Beschäftigungsunternehmen für Langzeitarbeitslose besser fördern

Farbige Menschen auf schwarz-weiß-Plakat mit Porträtbildern

Stuttgart 30.04.2025 Der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg macht anlässlich des Tags der Arbeit (1. Mai) auf die angespannte finanzielle Situation der sozialen Beschäftigungsunternehmen im Land aufmerksam. Bei der Integration von langzeitarbeitslosen Menschen spielten sie eine zentrale Rolle. Doch unter den aktuell bestehenden Bedingungen sei die gesamte Trägerstruktur existentiell bedroht. Die Beschäftigungsförderung sei nicht ausreichend finanziert und der Rückbau von Angeboten und Schließungen bereits in vollem Gange, so der Verband.

„Langzeitarbeitslosigkeit bringt vielfältige Probleme mit sich. Die Betroffenen leiden psychisch und physisch stark unter der Situation und brauchen individuelle Unterstützung und Begleitung. Ohne öffentlich geförderte Beschäftigung haben langzeitarbeitslose Menschen häufig wenig Chancen auf Rückkehr in die Erwerbstätigkeit. Dort werden komplexe Problemlagen individuell berücksichtigt und der Schwerpunkt auf die Integration durch Beschäftigung und die Wiedergewinnung vorhandener und die Entwicklung neuer Kompetenzen gelegt“, erklärt Ulf Hartmann, Vorstand des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Baden-Württemberg. Wirtschaftlich stabile und ausreichend finanzierte Beschäftigungsträger seien die Basis für eine erfolgreiche soziale Landesarbeitsmarktpolitik. Sie müssten dringend die notwendige finanzielle Ausstattung erhalten, die für einen zukunftsorientierten Beschäftigungsbetrieb notwendig sei und zusätzliche Mittel für Overhead- und Betriebskosten sowie zu Modernisierungs- und Investitionsbedarfen erhalten, so Hartmann.

„Arbeits- und Beschäftigungsbetriebe unterstützen Personen in schwierigen Lebenslagen und helfen beim niederschwelligen Wiedereinstieg auf den Arbeitsmarkt. Gerade bei Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen oder nach schweren Schicksalsschlägen ist es wichtig, die persönliche Belastung schrittweise zu erproben. Wenn diese Maßnahme dann noch in Verbindung mit einem sozialen Projekt stehen, wie in unserem Fall mit einem Secondhand-Kaufhaus, ist es für unsere Gesellschaft kein Kostenfaktor, sondern ein doppelter Gewinn. Was wir allerdings zwingend benötigen, ist ein klares Signal von Seiten der Politik, dass unsere Arbeit gewünscht ist“, betont Dr. Oliver Riegg Regionalgeschäftsführer der Neuen Arbeit Ulm.

Monika Unger, die sich ehrenamtliche beim Secondhandladen der Neuen Arbeit Ulm engagiert, ergänzt: „Ich habe mein ganzes Leben gearbeitet. Aufgrund meines Alters und meiner Gesundheit ist eine Beschäftigung jetzt allerdings sehr schwierig. Ich habe die Neue Arbeit 2020 über eine Arbeitsgelegenheit vom Jobcenter kennengelernt. Seit diese ausgelaufen ist, komme ich zweimal die Woche ehrenamtlich. Die Arbeit im Secondhandladen ist für mich eine sinnvolle Betätigung, ich kann etwas Gutes tun und komme raus. Zudem habe ich hier im Team Ansprechpartner, die mir bei Problemen weiterhelfen können.“

Pressekontakt Neuen Arbeit Ulm: Dr. Oliver Riegg, Regionalgeschäftsführer, Tel. 0731/790339-02, E-Mail: oliver.riegg@neue-arbeit-ulm.de

Der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg ist einer der sechs anerkannten Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege. Er ist konfessionell, weltanschaulich und parteipolitisch unabhängig. Er steht für Solidarität, soziale Gerechtigkeit und Teilhabe und wendet sich gegen jegliche Form sozialer Ausgrenzung. Ihm sind in Baden-Württemberg über 930 selbständige Mitgliedsorganisationen mit insgesamt rund 2000 sozialen Diensten und Einrichtungen angeschlossen sowie rund 50.000 freiwillig Engagierte und 80.000 Hauptamtliche. Weitere Infos unter www.paritaet-bw.de