Pressestatement von Uta-Micaela Dürig, Vorständin Sozialpolitik des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Baden-Württemberg:
Stuttgart 24.07.2024 „Wir begrüßen es außerordentlich, dass die Landesregierung eine Landesagentur zur Unterstützung der Fachkräftezuwanderung nach Baden-Württemberg einrichten wird. Damit ist die Hoffnung seitens des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Baden-Württemberg verbunden, dass die Anerkennungsverfahren von Qualifikationen beschleunigt und bürokratische Hürden abgebaut werden. Die gesamte Sozialbranche braucht dringend Arbeits- und Fachkräfte. Nach einer aktuellen Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) sind unter den zehn Berufen mit den größten Fachkräftelücken fünf dem sozialen beziehungsweise dem Gesundheitssektor zuzuordnen. Die Anwerbung von qualifizierten Fachkräften aus dem Ausland spielt eine zentrale Rolle im Kampf gegen den Fachkräftemangel. Laut Statistischem Landesamt werden allein aus demografischen Gründen in Baden-Württemberg bis 2030 etwa 51 000 und bis 2050 rund 141 000 zusätzliche Pflegekräfte benötigt. Deshalb sollte bei der Unterstützung der Zuwanderung von Fachkräften aus dem Ausland auch das große Potential von Geflüchteten in unserem Land berücksichtigt und Möglichkeiten geschaffen werden, auch hier die Anerkennungsverfahren von Qualifikationen sowie von Kompetenzen zu beschleunigen, um sie schneller in den Arbeitsmarkt integrieren zu können. In diesem Prozess müssen auch ausreichend Ressourcen für die sprachliche Integration zur Verfügung gestellt werden.“
Der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg - gegründet 1948 - ist einer der sechs anerkannten Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege. Er ist konfessionell, weltanschaulich und parteipolitisch unabhängig. Er steht für Solidarität, soziale Gerechtigkeit und Teilhabe und wendet sich gegen jegliche Form sozialer Ausgrenzung. In den kommenden Jahren wird sich der Paritätische Baden-Württemberg verstärkt drei Strategiefeldern widmen: - Zusammenhalt in einer vielfältigen, inklusiven und demokratischen Gesellschaft - zukunftsfähige Lebensräume - Soziale Innovationen. Ihm sind in Baden-Württemberg über 920 selbständige Mitgliedsorganisationen mit insgesamt rund 2000 sozialen Diensten und Einrichtungen angeschlossen sowie rund 50.000 freiwillig Engagierte und 80.000 Hauptamtliche.