Inklusionskampagne: Was bedeutet Inklusion für Dich?

Was bedeutet Inklusion für Dich?

Der Paritätische Regionalverbund Südbaden und das Selbsthilfebüro Freiburg/Breisgau-Hochschwarzwald starten im Rahmen der Inklusionswoche um den Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 5. Mai 2021 eine Kampagne. In einer Foto-Serie unter dem Motto „Inklusion ist für mich…“ sind bereits über 70 Menschen aus dem paritätischen Umfeld zu Wort gekommen, die erklären, was Inklusion für sie bedeutet.

Zum 5. Mai 2022 wurde aus der Social Media-Kampagne aufgrund der großen Nachfrage eine Bilderausstellung kreiert. Die Vorstände des KV Freiburg/Breisgau-Hochschwarzwald suchten zusammen passende Beiträge aus, die teilweise in einer Viererzusammenstellung, teilweise als alleiniges Bild gedruckt wurden. 20 Exponate sind vorhanden.

Die Ausstellungseröffnung in der Freiburger Stadtbibliothek am 30. Mai 2022 lockte 50 Gäste an, anschließend hingen die Exponate einen Monat lang. Weitere Veröffentlichungsorte waren bisher:

  • Das Freiburger Rathaus (zum 3. Dezember 2022)
  • Das Jugendbildungswerk
  • Der Ring der Körperbehinderten
  • ASB Heilbronn
  • Aktionstag Inklusion der Stadt Freiburg am 6. Mai 2023, Platz der alten Synagoge
  • Das Freiburger Zentrum für Engagement
  • Der Veranstanstaltungsraum in der Regionalgeschäftsstelle Südbaden
  • VHS Rottweil 

Weitere Anfragen auch aus anderen Orten Deutschlands laufen.

Bei Interesse melden Sie sich gerne bei Iris Heindl (0761-12023-100, heindl@paritaet-freiburg.de).

Weiterhin gilt: Jetzt mitmachen!

Jeder, der für sich selbst oder andere mehr Inklusion wünscht oder einfach seine Gedanken mit uns teilen möchte, auf Instagram mitmachen und sein persönliches Foto mit Statement einstellen unter dem Hashtag #InklusionIstFürMich.

 Die UN-Behindertenrechtskonvention erklärt Inklusion zum Menschenrecht. Es geht dabei um die selbstverständliche Teilhabe aller Menschen in der Gesellschaft. „Viele sind bereits auf dem Weg in ein inklusiveres Leben. Aber es gibt auch noch viel zu bewegen – vor allem in den Köpfen von uns Menschen“, betont Annika Beutel, Leiterin des Regionalverbunds Südbaden. "Und genau das ist das Ziel unserer Foto-Mitmach-Aktion. Wir wollen denen das Wort geben, über die ansonsten oft gesprochen wird, die jedoch selbst nur selten zu Wort kommen. Allerdings freuen wir uns im nächsten Schritt über noch viele weitere Menschen, die ihre Gedanken und Wünsche mit uns teilen wollen und bei unserer Inklusionskampagne mitmachen“, so Beutel weiter.

Norbert Köthnig, Vorstandsvorsitzender im Kreisverband Emmendingen des Paritätischen und Geschäftsführer der Lebenshilfe Breisgau gGmbH, spricht derweil von einer Rückwärtsbewegung der Inklusion während der Pandemie und betont die besonderen Herausforderungen der Menschen mit Behinderung: „Der Alltag der Menschen wurde mehrfach komplett verändert, was die psychischen Belastungen erhöht. Denn die Pandemie wird nicht von allen Personen in allen Konsequenzen gleich gut verstanden.“

Norbert Weiß, Vorstandsmitglied im Kreisverband Freiburg des Paritätischen und Geschäftsführer Ring der Körperbehinderten Freiburg, ergänzt: „Durch die Corona-Schutzmaßnahmen ergaben sich für Menschen mit Behinderung nochmals zusätzliche Hürden. Denn deren Situation wurde in politischen Erlassen auf allen Ebenen bestenfalls miterwähnt aber nicht ausreichend mitbedacht. Und so machen die Erfahrungen der letzten Monate schlaglichtartig deutlich, dass der Weg hin zur Inklusion leider noch auf keinem sehr gefestigten Grund verläuft.“

 „Unser Begriff von Inklusion ist ein weit gefasster“, sagt Bernarda Deufel, Leitung Selbsthilfebüro Freiburg/Breisgau-Hochschwarzwald und verweist auf Menschen mit chronischen Erkrankungen, psychischen Beeinträchtigungen, alte Menschen, Migranten und all jene, die möglicherweise das Gefühl haben, sich nicht uneingeschränkt frei bewegen und entfalten zu können.  

