Stuttgart 07.12.2023 Im heutigen Finanzausschuss des Landtags von Baden-Württemberg geht es um die Forderung des Landesrechnungshofs, die Landesförderung der Schulsozialarbeit künftig vom Sozialindex und damit den spezifischen Gegebenheiten der Schule vor Ort abhängig zu machen. Der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg kritisiert den Vorschlag des Landesrechnungshofs in der vorliegenden Form scharf. Schulsozialarbeit ist eine wichtige Anlaufstelle für Schüler*innen, Eltern und Lehrer*innen, um kurzfristig, flexibel und individuell auf Konflikte, Schwierigkeiten und Probleme reagieren zu können. Der Verband fordert deshalb Schulsozialarbeit an allen Schulen im Land weiter auszubauen und nicht nur an Brennpunktschulen.
„Jede Schule im Land hat einen Bedarf an Schulsozialarbeit. Denn durch die Unterstützung der Schüler*innen, Eltern und Lehrer*innen in sozialen Belangen können Probleme frühzeitig erkannt und verhindert werden. Schulsozialarbeit ist eine langfristige Maßnahme, die sich positiv auf das individuelle Verhalten und den Umgang der Schüler*innen untereinander auswirkt. Und sie leistet einen wichtigen Beitrag in der Förderung der sozialen Entwicklung einzelner Schüler*innen und damit auch schulischer Leistungen“, erklärt Uta-Micaela Dürig, Vorständin Sozialpolitik des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Baden-Württemberg. „Wir können es uns an keiner Schule leisten, auf Schulsozialarbeit zu verzichten. Das wäre die falsche Bildungspolitik und würde die Problemlagen an Schulen erhöhen und starke Einschnitte bei Chancen- und Bildungsgerechtigkeit für Schüler*innen und Schüler bedeuten. Das belegt auch die aktuelle Pisa Studie 2022“, so Dürig. Schulsozialarbeit könne auch die psychische Gesundheit von Jugendlichen positiv beeinflussen. Vor dem Hintergrund steigender seelischer Belastungen bei jungen Menschen sei dies eine wichtige Hilfe auch für Familien. „Schulsozialarbeit ist zum Qualitätsmerkmal guter Schule geworden. Sie ergänzt den Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule und stellt eine Verankerung der Jugendhilfe an Schulen dar“, so Dürig.