Enquetekommission „Krisenfeste Gesellschaft“: Konkretisierte Maßnahmen fehlen

Pressemitteilung - geschrieben am 10.07.2024 - 22:31

Stuttgart 10.07.2024 Der Paritätische Wohlfahrtverband Baden-Württemberg beurteilt den Bericht und die Empfehlungen der Enquetekommission „Krisenfeste Gesellschaft“ als richtige Stoßrichtung, aber unzureichend: „Die Enquetekommission wurde seinerzeit zur Aufarbeitung der Corona-Pandemie eingerichtet – seither sind neue Krisen dazu gekommen und Umfeldbedingungen schwieriger geworden“, sagt Uta-Micaela Dürig, Vorständin Sozialpolitik des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Baden-Württemberg. „Deshalb muss die Arbeit fortgesetzt werden“, so Dürig, „und konkretisierte Handlungsempfehlungen erarbeitet werden. Was es bräuchte, wäre ein zusammen mit Politik, Sozialverbänden sowie kommunalen Institutionen entwickeltes Gleichverständnis über die soziale Daseinsvorsorge, damit Soziale Arbeit ihre zugedachte wie wirkungsvolle Arbeit leisten kann“, so Dürig. Damit nicht weitere Wählerinnen und Wähler an die extremistischen Ränder wanderten, brauche es eine Stärkung der sozialen Daseinsvorsorge, die soziale Unterstützung und den gesellschaftlichen Zusammenhalt gewährleiste. „Investitionen in Soziale Arbeit sind daher Zukunftsinvestitionen. Bei einem breiten gesellschaftlichen Konsens über die Bedeutung und Rolle von Sozialer Arbeit ist eine auskömmliche und sichere Finanzierung kein Streitpunkt mehr, so die Erfahrung anderer Länder“, sagt Dürig. „Wenn heute aber Einrichtungen ihre Angebote reduzieren müssen oder sie ganz schließen, dann verschärfen sich gesellschaftliche Probleme, mit deutlich negativeren Folgen und größeren Folgekosten.“

 

Der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg - gegründet 1948 - ist einer der sechs anerkannten Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege. Er ist konfessionell, weltanschaulich und parteipolitisch unabhängig. Er steht für Solidarität, soziale Gerechtigkeit und Teilhabe und wendet sich gegen jegliche Form sozialer Ausgrenzung. In den kommenden Jahren wird sich der Paritätische Baden-Württemberg verstärkt drei Strategiefeldern widmen: - Zusammenhalt in einer vielfältigen, inklusiven und demokratischen Gesellschaft - zukunftsfähige Lebensräume - Soziale Innovationen. Ihm sind in Baden-Württemberg über 920 selbständige Mitgliedsorganisationen mit insgesamt rund 2000 sozialen Diensten und Einrichtungen angeschlossen sowie rund 50.000 freiwillig Engagierte und 80.000 Hauptamtliche. Weitere Infos unter www.paritaet-bw.de

 

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