 Die Aussagen der Menschen mit und ohne Behinderung auf den Fotos zeigen deutlich, wie unterschiedlich Menschen Teilhabe erleben und sich Inklusion wünschen:

 „Inklusion ist für mich Zusammensein - wenn es egal ist wieviel Gepäck man mitnehmen muss - der Weg darf holprig sein und lang:  Die Sonnenstunden schmecken gemeinsam am besten“, sagt Annas Familie. Anna besucht die Grundstufe der Freiburger Janusz-Korczak-Schule und ist ebenso wie Schulkollegin Jennifer auf offene Augen, offene Ohren und offene Herzen der Mitmenschen angewiesen. Denn sie können nicht sprechen, nicht gehen und ihre Hände nicht gezielt einsetzen. „Was ich brauche, sind Menschen, die meine besondere Situation verstehen, die fühlen, was ich brauche und möchte, die mir einen Raum im Leben geben, in dem ich mich entfalten kann“, sagt Jennifers Vater über seine Tochter.

 Die Rollstuhl fahrende Mutter Anna sagt: „Inklusion ist für mich, wenn die Leute nicht mehr total überrascht sind, wenn sie von meiner Familie hören“ – und wirft ihrem Sohn, dessen Buggy vorne auf dem Rollstuhl angebracht ist einen liebevollen Blick zu. Sabali aus der Schulkindbetreuung des Jugendhilfswerks wünscht sich, dass alle miteinander spielen können und jeder so sein darf wie er ist. Stefan schreibt, dass er unter Inklusion versteht, wenn er selbstverständlich mit seinem gleichgeschlechtlichen Partner händchenhaltend durch die Innenstadt laufen kann. Gerda, Bewohnerin einer Seniorenresidenz, schreibt: „Inklusion ist für mich wenn ich ohne Stufen und zu schnell schließende Bustüren heil an mein Ziel komme“ und Susanne wünscht sich, dass sie mit anderen Menschen ohne Scham- und Schuldgefühle über ihre psychische Erkrankung sprechen kann.

Alle Beiträge finden Sie auch unter dem Hashtag #InklusionIstFürMich

Pressespiegel

Beitrag Baden TV Süd:

"Aufmerksamkeit für das Thema Inklusion" von Kevin Sprauer, 7. Mai 2021

Beitrag der Badischen Zeitung Müllheim sowie als "BZ-Thema" in der Badischen Zeitung Freiburg:

"Teilhabe ist... im Alter Spaß haben und nach einer Krankheit wieder arbeiten können" von Simone Höhe und Alexander Huber, 7. Mai 2021 (Müllheim), 11. Mai 2021 (Freiburg)

Beitrag der Badischen Zeitung Freiburg:

"Menschen mit Behinderung sind einzigartig – so wie alle Menschen" von Anja Bochtler, 6. Mai 2021

Beitrag der Badischen Zeitung Freiburg:

"Die Freiburger Woche der Inklusion findet in diesem Jahr digital statt" von BZ-Redaktion, 29. April 2021

