Stuttgart 14.05.2021 Mit der Corona-Pandemie hat sich die Situation von einkommensschwachen Familien weiter verschlechtert. Das zeigt der gerade verabschiedete 6. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung. Zum Internationalen Tag der Familie (15.05.) fordert der PARITÄTISCHE Baden-Württemberg eine familienfreundliche Wohnpolitik, die bezahlbaren und familiengerechten Wohnraum schafft.
„Armut resultiert nicht nur von geringem Einkommen, sondern auch von hohen Lebenshaltungskosten. Einkommensarme Haushalte wenden einen sehr hohen Anteil ihres Einkommens für Mietkosten auf. Somit bleibt für andere Lebensbereiche kaum etwas übrig“, sagt Ursel Wolfgramm, Vorstandsvorsitzende des PARITÄTISCHEN Baden-Württemberg. Vom neu geschaffenen Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen erwarte der Verband eine familienfreundliche Wohnpolitik. "Es ist die Aufgabe der Politik, den sozialen Wohnungsbau im Land voranzutreiben, der Armutskonzentration in Quartieren entgegenzuwirken und auch einkommensschwachen Familien ein bedarfsgerechtes und menschenwürdiges Wohnen zu ermöglichen“, so Wolfgramm weiter. Wohnen gehöre zu den existenziellen Grundbedürfnissen eines jeden Menschen. Dem müsse das neue Ministerium entsprechen.
„Familien sind das Fundament unserer Gesellschaft. Deren gleichberechtigte Teilhabe und Lebensqualität muss im Mittelpunkt des politischen Handelns stehen. Wir fordern, die armutsbedingte und immer größer werdende soziale Spaltung in unserer Gesellschaft zu verhindern“, so die Vorstandsvorsitzende weiter. Dafür brauche es politische Entschlossenheit und Mut. Der Verband begrüße die im Koalitionsvertrag angekündigte Familienförderstrategie als Chance, die Familienförderung in Baden-Württemberg neu auszurichten und entschlossen gegen Kinder- und Familienarmut vorzugehen. Allerdings müssten die Freie Wohlfahrtspflege, Familienverbände und Betroffene in die Entwicklung von Maßnahmenpaketen eingebunden werden.