Stuttgart 26.06.2020 Der PARITÄTISCHE Regionalverbund Stuttgart plus Region fordert als Konsequenz aus den erschütternden Gewaltausschreitungen in Stuttgart, den Ausbau präventiver Angebote sowie eine gesicherte Finanzierung auf kommunaler Ebene. Gewaltprävention sei ein wirksamer Opferschutz, der nachhaltig gestärkt werden müsse, so der Verband.
„Junge Menschen müssen dabei unterstützt werden, eine Lebensperspektive zu entwickeln und ihren Platz in der Gesellschaft zu finden“, betont Ina Schleser, Leiterin der Regionalgeschäftsstelle des PARITÄTISCHEN in Stuttgart. „Dazu leisten gewaltpräventive Maßnahmen der freien Träger einen wichtigen Beitrag. „So können erschütternde Gewaltausschreitungen wie in Stuttgart nicht gänzlich verhindert, aber entgegengewirkt werden. Steuerausfälle dürfen nicht dazu führen, den Erhalt der Präventionsprojekte und Beratungsangebote für Jugendliche in der Region zu gefährden“, so Schleser. Hier werde sonst am falschen Ende gespart und die hochkompetente Arbeit von Anbietern wie der Sozialberatung Stuttgart gefährdet.
“Wir erleben derzeit, dass die Jugendlichen in unseren Beratungsangeboten enorm unter Spannung stehen, was zu einer Zunahme von aggressivem Verhalten führt, dass je nach Geschlecht tendenziell nach innen oder außen gerichtet ist”, berichtet Dagmar Preiß, Geschäftsführerin des Gesundheitsladens in Stuttgart. „Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen fühlen sich von der Gesellschaft – insbesondere in den letzten Wochen – nicht gesehen. Ihre Bedürfnisse werden in den Diskussionen nicht berücksichtigt“, so Preiß. Es sei wichtiger denn je, in Einzelberatungen und Gruppenangeboten den Jugendlichen Wege aufzuzeigen, mit der Wut und den Aggressionen umzugehen.
„Es ist wichtig, junge Menschen in ihrer Persönlichkeit zu stärken und Kompetenzen zu fördern“, sagt Karin Dressel, Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft für die eine Welt. „So bekommen sie Mut, Zukunftsperspektiven zu entwickeln und auch, sich am gesellschaftlichen Leben zu beteiligen. In unserem Mentorenprogramm werden benachteiligte Jugendliche gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern zusammengebracht, um voneinander zu lernen und gemeinsam Perspektiven zu entwickeln.”
Der Verband setzt sich auf bundes-, landes- und kommunaler Ebene für eine gerechte Bildungs- und Sozialpolitik ein, damit allen jungen Menschen gesellschaftliche Teilhabe möglich ist.
DER PARITÄTISCHE Regionalverbund Stuttgart plus Region
Der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg ist einer der sechs anerkannten Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege. Er ist weder konfessionell, weltanschaulich noch parteipolitisch gebunden. Der Verband steht für Solidarität, soziale Gerechtigkeit und Teilhabe und wendet sich gegen jegliche Form sozialer Ausgrenzung.
Im PARITÄTISCHEN Regionalverbund Stuttgart plus Region mit den Kreisverbänden Böblingen, Esslingen, Ludwigsburg, Rems-Murr und Stuttgart sind über 240 Mitgliedsorganisationen aus den Bereichen Kinder-, Jugend und Familienhilfe, der Selbst-, Eingliederungs-, Alten- und Behindertenhilfe und der Arbeit mit Menschen mit Fluchthintergrund sowie der Beratung von Migranten vertreten. Hinzu kommen noch genderspezifische Themen oder Einrichtungen aus den Bereichen Sucht, Gewalt und Wohnungsnotfallhilfe. Bildungsgerechtigkeit, Chancengerechtigkeit, Vielfalt und Diversität sind nicht nur Schlagworte, sondern werden in der sozialen Arbeit und dem sozialen Engagement des Verbandes sichtbar.
Ihr Kontakt vor Ort:
Regionalgeschäftsstelle Stuttgart plus Region
Tübinger Str. 15
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