und fordern auf, zur Wahl zu gehen.

Unterzeichnet wurde die Erklärung unter anderem vom Sozialverband VdK Deutschland, dem Arbeiter-Samariter-Bund Deutschland, den Fachverbänden für Menschen mit Behinderung, dem Paritätischen Gesamtverband und der Deutschen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie. In Baden-Württemberg wurde die Erklärung vom PARITÄTISCHEN Landesverband und insgesamt 36 Mitgliedsorganisationen mitgetragen.

Der gesamte Erklärungstext und die Liste der Mitzeichnungen ist online unter www.wir-fmv.org abrufbar.

Hintergrund: Bereits im April 2018 und im November 2019 haben sich zahlreiche Verbände öffentlich gegen Versuche aus den Reihen der AfD positioniert, Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen herabzuwürdigen und für rassistische Stimmungsmache zu instrumentalisieren.

 

Stimmen der Unterstützer*innen der Erklärung für Menschlichkeit und Vielfalt sind in Zitatform unter www.wir-fmv.org/Stimmen abrufbar

 

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