Paritätischer fordert menschenwürdige Flüchtlingspolitik

Pressemitteilung - geschrieben am 20.03.2024 - 08:04

Stuttgart 20.03.2024 Laut einer neuen Studie der Bertelsmann Stiftung zur Willkommenskultur in Krisenzeiten erwarten 78 Prozent der Befragten Mehrkosten für den Sozialstaat durch Zuwanderung. Anlässlich des Internationalen Tags gegen Rassismus (21.03.) warnt der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg vor einer menschenunwürdigen Flüchtlingsdebatte. Wir brauchen eine Willkommenskultur, die Zuwanderung als Chance und Mehrwert für unsere Gesellschaft begreift und das Recht auf Flucht und Asyl nicht in Frage stellt. Diskriminierungen und Stigmatisierungen von Geflüchteten verstoßen gegen die Würde des Menschen und sind mit unserem Grundgesetz nicht vereinbar, so der Verband.

„Die aktuellen Herausforderungen in der Flüchtlingspolitik führen dazu, dass Zuwanderung in der Bevölkerung als Belastung wahrgenommen und der solidarische Zusammenhalt in der Gesellschaft gefährdet wird. Diese Entwicklung ist besorgniserregend und schürt Hass, Hetze und Vorurteile gegenüber Geflüchteten. Wir brauchen eine menschenrechtsbasierte Flüchtlingsdebatte, die auch rhetorisch auf Integration statt Abschottung und Ausgrenzung ausgerichtet ist. Eine sozial gerechte Politik muss alle Menschen in ihren Bedürfnissen und Bedarfen gleich behandeln und nicht nach Herkunft unterscheiden. Diskussionen um Arbeitspflicht und Bezahlkarten verschärfen den Generalverdacht gegenüber Geflüchteten und lösen nicht die sozialen Probleme in unserem Land wie Wohnungsnot, mangelnde Bildung und steigende Lebenshaltungskosten. Wir fordern, die Sorgen und Ängste aller Menschen ernst zu nehmen und nach humanen Lösungen zu suchen, die für alle gleichermaßen gelten. Denn: Menschenwürde ist kein Konjunktiv und unantastbar“, sagt Uta-Micaela Dürig, Vorständin Sozialpolitik des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Baden-Württemberg.

Der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg - gegründet 1948 - ist einer der sechs anerkannten Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege. Er ist konfessionell, weltanschaulich und parteipolitisch unabhängig. Er steht für Solidarität, soziale Gerechtigkeit und Teilhabe und wendet sich gegen jegliche Form sozialer Ausgrenzung. In den kommenden Jahren wird sich der Paritätische Baden-Württemberg verstärkt drei Strategiefeldern widmen: - Zusammenhalt in einer vielfältigen, inklusiven und demokratischen Gesellschaft - zukunftsfähige Lebensräume - Soziale Innovationen. Ihm sind in Baden-Württemberg über 900 selbständige Mitgliedsorganisationen mit insgesamt rund 2000 sozialen Diensten und Einrichtungen angeschlossen sowie rund 50.000 freiwillig Engagierte und 80.000 Hauptamtliche. Weitere Infos unter www.paritaet-bw.de 

 

 

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