Kessel- Festival: Stuttgarter Behindertenbeauftragte besucht Paritätischen

Pressemitteilung - geschrieben am 06.06.2024 - 08:37

Stuttgart, 31.05.2024 Jennifer Langer, Beauftragte der Landeshauptstadt Stuttgart für die Belange von Menschen mit Behinderung, war heute zu Besuch bei den inklusiven Aktionen Paritätischer Vereine auf dem Kessel Festival in Stuttgart. Sie sagte: „Mit dem Förderprogramm „Stuttgart für alle inklusiv“ versuchen wir Veranstaltungen wie das Kessel Festival inklusiver zu gestalten. Damit Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen hierherkommen können: gehörlose Menschen, Menschen die blind sind, Menschen, die eine Mobilitätseinschränkung haben, aber auch Menschen, die eine geistige Behinderung haben und denen beispielsweise eine Orientierung fehlt. Hier dran zu bleiben, dass es für jeden möglich ist, das Kessel Festival zu besuchen, das ist mir eine Herzensangelegenheit. Und, dass wir als Gesellschaft auch anerkennen, dass wir die Barrieren reduzieren müssen, damit jeder Mensch teilhaben kann und auch jeder Mensch seinen Platz findet. Und deswegen bin ich sehr froh, dass auf dem Kessel Festival unterschiedliche Anbieter des Paritätischen teilnehmen und über Themen wie offene Hilfen, aber auch erlebnispädagogische Reisen informieren. Es geht darum, dass alle Menschen hier gemeinsam feiern können, aber auch Informationen bekommen, was es für ein inklusives Zusammenleben braucht.“

Uta-Micaela Dürig, Vorständin Sozialpolitik des Paritätischen Wohlfahrtverbandes Baden-Württemberg bedankte sich bei Stuttgarts Behindertenbeauftragter, Jennifer Langer, für den Besuch: Gemeinsam mit unseren sozialen Organisationen sehen wir uns in der Verantwortung, für eine vielfältige, inklusive, offene und tolerante Gesellschaft einzustehen. Es darf keine Orte oder Lebensbereiche mehr geben, zu denen Menschen mit Behinderung keinen gleichberechtigten Zugang haben! Alle müssen überall barrierefrei wohnen, leben, arbeiten und ihre Freizeit verbringen können, so wie es in der UN-Behindertenrechtskonvention verankert ist. Mit unseren inklusiven Angeboten hier auf dem Kessel Festival wollen wir für die Themen Inklusion und Abbau von Barrieren sensibilisieren und gleichzeitig die Alltagshürden für Menschen mit Behinderung für Besucher*innen erlebbar machen. Inklusion stellt eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung dar, ist aber auch eine Haltungsfrage jedes einzelnen Menschen, welchen Beitrag er dafür leisten möchte. Als Wohlfahrtsverband der freien Wohlfahrtspflege sind wir gemeinsam mit unseren über 900 Mitgliedsorganisationen auf verschiedenen Ebenen aktiv, um die Weiterentwicklung des inklusiven Prozesses im Land zu fördern. Denn beispielsweise wird in skandinavischen Ländern bei der Integration von Menschen mit Behinderung in den ersten Arbeitsmarkt ein weit höherer Prozentsatz erreicht, als in Deutschland. Die Beschäftigungsquote von Menschen mit Behinderung liegt z.B. in Schweden (2022) bei 70,7 Prozent – verglichen mit 78,7 Prozent bei der Gesamtbevölkerung.“

Die Besucher*innen des Kessel Festivals können Inklusion und Vielfalt an den vielfältigen Aktionsständen Paritätischer Mitgliedsorganisationen live erleben:

„Wir von der Lebenshilfe Stuttgart haben zwei Aktionen vorbereitet: An unserem besonderen Tischkicker sind alle eingeladen, gemeinsam zu spielen und Spaß zusammen zu haben. Die Safety-Teleskop-Stangen ragen nicht heraus, wodurch der Tischkicker für Kinder, eingeschränkte Menschen und Rollstuhlfahrende besonders gut geeignet ist. Beim Stapelspiel, bei dem Klötze an langen Schnüren gehalten und von mehreren Personen gemeinsam aufeinander platziert werden, ist Teamgeist gefragt. Es ist immer wieder spannend zu beobachten, wer sich in welcher Form einbringt – der gemeinsame Spaß ist sicher! Wir freuen uns über viele Gäste an unserem Stand“, erläutert Birgit Sauer, Fachbereichsleiterin Teilhabe-Netzwerk der Lebenshilfe Stuttgart e.V..