Eine rollstuhlfahrende Mutter strahlt in die Kamera. Auf dem Rolli ist ein Kinderwagen befestigt, in dem ihr Sohn liegt. Darunter steht: "Inklusion ist für mich wenn die Leute nicht mehr total überrascht sind, wenn sie von meiner Familie hören. Anna, Ringsport Freiburg"
Ein großes Mädchen hält ihre Geschwister im Arm und ließt ein Buch vor. Darunter steht: " Inklusion ist für mich Zusammensein - wenn es egal ist wieviel Gepäck man mitnehmen muss - der Weg darf holprig sein und lang: Die Sonnenstunden schmecken gemeinsam am besten. Anna mit Familie, Korczak-Haus Freiburg"
Ein Rollstuhltanzpaar lacht nach einem Auftritt. Darunter steht: "Inklusion ist für mich wenn das aus der Reihe tanzen normal wird. Annika und Heiko, Rollitänzer"
Eine Frau lächelt in die Kamera. Darunter steht: "Inklusion ist für mich wenn meine Behinderung im Alltag keine Rolle mehr spielt. Ayasha"
Ein Mann schaut in die Kamera. Darunter steht: "Inklusion ist für mich aktiv dabei zu sein anstatt nur dazu zu gehören. Christian"
Ein Mann fährt Handbike. Darunter steht: "Inklusion ist für mich gut, wenn es allen GUT geht, geht es auch jedem einzelnen GUT. Christoph, Netzwerk Inklusion"
5 Personen halten in einer Videokonferenz Schilder hoch: "EUTB", "Breisgau", "Hochschwarzwald", "und", "Freiburg". Darunter steht: "Inklusion ist für mich gleichberechtigte Teilhabe in allen Lebensbereichen, ohne Vorurteile, Barrieren und Diskriminierungserfahrungen. EUTB Breisgau-Hochschwarzwald und Freiburg"
Ein Kind schneidet eine Gurke und bekommt Unterstützung beim Halten. Darunter steht: "Inklusion ist für mich alle können alles lernen. Josephine und Henri, Köchin und Schüler"
Ein Rugbyrollstuhl kracht von hinten in einen anderen rein, der hintere Spieler versucht den Ball des Gegners wegzunehmen. Darunter steht: "Inklusion ist für mich wenn die Leute verstehen, dass sie uns nicht mit Samthandschuhen anfassen müssen. Francesco, Rollstuhlrugby"
Ein junger Mann sitzt lächelnd auf dem Schreibtisch. Darunter steht: "Inklusion ist für mich LEBEN. Frank Fabian Forster, Teilnehmer am Berufsbildungsbereich der Lebenshilfe Lörrach e. V."
Eine ältere Dame lächelt freundlich in die Kamera. Darunter steht: "Inklusion ist für mich wenn ich ohne Stufen und zu schnell schließenden Bustüren heil an mein Ziel komme. Gerda (91), Bewohnerin einer Seniorenresidenz"
Ein junger Mann will im Rollstuhlbasketballspiel an seinem Gegner vorbei passen. Darunter steht: "Inklusion ist für mich Rollstuhlbasketball, weil Menschen mit und ohne Behinderung durch Punktezuordnung gleichberechtigt auf dem Feld gebraucht werden. Jan, Rollibasketballspieler"
Kinderrollstuhl mit einem Basketballbild als Felgenschutz. Darunter steht: "Inklusion ist für mich Rollibasketball, weil mein Bruder auch mitspielen kann. Jannes (5), künftiger Nationalspieler"
Ein Junge hat seinen Rollstuhl gerade über die Kante der Halfpipe geschoben, jetzt gehts steil bergab. Darunter steht: "Inklusion ist für mich wenn ich mit meinen Freunden zusammen skaten kann. Johannes, Ringsport Freiburg"
Ein kleiner Junge sitzt stolz und frech in seinem Miniatur-Lego-Rollstuhl mit Kinderwagenrädern als Greifreifen. Darunter steht: "Inklusion ist für mich kinderleicht wenn man nur will. Justus mit Familie, Weltentdecker"
Eine Frau hält sich den Zeigefinger vor den Mund. Darunter steht: "Inklusion ist für mich wenn Inklusion kein Thema mehr ist. Katrin"
Eine Frau zeigt die Gebärde "Gebärden". Darunter steht: "Inklusion ist für mich wenn alle miteinander kommunizieren können, ohne Sprachbarrieren. Kendra, Dolmetscherin für Gebärdensprache"
Eine Frau im Rollstuhl versucht beim Basketballspielen dribbelnd ihren Gegner abzuhängen. Darunter steht: "Inklusion ist für mich wenn man sich gegenseitig den Ball zuwirft und nicht nur wegnimmt. Francesco und Lena, Rollibasketball"
Ein Mädchen liegt im Gras und spiels mit Playmofiguren, von denen eine im Rollstuhl sitzt. Darunter steht: "Inklusion ist für mich total normal. Luca Emma Lorin (8), Schulkindbetreuung Jugendhilfswerk"
