Freiburg 06.11.2023 Die Bundesregierung plant im Bundeshalt 2024 drastische Kürzungen in Höhe von 25 Prozent im sozialen Bereich mit dramatischen Folgen für die soziale Infrastruktur in Baden-Württemberg. Am 16.11.2023 findet eine letzte Befassung im Haushaltsausschluss des Bundestages und dann die Verabschiedung statt. Deshalb plant die Liga der freien Wohlfahrtspflege gemeinsam mit allen Liga-Verbänden im Rahmen des bundesweiten Aktionstags der BAGFW am Mittwoch, 8. November 2023, eine landesweite Aktion: Um 17.30 Uhr gehen auch in Einrichtungen des Paritätischen Regionalverbunds Bodensee-Oberschwaben für 25 Sekunden die Lichter aus – eine Sekunde für jedes geplante Prozent Einsparung im Bundeshaushalt.
Uta-Micaela Dürig, Vorständin Sozialpolitik des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Baden-Württemberg: „Wir benötigen ein klares Bekenntnis auf Bundes- und Landesebene zur Sozialwirtschaft: Denn sie hält unsere Gesellschaft zusammen und ist hochgradig innovativ. Deshalb braucht es den Erhalt der sozialen Infrastruktur und ein gemeinsames Vorgehen gegen die steigende Gefährdung unserer Angebote, die nach wie vor nicht ausreichend finanziert sind. Die erwarteten Auswirkungen der geplanten massiven Einsparungen im Bundeshaushalt drohen zusätzlich den Rückbau sozialer Angebote und den Verlust von Trägerstrukturen zu beschleunigen. Wenn die soziale Infrastruktur und damit die Versorgungssicherheit für die Menschen im Land geschwächt wird, schwächen wir zusätzlich den gesellschaftlichen Zusammenhalt.“
Die Liga Freiburg sowie die Liga Breisgau-Hochschwarzwald beteiligen sich an der Aktion, die Paritätischen Mitgliedsorganisationen schalten am 8. November um 17.30 Uhr das Licht aus um zu demonstrieren, dass die geplanten Kürzungen sie soziale Landschaft hart treffen würden. „Zuallererst fallen niederschwellige Angebote weg, dessen Aufsuchen aber häufig dazu führen, dass Unterstützung suchende Menschen gar keine (kosten-)intensivere Betreuung mehr benötigen“, gibt Annika Beutel, Regionalleitung Südbaden, zu bedenken. Sie warnt vor der Steigerung mittel- bis langfristiger volkswirtschaftlicher Kosten durch diese geplanten Kürzungen.
Pressekontakt:
Annika Beutel, Regionalleitung Südbaden des Paritätischen Baden Württemberg, Mobil: 0176-56923801, Mail: beutel@paritaet-bw.de
Der Paritätische Kreisverband Freiburg/Breisgau-Hochschwarzwald (https://www.paritaet-bw.de/freiburgbreisgau-hochschwarzwald) repräsentiert mit über 80 Mitgliedsorganisationen einen der größten Kreisverbände in Baden-Württemberg und somit einen bedeutenden Teil der sozialen Infrastruktur. Das Leistungsspektrum im Stadt- und Landkreis ist breit gefächert. Die größten Sektoren sind die Kinder- und Jugendhilfe, die Altenhilfe sowie Behindertenhilfe und Hilfen für psychisch Erkrankte. Ein weiterer wichtiger Bereich stellen die Selbsthilfegruppen dar. Hinzu kommen aber auch Organisationen, die beispielsweise Familien straffälliger Männer oder Homosexuelle vertreten.
Der Paritätische Regionalverbund Südbaden (https://www.paritaet-bw.de/suedbaden) ist mit knapp 250 Mitgliedsorganisationen und –einrichtungen der zweitgrößte Regionalverbund im Paritätischen Baden-Württemberg. Der Regionalverbund Südbaden möchte für und zusammen mit seinen Mitgliedsorganisationen aktiv sein. Er bündelt deren Interessen und vertritt diese gegenüber der Öffentlichkeit und Kommunalpolitik. Gleichzeitig fördert er den Gedankenaustausch, die politische Willensbildung und die Vernetzung der Mitglieder untereinander. In Trägerschaft des Paritätischen und zugehörig zum Regionalverbund Südbaden sind auch die Freiburger Freiwilligenagentur und das Selbsthilfebüro Freiburg/Breisgau-Hochschwarzwald.
Der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg ist einer der sechs anerkannten Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege. Er ist weder konfessionell, weltanschaulich noch parteipolitisch gebunden. Der Verband steht für Solidarität, soziale Gerechtigkeit und Teilhabe und wendet sich gegen jegliche Form sozialer Ausgrenzung. Ihm sind in Baden-Württemberg über 900 selbständige Mitgliedsorganisationen mit insgesamt rund 2000 sozialen Diensten und Einrichtungen angeschlossen sowie rund 50.000 freiwillig Engagierte und 80.000 Hauptamtliche. Weitere Infos unter www.paritaet-bw.de