Der PARITÄTISCHE Baden-Württemberg fordert muttersprachlichen Regelunterricht

Pressemitteilung - geschrieben am 02.10.2020 - 08:59

Stuttgart 02.10.2020   Rund ein Drittel der Menschen in Baden-Württemberg haben eine Migrationsgeschichte. Zum Tag des Flüchtlings im Rahmen der Interkulturellen Woche (02.10.2020) fordert der PARITÄTISCHE Baden-Württemberg die Landesregierung auf, ein integrations- und bildungspolitisches Signal zu setzen und den muttersprachlichen Regelunterricht an Schulen einzuführen.

 

„Für die Integration von Zugewanderten, erfolgreiche Bildungsverläufe und den Zugang zum Arbeitsmarkt ist das Beherrschen der deutschen Sprache zentral“, betont Ursel Wolfgramm, Vorstandsvorsitzende des PARITÄTISCHEN Baden-Württemberg. Der letzte Gesellschaftsreport habe gezeigt, dass mangelnde Deutschkenntnisse der Grund für eine höhere Armutsgefährdung bei Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund sei. „Wir müssen uns mit der immer stärker wachsenden sprachlichen Vielfalt auf unseren Schulhöfen auseinander setzen, diese anerkennen und fördern, anstatt sie als Bildungs-und Integrationshindernis abzuwerten. Das wirkt sich auch positiv auf das Selbstwertgefühl der Schüler*innen aus. Die flächendeckende Einführung von muttersprachlichem Regelunterricht an Schulen darf bei uns im Land kein politisches Tabu mehr sein. Nur wer das eigene Sprachsystem beherrscht, ist auch in der Lage, andere Sprachen zu erlernen“, sagt Wolfgramm.

 

Zugewanderte Menschen seien häufiger von sozialer Benachteiligung und Ausgrenzung betroffen. „Wir brauchen in der Bevölkerung ein interkulturelles Bewusstsein, das für alle Bürger*innen, unabhängig von ihrer Herkunft, Sprache, Aussehen und Weltanschauung eine Begegnung Aller auf Augenhöhe möglich macht“, fordert die Vorstandsvorsitzende.

 

 

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