Ein Rollifahrer baut einem anderen Rollifahrer ein Rad ab, während dieser sich seitlich auf zwei Räder stellt. Darunter steht: "Inklusion ist für mich wenn man nicht für verrückt erklärt wird nur weil man ein Rad ab hat. Lukas, Rollikids"
Ein strahlender Junge im Rollstuhl schlägt mit Unterstützung auf ein Becken, neben ihm musiziert ein Mädchen im Rollstuhl mit einem Glockenarmband. Darunter steht: "Inklusion ist für mich in eine Schule zu gehen, wo ich kein Außenseiter bin und alle Erwachsenen wissen, wie sie mich fördern und versorgen können. Marius mit Emma, Schüler im Korczak-Haus Freiburg"
Drei Kinder sitzen zusammen auf einer Autoreifen-Schaukel. Darunter steht: "Inklusion ist für mich wenn alle bei allem mitmachen dürfen, aber keiner muss. Marlon (5), Nachwuchsparitäter"
Kleinkinderfüße spielen mit der Holzwand. Darunter steht: "Inklusion ist für mich wenn jedem alle Wege offen stehen. Mayas Familie, Wegbegleiter jungen Lebens"
Ein Mann geht mit einem Blindenstock über einen Gehweg vor einer Häusersiedlung. Darunter steht: "Inklusion ist für mich wenn auch in kleinen Orten Leitsysteme für Blinde eingerichtet werden und nicht nur in größeren Städten. Michael"
Ein Mann schaut freundlich in die Kamera. Darunter steht: "Inklusion ist für mich dass alle ihre eigenen Fähigkeiten einsetzen können und persönliche Bedarfe akzeptiert und anerkannt werden. Michael Feller, Netzwerk Inklusion Region Freiburg e. V."
Ein Rugbyrollstuhlfahrer blockt einen anderen. Darunter steht: "Inklusion ist für mich die gemeinsame Arbeit aller Menschen an der allumfassenden Akzeptanz aller. Mirko, Rollstuhlrugbyspieler"
Ein Mann fährt Bi-Ski. Darunter steht: "Inklusion ist für mich einer unter vielen individuellen und glückichen Menschen zu sein. Michael, Ring der Körperbehinderten"
Ein junger Mann von hinten. Darunter steht: Inklusion ist für mich wenn ich nicht mehr wegen meiner HIV-Infektion diskriminiert und ausgegrenzt werde. Peter, seit 10 Jahren HIV-Positiv"
Ein Junge sitzt oben im Baum. Darunter steht: "Inklusion ist für mich so wie es sein sollte. Rawi (7), Schulkindbetreuung Jugendhilfswerk"
Eine Frau sitzt auf der Bank und blickt aufs Meer. Darunter steht: "Inklusion ist für mich wenn die Gehörlosigkeit als unsichtbare Schranke gemeinsam geöffnet wird, damit Chancengleichheit und gleichberechtigte Teilhabe möglich werden. Renate"
Ein Rollstuhfahrer raucht. Darunter steht: "Inklusion ist für mich wenn an der Bushaltestelle nicht nur alle anderen nach Feuer gefragt werden. Ronny, Gelegenheitsraucher"
Ein Mädchen zieht drei Ziegen Äste runter. Darunter steht: "Inklusion ist für mich wenn alle zusammen spielen und jeder so sein darf wie er ist. Sabali, Schulkindbetreuung Jugendhilfswerk"
Eine Frau lächelt vor blauem Himmel. Darunter steht: "Inklusion ist für mich wenn die Teilhabe nicht mit steigendem Alter abnimmt. Siggi, Mutter einer erwachsenen Rollstuhlfahrerin"
Eine Frau lächelt in die Kamera. Darunter steht: "Inklusion ist für mich dass es auf dem ersten Arbeitsmarkt für psychisch erkrankte Menschen Chancen und nicht Nachteile gibt. Silvana, Selbsthilfe mit Köpfchen e. V."
Ein junger Mann mit Schutzbrille steht mit einem Akkubohrer in der Hand vor seinem Werkstück. Darunter steht: "Inklusion ist für mich dass ich arbeiten darf. Silvio Mattern, Lebenshilfe Lörrach e.V."
Zwei Männer gehen Hand in Hand vor einer Regenbogenfahne. Darunter steht:"Inklusion ist für mich dass ich selbstverständlich Händchen haltend mit meinem Partner durch die Innenstadt laufen kann. Stefan, lebt in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft"
Eine Eine Frau strahlt. Darunter steht: "Inklusion ist für mich wenn ich mit anderen Menschen, ohne Scham- und Schuldgefühle über meine psychische Erkrankung sprechen kann. Susanne, Selbsthilfe mit Köpfchen e. V."
Eine Rollstuhlfahrerin tanzt mit einer Fußgängerin. Darunter steht: "Inklusion ist für mich wenn man auch die Freizeit miteinander teilt. Tanja, Rollstuhltänzerin"
Eine Frau und ein Mann im Rollstuhl lehnen sich aneinander. Darunter steht: "Inklusion ist für mich wenn man uns das Denken zutraut, obwohl wir auf vier Rädern unterwegs sind. Tanja & Daniel, Paar und Nachbarn im ambulant unterstützten Wohnen"
