Wie gelingt gute Integration und was braucht es dafür? Die Aktion Seitenwechsel des Paritätischen Kreisverbands Ludwigsburg ermöglicht Vertreter*innen der Kommunalpolitik und der Verwaltung soziale Arbeit in den Paritätischen Mitgliedsorganisationen live mitzuerleben. So auch im aussichtsreich e.V. in Gerlingen.
Mit dem Ziel, die Bedarfe und Herausforderungen der Sozialen Arbeit zu verdeutlichen, gewähren die Mitgliedsorganisationen des Paritätischen Wohlfahrtsverbands im Landkreis Ludwigsburg im Monat März Interessierten aus Kommunalpolitik und Verwaltung einen Blick hinter die Kulissen ihrer Sozialen Organisationen.
So nutzen auch zahlreiche Stadträt*innen am vergangenen Freitagabend die Chance, zu erfahren, wie die gute Integration von sechs geflüchteten jungen Männern im Verein aussichtsreich funktioniert.
Neben den Gerlinger Stadträt*innen Angela Neuburger-Schäfer (Bündnis 90 /Die Grünen), Beate Kraft, Matin Nufer, Dieter Müller (Freie Wähler), Annette Höhn-Thye (FDP), war auch sie Ditzinger Stadträtin Ina-Susanne Knecht gespannt auf den Austausch mit den Bewohnern und den beiden Vorständinnen des Vereins Gabi Deibler und Claudia Volz.
aussichtsreich e.V. ist ein Wohnprojekt in Gerlingen für alleinstehende junge Männer, die aus ihrer Heimat vor Krieg, Verfolgung und Verelendung geflohen sind.
Im April 2023 konnten die ersten Bewohner einziehen. Die sozialbetreute Wohngemeinschaft bietet derzeit Platz für sechs junge Männer von 18 bis 27 Jahren. Im Zusammenleben übernehmen die Bewohner Verantwortung, üben Rücksichtnahme und Toleranz und erlernen so demokratische Spielregeln. Anders als unter den belastenden Bedingungen im Flüchtlingsheim können sie in einem schönen Fachwerkhaus im Herzen unserer Stadt zur Ruhe kommen, ein echtes Zuhause finden und Kontakt mit Nachbarn knüpfen.
Begleitet werden die jungen Männer von Ehrenamtlichen. Hier bekommen sie Orientierung und Halt und finden aus Frustration und Überforderung heraus. Gemeinsam entwickeln wir individuelle Pläne zur Förderung der sprachlichen und persönlichen Kompetenzen, suchen eine den individuellen Fähigkeiten entsprechende berufliche Perspektive und begleiten diesen Weg.
Die Stadträt*innen nutzten den Seitenwechsel zum persönlichen Gespräch mit den geflüchteten jungen Männern, um zu erfahren was diese aktuell bewegt. Ausbildungsstand, Berufswunsch, Fluchterfahrungen Bedarfe und auch Ängste waren die Themen. Generell gab es Anerkennung für die tollen Deutschkenntnissen, die sich die Geflüchteten, die aus Syrien und Afghanistan kommen, in der kurzen Zeit bereits angeeignet haben.