Mit dem Rollstuhlparcours wollen wir eine Möglichkeit für Menschen ohne Behinderung schaffen, einen Perspektivwechsel zu erleben und zu erfahren, wie wichtig eine barrierefreie Umwelt für Menschen ist, die beispielsweise auf einen Rollstuhl angewiesen sind“, erklärt Achim Hoffer, Geschäftsführer des Körperbehinderten-Verein Stuttgart;

„Bei uns am Stand kann man nicht nur alle Fragen zum Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) und Bundesfreiwilligendienst (BFD) loswerden und sich bei der Suche nach einer passenden Einsatzstelle beraten lassen, sondern auch bei einem Gewinnspiel und einer Runde Cornhole tolle Goodies gewinnen. Außerdem laden unsere Liegestühle zum Entspannen ein und die Seifenblasenmaschine sorgt für das richtige Festivalfeeling. Also: es lohnt sich, vorbeizuschauen!“, sagt Nadja Trautmann, Pädagogische Mitarbeiterin/Bildungsreferentin beim Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg.

„Am Stuttgarter Kesselfest informiert PräventSozial über soziale Angebote aus dem Feld der Straffälligen- und Opferhilfe. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Projekt „Der Budgetkompass“. Dieses (kriminal-) präventive Konzept richtet sich an Familien und Fachkräfte, die mit Familien arbeiten. Es vermittelt Finanzkompetenzen, um Überschuldung vorzubeugen. Neben Informationen und Anschauungsmaterialien zu den Themen Resozialisierung, Kriminalprävention, Opferschutz, Überschuldung und Schuldenprävention erwarten die Besucher*innen am Stand von PräventSozial Mitmachaktionen in Form von Sparchallenges, eines Glücksrads und einer Schuldenwaage“, so Sarah Rothfritz, Sozialarbeiterin/Sozialpädagogin bei PräventSozial.

Über unseren safer use Stand wollen wir anstelle zu tabuisieren Drogenkonsument*innen über Gefahren aufklären sowie über risikoärmeres Konsumverhalten informieren – nach der Devise „wenn schon – denn schon. Dafür halten wir auch einige safer use Materialien zur Inspiration und zum Mitnehmen bereit. An unserem Stand findet darüber hinaus ein Quiz zu Drogen & Straffälligkeit statt, mit welchem wir ebenfalls auf Aufklärung und Information statt Tadel setzen und es von kleinen bis großen Gewinnen tolle Preise zu gewinnen gibt!“, berichtet Hanga Gelli, Fachbereichsleitung Sucht bei der Sozialberatung Schwäbisch Gmünd e.V..

Mit einem Alkohol Bing-Bong Spiel will der bwlv, als größter Suchthilfeträger in Baden-Württemberg, Festivalbesucher*innen über riskanten Alkoholkonsum spielerisch informieren. Am Stand stehen ehemals Betroffene und berichten über ihre eigene Geschichte“, ergänzt Elke Böhme, Bereichsleiterin ambulante Dienste, beim bwlv in Renchen.

Mit Bogenschießen wollen wir einen kleinen Einblick in die vielfältige erlebnispädagogische Arbeit geben, die wir leisten. Das stärkt das Gemeinschaftsgefühl und die Resilienzfähigkeit jedes Einzelnen“, sagt Simeon Wolf, Erlebnispädagoge bei aventerra e.V. in Esslingen.

„Mit dem Team Bauklötze wollen wir das Gefühl von Gemeinschaft vermitteln ganz nach unserem Leitspruch „Zukunft gemeinsam gestalten. Außerdem wollen wir über das Thema „Jugendhilfe und Jugendarbeit informieren und aufklären. Das  Fotoshooting soll den Besucher*innen eine Erinnerung an das Kessel-Festival mitgeben“, ergänzt Anna Mayer, Jugend- und Heimerzieherin bei pro juventa in Reutlingen.

Hintergrundinformationen zum Paritätischen und seinen Mitgliedsorganisationen auf dem Kessel Festival

Der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg - gegründet 1948 - ist einer der sechs anerkannten Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege. Er ist konfessionell, weltanschaulich und parteipolitisch unabhängig. Er steht für Solidarität, soziale Gerechtigkeit und Teilhabe und wendet sich gegen jegliche Form sozialer Ausgrenzung. In den kommenden Jahren wird sich der Paritätische Baden-Württemberg verstärkt drei Strategiefeldern widmen: - Zusammenhalt in einer vielfältigen, inklusiven und demokratischen Gesellschaft - zukunftsfähige Lebensräume - Soziale Innovationen. Ihm sind in Baden-Württemberg 917 selbständige Mitgliedsorganisationen mit insgesamt rund 2000 sozialen Diensten und Einrichtungen angeschlossen sowie rund 50.000 freiwillig Engagierte und 80.000 Hauptamtliche. Weitere Infos unter www.paritaet-bw.de  

aventerra e.V. 

