Familienzusammenführung ist wesentlich für eine erfolgreiche Integration

Pressemitteilung - geschrieben am 18.06.2021 - 17:44

Stuttgart 18.06.2021  Der PARITÄTISCHE Baden-Württemberg fordert zum Weltflüchtlingstag den Familiennachzug für Flüchtlinge in Deutschland massiv zu erleichtern! Das erfordere eine Ausweitung des Familienbegriffs über die Kernfamilie hinaus, die Sicherstellung des Nachzugs von Geschwistern zu unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen und die Wiedereinführung des Rechtsanspruchs auf Familiennachzug für Menschen mit subsidiärem Schutzstatus, so der Verband. Der Schutz der Familieneinheit sei grund- und menschenrechtlich garantiert. Dem müsse auch durch eine Vereinfachung des Antragsverfahrens und eine ausreichende Ausstattung von Visastellen entsprochen werden.

„Die Trennung von der Familie stellt eine große zusätzliche psychische Belastung für Geflüchtete dar. Die ständige Sorge um die im Heimatland oder in einem Flüchtlingslager zurückgebliebenen engsten Angehörigen zermürbt und schadet der Gesundheit. Auch die Integration in die Gesellschaft und das Berufsleben wird dadurch maßgeblich erschwert“, sagt Ursel Wolfgramm, Vorstandsvorsitzende des PARITÄTISCHEN Baden-Württemberg. Familiennachzug müsse erleichtert und nicht erschwert werden. Alles andere sei mit Menschenrechten nicht vereinbar und schlicht inhuman. Das gelte für die Herstellung der Familieneinheit, wenn diese in einem anderen Land rechtlich oder de facto nicht möglich sei. Auch der Nachzug von minderjährigen Geschwistern sowie die Familienzusammenführung zu subsidiär geschützten Familienmitgliedern nach Deutschland sei zu gewährleisten. Zudem müssten subsidiär Geschützte den Flüchtlingen nach der Genfer Flüchtlingskonvention rechtlich gleichgestellt werden, so die Vorstandsvorsitzende. Außerdem sei Deutschland verpflichtet, dem in der UN-Kinderrechtskonvention festgelegten Recht für Kinder auf Familieneinheit zu entsprechen.

Der PARITÄTISCHE Baden-Württemberg gehört zu den Erstunterzeichnern des Aufrufs #FamilienGehörenZusammen! von PROASYL, dem sich 200 zivilgesellschaftliche Organisationen angeschlossen haben. Weitere Infos unter https://www.proasyl.de/thema/familiennachzug/

 

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