Familienzusammenführung ist wesentlich für eine erfolgreiche Integration

Kinder sitzen auf Koffern

Stuttgart 15.05.2025 Anlässlich des heutigen Internationalen Tags der Familie kritisiert der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg die von der Bundesregierung im Koalitionsvertrag festgelegte befristete Aussetzung des Familiennachzugs für Geflüchtete mit eingeschränktem Schutzstatus auf zwei Jahre. Die Aussicht die Familie nachzuholen, in Deutschland ein ganz „normales“ Leben aufzubauen und den Kindern eine sichere Zukunft zu geben, wirke sich positiv auf die Integration von Geflüchteten aus. Zudem haben Kinder aufgrund der UN-Kinderrechtskonvention ein Recht darauf, dass die Einheit der Familie gewahrt bleibe, so der Verband.

„Der Schutz der Familie darf nicht von der Herkunft oder vom Aufenthaltsstatus abhängig gemacht werden. Die Trennung und Sorge um die Zukunft und Sicherheit der Familie im Herkunftsland stellt eine gravierende zusätzliche psychische Belastung für Geflüchtete dar und erschwert die Integration erheblich. Ein intaktes Familienleben hingegen ist integrationsfördernd und hilft, sich gesellschaftlich und beruflich erfolgreich einzubringen“, betont Nathalie Wollmann, Referentin für Migration beim Paritätischen Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg. Die Verhinderung des Familiennachzugs für subsidiär Schutzberechtigte könne auch dazu führen, dass Familienmitglieder statt über sichere Zugangswege, gefährliche Fluchtwege einschlagen, um ihre Familien zusammenzuführen. Trotz der Herausforderungen in der Migrations- und Flüchtlingspolitik müsse sich die Politik ihrer humanitären Verantwortung bewusst sein und dieser gerecht werden. „Familiennachzug zu stoppen oder auszusetzen, bedeutet einen Bruch mit der Menschlichkeit und unserem Grundgesetz. Stärker denn je muss die Politik signalisieren, dass die Wahrung der Menschenrechte nicht angetastet werden darf“, so Wollmann.

Der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg ist einer der sechs anerkannten Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege. Er ist konfessionell, weltanschaulich und parteipolitisch unabhängig. Er steht für Solidarität, soziale Gerechtigkeit und Teilhabe und wendet sich gegen jegliche Form sozialer Ausgrenzung. Ihm sind in Baden-Württemberg über 930 selbständige Mitgliedsorganisationen mit insgesamt rund 2000 sozialen Diensten und Einrichtungen angeschlossen sowie rund 50.000 freiwillig Engagierte und 80.000 Hauptamtliche. Weitere Infos unter www.paritaet-bw.de