Der Verein Aventerra e.V. wurde im Jahr 2000 auf Basis der Waldorfpädagogik gegründet. Im Laufe der Zeit haben wir uns zu einem außerschulischen Bildungsträger entwickelt, der neben erlebnispädagogischen Kinder- und Jugendfreizeiten noch erlebnispädagogische Klassenfahrten und Einzelprogramme anbietet. Heute stehen wir für eine ganzheitliche, nachhaltige Bildungsarbeit, die sich aus vielerlei Einflüssen nährt und den Menschen in seiner Vielfalt in den Mittelpunkt stellt. Dies bedeutet für uns, dass wir Bildung und Entwicklung für alle Menschen ermöglichen wollen und unsere Teilnehmenden dazu befähigen möchten, selbstbewusst, kompetent und reflektiert die gesellschaftliche und ökologische Zukunft zu gestalten. Dies kann für uns nur in einer starken, toleranten und anerkennenden Gesellschaft möglich werden, weswegen wir uns für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) einsetzen. In den darauf abgestimmten Teilbereichen und Handlungsfeldern bedeutet dieses Ziel konkret, dass wir mit unseren erlebnispädagogischen Methoden Ressourcen schonen, ökologische Nachhaltigkeit fördern, Gemeinschaft und Selbstwirksamkeit entwickeln und stets selbstreflektiert arbeiten werden. Die Welt entdecken mit Aventerra 

Bwlv gGmbH 

Die bwlv gGmbH ist Träger der Sucht- und Jugendhilfe.  Der bwLV bietet Prävention, Beratung und Behandlung sowie die Teilhabe von Menschen mit Behinderung am allgemeinen Arbeitsmarkt. Suchtprävention will einem riskanten Gebrauch von psychoaktiven Substanzen und Abhängigkeiten vorbeugen und eine gesunde Umwelt gestalten. Die Beratungsangebote richten sich an Betroffene und Angehörige und orientieren sich am individuellen Bedarf. Baden-Württembergischer Landesverband für Prävention und Rehabilitation: Baden-Württembergischer Landesverband für Prävention und Rehabilitation (bw-lv.de) 

Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg 

Junge Erwachsene, die Lust haben, sich sozial zu engagieren und ein FSJ oder einen BFD zu machen, werden von uns pädagogisch begleitet. Die Einsatzbereiche sind vielfältig und reichen von Kitas und Jugendeinrichtungen über Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen oder Senior*innen bis hin zur Arbeit mit Menschen mit psychischen Erkrankungen, der Krankenhilfe und vielem mehr. FSJ und BFD (wohlfahrtswerk.de) 

Projuve Reutlingen 

pro juventa gGmbH ist seit 1993 eine gemeinnützige Jugendhilfegesellschaft und umfasst neben der Erziehungshilfe viele Angebote, die von allen Familien in Anspruch genommen werden können, zum Beispiel die Schulsozialarbeit, die offene Jugendarbeit und die Kinderbetreuung. Wir bieten somit ein breit gefächertes und vielfältiges Leistungsangebot und ermöglichen gute Hilfen und Unterstützungsangebote. Wir schaffen Entwicklungsperspektiven für Kinder, Jugendliche und Familien. Wir stehen für eine moderne Jugendhilfe der Zukunft und verstehen uns als Partner des Jugendamts, der Schulen, und der Kommunen. Mit unserer kommunalen Jugendhilfe wollen wir Netzwerke schaffen, in denen wir unsere Angebote der Erziehungshilfe und der Jugendhilfe miteinander verbinden und durch Projekte weiter entwickeln. Dahinter steht die Überzeugung, dass Jugendhilfe nur „als Ganzes gut wirkt“ (Christian Schrapper) und den Bedingungen in den einzelnen Gemeinden und Städten angepasst werden muss. pro juventa | gemeinnützige Jugendhilfegesellschaft | Reutlingen (pro-juve.de) 

