Nicht sichtbare Beeinträchtigungen nehmen zu

Eine Frau inmitten vieler Menschen
Nicht sichtbare Beeinträchtigungen nehmen zu

PRESSEMITTEILUNG 

Zum Tag für Menschen mit nicht sichtbaren Beeinträchtigungen am 20. Oktober 2025

Nicht sichtbare Beeinträchtigungen nehmen zu

Paritätischer Regionalverbund Südbaden und Autisten Freiburg i.Br. fordert mehr Akzeptanz und Verständnis für nicht sichtbare Erkrankungen und Behinderungen

Freiburg i.Br. 20.10.2025 Die meisten Behinderungen und chronischen Erkrankungen sind nicht sichtbar. Dabei handelt es sich um Legasthenie, Autismus, Tinnitus, chronische Schmerzen, Depressionen, Traumata, Angstzustände, Migräne aber auch Autoimmunerkrankungen oder Erkrankungen der inneren Organe. Zum Tag für Menschen mit nicht sichtbaren Beeinträchtigungen (20.10.) fordern der Paritätische Regionalverbund Südbaden und Selbsthilfegruppen mehr Akzeptanz, öffentliche Aufmerksamkeit, eine verstärkte Sensibilität und ein wachsendes Bewusstsein für Menschen mit einer nicht sichtbaren Behinderung oder Erkrankung in unserer Gesellschaft.

„Menschen mit einer nicht sichtbaren Beeinträchtigung wird häufig mit Vorurteilen begegnet. Hier braucht es in der Gesellschaft ein stärkeres Bewusstsein darüber, vor welchen Herausforderungen diese Menschen tagtäglich stehen und mehr Rücksichtnahme sowie Verständnis im Umgang. Nur durch Empathie, Offenheit und Akzeptanz können wir hier ein besseres Miteinander schaffen. Das würde die Betroffenen auch ermutigen, offen mit ihren Beeinträchtigungen umzugehen und sich nicht mehr ständig rechtfertigen und erklären zu müssen. Auch politisch gibt es noch viel zu tun. Bei den Bemühungen um Inklusion und Barrierefreiheit müssen die Belange dieser Menschen noch viel mehr berücksichtigt werden und beispielsweise auch in Entscheidungsgremien vertreten sein“, betont Annika Beutel, Leitung des Paritätischen Regionalverbunds Südbaden.

„Nicht sichtbare Beeinträchtigungen nehmen zu. Sichtbar und spürbar wird dies in unserer täglichen Arbeit im Selbsthilfebüro vor allem durch die vielen neuen Selbsthilfegruppen zu den Themen chronisches Fatigue Syndrom, Autismus, ADHS, Post-COVID, Depression oder posttraumatische Belastungsstörung. Unser Ziel ist es, diese Gruppen sichtbar zu machen und für ihre Anliegen zu sensibilisieren“, betont Dominika Rödig von der Selbsthilfekontaktstelle Freiburg/Breisgau-Hochschwarzwald des Paritätischen Südbaden. 

„Es bedeutet täglich vor Herausforderungen zu stehen, weil oft erwartet wird, ich sei nicht-autistisch, obwohl meine Wahrnehmung der Welt anders ist. Offenheit, Verständnis und Nachfragen helfen, Hürden zu überwinden. Unser Menschsein verbindet uns und ich wünsche mir mehr Akzeptanz und Sichtbarkeit“, sagt Karin von der Autismus-Spektrum Selbsthilfegruppe Freiburg. 

 

Pressekontakte: 

Dominika Rödig, Paritätisches Selbsthilfebüro Freiburg/Breisgau-Hochschwarzwald, Tel. 0761 21687-35, Mail: selbsthilfe@paritaet-freiburg.de

Autisten Südbaden e.V., E-Mail: presse@autisten-suedbaden.de

 

Tag der nicht sichtbaren Behinderungen am 20.10.2025

Am 20. Oktober 2025 findet zum zweiten Mal der Tag der nicht sichtbaren Behinderungen statt – ein bisher bundesweiter Aktionstag, den gemeinsam zusammen e.V. 2024 ins Leben gerufen hat. Ziel ist es, nicht sichtbare Barrieren zu erkennen und abzubauen, gesellschaftliche Anerkennung zu stärken, politische Veränderungen gezielt voranzutreiben und die internationale Anerkennung des Tages zu erreichen.

Der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg ist einer der sechs anerkannten Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege. Er ist konfessionell, weltanschaulich und parteipolitisch unabhängig. Er steht für Solidarität, soziale Gerechtigkeit und Teilhabe und wendet sich gegen jegliche Form sozialer Ausgrenzung. Ihm sind in Baden-Württemberg über 940 selbstständige Mitgliedsorganisationen mit insgesamt rund 2.000 sozialen Diensten und Einrichtungen angeschlossen sowie rund 50.000 freiwillig Engagierte und 80.000 Hauptamtliche. Weitere Infos unter www.paritaet-bw.de