Laut dem gestern veröffentlichten DAK-Pflegereport 2024 werden bundesweit mehr als 249.500 Pflegende (21,9 Prozent) in den nächsten zehn Jahren das Renteneintrittsalter erreichen. In Baden-Württemberg liegt die Quote höher. Hier müssen von 135.943 Pflegenden 23,4 Prozent des Personals ersetzt werden. Vor diesem Hintergrund begrüßt der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg, dass sich die Landesregierung auf Eckpunkte für eine Landesagentur für Zuwanderung von Fachkräften (LZF) auch für die Pflege- und Gesundheitsbranche geeinigt hat. Damit werden die Anerkennungsverfahren von Qualifikationen beschleunigt und bürokratische Hürden abgebaut, so der Verband.
„In Baden-Württemberg könnten nach Angaben des Statistischen Landesamtes (03/2024) im Jahr 2035 fast 625.000 Menschen pflegebedürftig sein. Der Bedarf an Pflegekräften und sonstigem Pflegepersonal läge bereits 2030 bei insgesamt rund 173 000 Personen. Deshalb sehen wir die geplante Einrichtung einer Landesagentur für Zuwanderung von Fachkräften (LZF) auch für die Pflege- und Gesundheitsbranche als einen wichtigen Schritt, gegen den akuten Pflegekräftemangel vorzugehen. Allerdings sollte in der Debatte um Fachkräfte aus dem Ausland künftig auch das große Potential von Geflüchteten in unserem Land im Blick behalten und Möglichkeiten geschaffen werden, sie schnell in den Arbeitsmarkt zu integrieren“, erklärt Uta-Micaela Dürig, Vorständin Sozialpolitik des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Baden-Württemberg.
Der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg - gegründet 1948 - ist einer der sechs anerkannten Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege. Er ist konfessionell, weltanschaulich und parteipolitisch unabhängig. Er steht für Solidarität, soziale Gerechtigkeit und Teilhabe und wendet sich gegen jegliche Form sozialer Ausgrenzung. In den kommenden Jahren wird sich der Paritätische Baden-Württemberg verstärkt drei Strategiefeldern widmen: - Zusammenhalt in einer vielfältigen, inklusiven und demokratischen Gesellschaft - zukunftsfähige Lebensräume - Soziale Innovationen. Ihm sind in Baden-Württemberg 917 selbständige Mitgliedsorganisationen mit insgesamt rund 2000 sozialen Diensten und Einrichtungen angeschlossen sowie rund 50.000 freiwillig Engagierte und 80.000 Hauptamtliche. Weitere Infos unter www.paritaet-bw.de