Sozialberatung Schwäbisch-Gmünd 

Die Sozialberatung Schwäbisch Gmünd e.V. ist ein gemeinnützig anerkannter Verein und Mitglied im Paritätischen und im Verband für Bewährungs- und Straffälligenhilfe Württemberg. Wir setzen uns in vielfältiger Weise für DrogenkonsumentInnen, Suchtkranke, Straffällige und deren Angehörigen ein. Zu uns kommen Menschen aus allen gesellschaftlichen Verhältnissen mit unterschiedlichen Konfessionen, Nationalitäten und Weltanschauungen. Die Sozialberatung Schwäbisch Gmünd e.V. ist aufbauende Sucht- und Straffälligenhilfe unter einem Dach. Von niedrigschwelliger Überlebenshilfe und Gesundheitsfürsorge bis hin zur therapeutischen Ausstiegshilfe im Rahmen unserer medizinischen Rehabilitation halten wir viele Angebote bereit. Dazu gehören u.a. die zieloffene Suchtberatung, anonyme online Beratung über DigiSucht www.suchtberatung.digital, Vermittlung in weiterführende Behandlungen, Substitutionsbegleitung, MPU-Vorbereitung, ambulante Suchttherapie, eine Betreute Wohneinrichtung für Straffällige, Nachsorge von Haftentlassenen uvm. Sozialberatung GD | Sozialberatung Schwäbisch Gmünd e.V.: Aufbauende Sucht- und Straffälligenhilfe (sozialberatung-gmuend.de) 

PräventSozial 

PräventSozial ist ein freier Träger der Straffälligen- und Opferhilfe. Unsere Schlagworte lauten: Resozialisierung, Kriminalprävention, Opferschutz. PräventSozial versteht Kriminalität als gesamtgesellschaftliches Problem, das vielschichtige Ursachen haben kann. Wir möchten an diesen Ursachen arbeiten und sehen dabei den Menschen hinter der Tat. Wir versuchen zu verstehen, wie es zum delinquenten Verhalten gekommen ist, ohne mit der Tat einverstanden zu sein. 

Daneben halten wir präventive Maßnahmen vor, um die Entstehung straffälligen Verhaltens vorzubeugen. Ein wichtiger Teil dieser Arbeit bildet die Präventionsstelle unserer Schuldnerberatung. Finanzielle Sorgen und Überschuldung gelten als ein möglicher Risikofaktor für Delinquenzentwicklung. Das Projekt „Budgetkompass“ unterstützt Familien, finanzielle Notlagen zu verhindern und Kindern ein positives „Money Mindset“ zu vermitteln. Auf dem Kesselfest stellen wir mit Mitmachaktionen das Projekt „Budgetkompass“ sowie unsere Arbeit am Schnittpunkt zwischen Justiz, Pädagogik und Therapie vor. PräventSozial gemeinnützige GmbH (praeventsozial.de) 

Lebenshilfe Stuttgart 

Die Lebenshilfe Stuttgart ist ein modernes soziales Unternehmen. Wir unterstützen Menschen mit Behinderung seit über 60 Jahren in allen Bereichen ihren Lebens: in der Beruflichen Bildung, Arbeit, Wohnen und Freizeit. Wir sind ein gemeinnütziger Verein, der Menschen mit einer Behinderung und ihre Angehörigen. Unsere Angebote umfassen unter anderem Kunstkurse, Schlittschuhlaufen, Kinoausflüge und Samstagsbetreuung. Gemeinsam arbeiten wir für mehr Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderung, wie in den Werkstätten der Lebenshilfe Stuttgart. Dort arbeiten Menschen mit Behinderungen an modernen Maschinen oder in Handarbeit, gerne auch für Firmen. Lebenshilfe Stuttgart (lebenshilfe-stuttgart.de) 

KBV Stuttgart 

Der KBV wurde 1964 als Elterninitiative gegründet, wobei zunächst Themen wie Bildung für Kinder mit Behinderung im Vordergrund standen. Bereiche wie Wohnen, Mobilität und Freizeitangebote nahmen im Laufe der Zeit an Wichtigkeit zu. Heute sind wir ein lebendiger Verein, der neben vielen Freizeitangeboten ein verlässlicher Dienstleistungspartner für alle Bereiche des Lebens von Menschen mit Behinderung ist. Wir setzen uns für eine selbstbestimmte Teilhabe von Menschen mit Behinderung in allen Bereichen des alltäglichen Lebens ein. Wir bieten zahlreiche Angebote wie die ambulante Unterstützung von Menschen mit Behinderung, die Elternakademie – mit Workshops und Möglichkeiten zum Austausch – sowie dem Alex Club. Das ist eine Jugendorganisation für Jugendliche und junge Erwachsene mit und ohne Behinderung. Startseite - www.kbv-stuttgart.de 

 

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