Stuttgart/Berlin 03.06.2024 Baden-Württemberg ist bei der Umsetzung von Inklusion in Kindertageseinrichtungen schlechter als im bundesweiten Durchschnitt und steht an viertletzter Stelle. Das ergibt der heute veröffentlichte Kita-Bericht 2024 des Paritätischen Gesamtverbandes, der erstmals bundesweit Erkenntnisse zur Umsetzung von Inklusion in Kitas vorlegt. Lange Verfahren für notwendige Unterstützungsleistungen für die Kinder, fehlendes spezifisch qualifiziertes Personal, aber auch der Mangel an barrierefreien Räumlichkeiten sind die Gründe für das schlechte Abschneiden und den erschwerten Zugang für Kinder mit Behinderung in einen Regelkindergarten. Der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg fordert die Inklusion in Kitas im Land voranzutreiben, indem Verfahren beschleunigt, zusätzliche multiprofessionelle Teams eingesetzt und barrierefreie Zugänge geschaffen werden. Die dafür erforderlichen Rahmenbedingungen müssten für Baden-Württemberg verbindlich gesetzlich geregelt werden, so der Verband.
Auch der Anteil der Kita-Träger, die einen besonders hohen Eigenanteil von über 15 Prozent leisten müssen, ist laut Paritätischem Kita-Bericht 2024 in Baden-Württemberg mit 60,5 Prozent höher, als in den anderen Bundesländern, ausgenommen Bayern (78,2 Prozent) und Brandenburg (83,4 Prozent). Die Höhe des Trägeranteils wirkt sich in vielen Kommunen unmittelbar auf die Höhe der Elternbeiträge aus. „Freigemeinnützige Kita-Träger haben anders als kommunale oder kirchliche Träger keinen Zugriff auf weitere Steuereinnahmen. Folglich müssen Eigenmittel durch entsprechend höhere Elternbeiträge refinanziert werden“, so Dürig weiter. Deshalb sei die Abschaffung des Trägeranteils in der baden-württembergischen Kita-Finanzierung erforderlich. Kita-Träger müssten auskömmlich und so bezuschusst werden, dass die Eltern für vergleichbare Kita-Angebote dasselbe zahlen: „Und das übergeordnete Ziel sollte mittelfristig sein, dass Eltern - wie auch schon in anderen Bundesländern – für Kita-Plätze in Baden-Württemberg gar nichts zahlen müssen“, so Dürig.
Auch der Anteil der Kita-Träger, die einen Eigenanteil von über 15 Prozent leisten müssen, ist laut Paritätischem Kita-Bericht 2024 in Baden-Württemberg mit 60,5 Prozent höher, als in den anderen Bundesländern, ausgenommen Bayern (78,2 Prozent) und Brandenburg (83,4 Prozent). Die Höhe des Trägeranteils wirkt sich in vielen Kommunen unmittelbar auf die Höhe der Elternbeiträge aus. „Freigemeinnützige Kita-Träger haben anders als kommunale oder kirchliche Träger keinen Zugriff auf weitere Steuereinnahmen. Folglich müssen Eigenmittel durch entsprechend höhere Elternbeiträge refinanziert werden“, so Dürig weiter. Deshalb sei die Abschaffung des Trägeranteils in der baden-württembergischen Kita-Finanzierung erforderlich. Kita-Träger müssten auskömmlich und so bezuschusst werden, dass die Eltern für vergleichbare Kita-Angebote dasselbe zahlen: „Und das übergeordnete Ziel sollte mittelfristig sein, dass Eltern - wie auch schon in anderen Bundesländern – für Kita-Plätze in Baden-Württemberg gar nichts zahlen müssen“, so Dürig.
Hinweis an die Redaktionen:
In der Anlage erhalten Sie den Kita-Bericht 2024 mit detaillierten Angaben zur Umsetzung von Inklusion in Kitas in Baden-Württemberg. Zur Pressemitteilung des Gesamtverbandes https://www.der-paritaetische.de/presse-kampagnen/
Hintergrundinformationen
Kita-Bericht 2024
Der Paritätische Kita-Bericht 2024 basiert auf einer Online-Umfrage zur Qualitätssicherung in Kindertageseinrichtungen, an der zwischen Mai und Juni 2023 1.760 Mitarbeiter*innen aus Kitas teilgenommen haben. Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit der Universität Osnabrück erstellt. Der Kita-Bericht des Paritätischen erscheint inzwischen zum zweiten Mal. Die Studie gibt detaillierte Einblicke zum Stand der Qualitätsentwicklung und der praktischen Umsetzung des so genannten Gute-Kita-Gesetzes. Defizite wurden in allen Handlungsfeldern der frühen Bildung, Erziehung und Betreuung festgestellt. Die Teilnehmenden an der Umfrage kommen aus dem gesamten Bundesgebiet.
Der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg - gegründet 1948 - ist einer der sechs anerkannten Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege. Er ist konfessionell, weltanschaulich und parteipolitisch unabhängig. Er steht für Solidarität, soziale Gerechtigkeit und Teilhabe und wendet sich gegen jegliche Form sozialer Ausgrenzung. In den kommenden Jahren wird sich der Paritätische Baden-Württemberg verstärkt drei Strategiefeldern widmen: - Zusammenhalt in einer vielfältigen, inklusiven und demokratischen Gesellschaft - zukunftsfähige Lebensräume - Soziale Innovationen. Ihm sind in Baden-Württemberg über 900 selbständige Mitgliedsorganisationen mit insgesamt rund 2000 sozialen Diensten und Einrichtungen angeschlossen sowie rund 50.000 freiwillig Engagierte und 80.000 Hauptamtliche. Weitere Infos unter www.paritaet-bw.de