DER PARITÄTISCHE Baden-Württemberg fordert die Einführung der Grundrente nicht zu verschieben

Pressemitteilung - geschrieben am 27.03.2020 - 14:08

Stuttgart 27.03.2020   „Die gesetzliche Rente darf keine finanzielle Manövriermasse des Sozialstaats sein. Sie muss ein auskömmliches Leben im Alter gewährleisten – in Würde und ohne Gang zum Sozialamt oder Jobben zu müssen“, betont Ursel Wolfgramm, Vorstandsvorsitzende des PARITÄTISCHEN Baden-Württemberg. „Deshalb lehnen wir auch alle derzeitigen Überlegungen ab, den Start der Grundrente wegen der Corona-Krise zu verschieben. Die Betroffenen brauchen gerade in diesen schwierigen Zeiten mehr Absicherung“, so Wolfgramm.

In den nächsten Jahren werden viele Langzeitarbeitslose und Menschen aus dem Niedriglohnsektor ins Rentenalter kommen. Für viele von ihnen ist der Weg in die Altersarmut vorprogrammiert“, sagt Wolfgramm. „Eine erfolgreiche Gesamtstrategie gegen Altersarmut muss bereits im Erwerbsleben ansetzen, bei den prekären Beschäftigungen und es müssen wirksame Maßnahmen gegen Langzeitarbeitslosigkeit entwickelt und insbesondere die gesetzliche Rentenversicherung gestärkt werden“, so Wolfgramm weiter. „Wir brauchen jetzt gute Ideen und eine mutige Politik für eine grundlegende Reform. Dabei müssen alle Optionen ernsthaft geprüft werden und wirklich neue Wege für die solidarische Finanzierung der Rente erschlossen werden“, ergänzt die Vorstandsvorsitzende.

Nach dem aktuellen Armutsbericht des PARITÄTISCHEN Gesamtverbands sind ein Viertel der erwachsenen Armen in Deutschland in Rente. Damit stellen die Rentner*innen derzeit hinter den Erwerbstätigen die zweitgrößte Gruppe der armutsgefährdeten Personen dar. Immer mehr Ältere sind auf Grundsicherung im Alter angewiesen – 2018 waren es bereits 552 650 Menschen.

 

Zur Pressemeldung des Paritätischen Gesamtverbandes http://www.der-paritaetische.de/presse/paritaetischer-rentenkommission-laesst-heil-im-regen-stehen/

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