Stuttgart 05.08.2022
Jedes Jahr absolvieren in Baden-Württemberg rund 13.300 junge Menschen ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ). Es ist eine gute Möglichkeit, nach der Schule praktische berufliche Erfahrungen zu sammeln und die Zeit bis zum Beginn einer Ausbildung oder eines Studiums sinnvoll zu nutzen. Freiwilligendienstleistende tragen auch wesentlich zur Stärkung einer demokratischen Gesellschaft bei. Zur Wertschätzung dieses persönlichen Engagements fordert der PARITÄTISCHE Baden-Württemberg die Weiterführung des 9-€-Tickets für Freiwillige. Die sieben Freiwilligendienstträger bieten landesweit ca. 3.500 FSJ-Plätze in ganz unterschiedlichen Einsatzbereichen wie Kitas, Schulen, Jugendarbeit, Pflege, Behindertenhilfe, Wohnungslosenhilfe, Straffälligenhilfe, Flüchtlings- und Migrationsarbeit, aber auch beim Rettungsdienst und in Kliniken an. Es gibt landesweit noch interessante freie Plätze. Infos unter https://paritaet-bw.de/kontakteadressen-der-freiwilligendienste-traeger
„Das Freiwillige Soziale Jahr bietet jungen Menschen die Chance, erste Erfahrungen in der vielfältigen sozialen Berufswelt zu machen, Menschen mit ganz unterschiedlichen Hilfe- und Unterstützungsbedarfen kennenzulernen, eigene Fähigkeiten auszuprobieren und soziale Verantwortung zu übernehmen. Der Mehrwert, etwas Sinnvolles zu tun und sich dabei persönlich weiterzuentwickeln, ist hoch“, sagt Ursel Wolfgramm, Vorstandsvorsitzende des PARITÄTISCHEN Baden-Württemberg. Das FSJ sei aber auch ein Bildungs- und Orientierungsjahr, in dem berufliche Schlüsselqualifikationen wie Teamfähigkeit, Kommunikations- und Konfliktfähigkeit erworben werden. Die pädagogischen FSJ-Seminare dienten den Teilnehmenden dazu, sich zu den Erfahrungen im Arbeitsalltag in der Einsatzstelle, aber auch zu Nachhaltigkeit, Lebens- und Sinnfragen oder anderen gesellschaftlich relevanten Themen auszutauschen. „Deshalb hilft das FSJ Jugendlichen nicht nur bei der Berufsorientierung, sondern bringt auch Vorteile bei der Bewerbung um einen Ausbildungs- und Studienplatz,“ so Wolfgramm. Dieses Engagement verdiene mehr Anerkennung und Wertschätzung. „Deshalb fordern wir die Weiterführung des 9-€-Tickets für Freiwillige. Die Fahrtkosten zur Arbeit können bis zu einem Drittel des Taschengeldes ausmachen“, so Wolfgramm.
„Es gibt im gesamten Bundesland noch freie Stellen bei Einrichtungen für Kinder sowie in der Seniorentagesbetreuung“, weiß Corinna Mühlhausen, Gesamtleitung FSJ/BFD beim Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg. „In Stuttgart sind für den nächsten Jahrgang attraktive Sonderstellen verfügbar, wie beispielsweise bilinguale Kindertagesstätten, bei denen Freiwillige die eigenen Englisch- oder Französischkenntnisse verbessern können. Auch der Verein Deutscher Ingenieure schreibt eine Stelle aus, bei der es um die Heranführung von Schulklassen an Technik geht. Für technikaffine Freiwillige sind darüber hinaus Einsatzstellen in Werkstätten für Behinderte interessant. Diese gibt es beispielsweise in Esslingen und Filderstadt“, so Mühlhausen.
Das FSJ richtet sich an junge Menschen zwischen 16 und 26 Jahren. Es dauert in der Regel zwölf Monate und startent zum 1. September. Ein Zwischeneinstieg ist möglich. Die Freiwilligen erhalten ein Taschengeld, sind sozial- und unfallversichert, haben Anspruch auf 26 Tage Urlaub, bekommen einen Freiwilligendienstausweis und bleiben kindergeldberechtigt. In der Regel beträgt die Wochenarbeitszeit zwischen 38,5 und 40 Stunden. Der Freiwilligendienst wird bei bestimmten Ausbildungsberufen als (Vor)Praktikum und Studiengängen als Wartezeit anerkannt.
Pressekontakt Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg: Frau Sonja John, Leitung Unternehmenskommunikation, Tel. 0711/61926-104, E-Mail: sonja.john@wohlfahrtswerk.de, www.wohlfahrtswerk.de