Demokratiebildung an Schulen fördern und im Schulunterricht verankern

Pressemitteilung - geschrieben am 24.01.2024 - 07:39

Stuttgart 24.01.2024 Laut einer Studie der Freien Universität Berlin vom Januar 2024 wird das Thema Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und damit auch Demokratiebildung bundesweit im Schulunterricht nur mangelhaft umgesetzt. Deshalb fordert der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg anlässlich des Internationalen Tags der Bildung (24.01.), Demokratiebildung in allen Schulfächern fest zu verankern. Vor dem Hintergrund einer erkennbaren Zunahme von Gewalt, Rechtsextremismus und Rassismus in unserer Gesellschaft ist es wichtiger denn je, Schüler*innen ein Demokratieverständnis wie Fairness, Solidarität, Toleranz, Freiheit und die Akzeptanz von Vielfalt zu vermitteln und demokratische Werte im Schulalltag zu leben. Demokratische Grundwerte sind Bestandteil unseres Grundgesetzes und damit die Basis für unser Zusammenleben, so der Verband.

„Kinder und Jugendliche müssen schon früh an nachhaltige Entwicklung und damit Themen wie Umwelt, Gesundheit, Demokratie und Menschenrechte, Diversität, Konsum und Wirtschaft, aber auch globale Entwicklungen herangeführt werden. Das stärkt die allgemeine Urteilskraft und befähigt Überzeugungen kritisch zu hinterfragen sowie eine eigene Meinung zu bilden und zu vertreten. Gleichzeitig werden Werte im Hinblick auf Demokratieverständnis und demokratisches Handeln vermittelt“, betont Uta-Micaela Dürig, Vorständin Sozialpolitik des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Baden-Württemberg. Aber Schule sei weit mehr als nur Wissensvermittlung. Deshalb sei es wichtig, diese Lerninhalte fächerübergreifend in den Unterricht einzubringen, durch Methoden wie partizipatives, kooperatives, handlungsorientiertes und selbstorganisiertes Lernen demokratisches Verhalten zu praktizieren und im Schulalltag erlebbar zu machen. „Angesichts der globalen Herausforderungen und der Erstarkung von extremistischen Strömungen ist es mehr denn je notwendig, Schüler*innen auf ein nachhaltiges und zukunftsfähiges Leben vorzubereiten und ein Verständnis für Offenheit, Vielfalt und gegenseitigen Respekt zu fördern“, so die Vorständin. „Denn: Investitionen in die Bildung von jungen Menschen ist eine Zukunftsinvestition.“

„Jetzt erst recht müssen alle Demokraten zusammenstehen und sichtbar sein. Die Demonstrationen am Wochenende für eine wehrhafte Demokratie mit Hunderttausenden von Menschen auf den Straßen war ein starkes Signal! Sie haben bewiesen, dass in Deutschland die freiheitliche demokratische Grundordnung mehrheitlich geschätzt und verteidigt wird. Dieses Signal kam an – im In- wie Ausland. Der Aufruf „Nie wieder ist jetzt!“ hat Menschen zusammengeführt im gemeinsamen Verteidigen unseres demokratischen Grundwerte-Systems“, so Dürig weiter. Gerade nach diesem starken Signal sei es wichtig, im Hinblick auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt, verstärkt gemeinsam an den Problemstellungen in unserem Land zu arbeiten. In einer komplexen Welt brauche es neue Wege, um gesellschaftliche Herausforderungen lösen zu können. Vertrauen, Gerechtigkeitsempfinden und Beteiligung seien für einen starken Zusammenhalt zentral.

 

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