Eine Frau gebärdet. Darunter steht: "Inklusion ist für mich wenn taube und hörende Menschen mit Gebärdensprache barrierefrei kommunizieren können. Zrinka"
Ein Rollifahrendes Mädchen füttert strahlend ein Reh. Darunter steht: "Inklusion ist für mich dass Zoos und andere Ausflugsziele barrierefrei sind und eine "Toilette für alle" haben. Emma, Schülerin im Korczak-Haus"
Zwei Eltern machen eine Fahrradtour mit ihrem Sohn, der im Rollstuhl mitfährt. Darunter steht: "Inklusion ist für mich unbeschwert gemeinsam unterwegssein ohne "Zoofeeling". Alexander, Querfeldeinfahrer, Janusc-Korczak-Schule Freiburg"
Ein junger Mann sitz vor seinem Computerspiel. Darunter steht: "Inklusion ist für mich dass ich mich bei meinen Onlinespielen mit Menschen aus der ganzen Welt verbinden kann. Tobias Wolber, Teilnehmer des Förder- und Betreuungsbereichs des Ring der Körperbehinderten"
Zwei ältere Damen lächeln in die Kamera. Darunter steht: "Inklusion ist für mich wenn alle älteren Menschen so gute Angebote bekommen wie wir bei der GEVITA. Frau Hehr und Frau Scholer, Bewohnerinnen GEVITA Residenz Müllheim"
Eine Frau im Rollstuhl lächelt in die Kamera. Darunter steht: "Inklusion ist für mich dass ich selbstständig mit meinem Rollstuhl meinen Arzt aufsuchen kann. Alexandra Böhnisch, Teilnehmer des Förder- und Betreuungsbereichs des Ring der Körperbehinderten"
Ein Mann vor einer Präsentation, Skelett im Hintergrund. Darunter steht: "Inklusion ist für mich nicht nur die gesellschaftliche Ideologie, dass jeder Mensch teilnehmen darf, sondern auch das kollektive Verständnis, dass die Teilnahme gewollt und von ganzem Herzen begrüßt wird. Carlos González Blum"
Ene Frau lächelt in die Kamera. Darunter steht: "Inklusion ist für mich wenn Menschen mit Behinderungen an allen gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen beteiligt werden. Sarah Baumgart, Beauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderung Freiburg"
Ein Mann im Anzug lächelt in die Kamera. Darunter steht: "Inklusion ist für mich gelebte Vielfalt. Sven Reutner, Referent für Sozialpsychiatrie"
Ein Mann lächelt in die Kamera. Darunter steht: "Inlusion ist für mich ein offenes, vielfältiges und tolerantes Europa ohne Grenzen. Takis Mehmet Ali, Leitung Verwaltung und Soziales, Christophorus-Gemeinschaft Müllheim e. V."
Eine ältere Dame lächelt in die Kamera. darunter steht: "Inklusion ist für mich wenn behinderte und nicht behinderte Menschen, junge und alte Menschen, farbige und weiße Menschen einander mit Respekt und Achtung begegnen. Amrei, Bewohnerin eines Mehrgenerationenhauses in Heidelberg"
Ein Mann strakle in die Kamera. Darunter steht: "Inklusion ist für mich dass alle ihr Leben so verwirklichen können wie sie es wünschen und die Behinderung kein Ausschlusskriterium sein sollte. Oliver Maleika, Behindertenbeirat der Stadt Freiburg"
Umklapptischchen vor den Sitzen in der Bahn. Darunter steht: "Inklusion ist für mich barrierefreie Bahn und Bahnhöfe. Petra und Holger, Berufspendler mit Handicap"
Eine Frau schaut in die Kamera. Darunter steht: "Inklusion ist für mich wenn ich mir nicht andauernd anhören muss, dass ich gut deutsch spreche. Feray Sahin, Bereichsleitung Familie, Kinder, Migration, PARITÄTISCHER Landesverband Baden-Württemberg"
Eine Frau im Kajak mit Ball. Darunter steht: "Inklusion ist für mich Kreativität im Umgang mit gemeinsamen Freizeitaktivitäten. Heike, Kajakpolospielerin"
Eine Frau. Darunter steht: "Inklusion ist für mich wenn jeder Mensch in diesem Land die gleichen Rechte und persönlichen Entfaltungsmöglichkeiten hat. Unabhängig von Aussehen (sozialer) Herkunft, Religion, Geschlecht und anderen vermeintlichen Merkmalen. Katharina Peros-Selim, Referentin für Migration, PARITÄTISCHER Landesverband Baden-Württemberg"
Eine Frau lächelt in die Kamera. Darunter steht: "Inklusion ist für mich die bedingungslose Aufnahme und Akzeptanz Aller innerhalb einer Gesellschaft, auf der materiellen, kulturell-sozialen und emotionalen Ebend. Meral Sagdic, Referentin für Migration, PARITÄTISCHER Landesverband Baden-Württemberg"
Der Schatten zweier Menschen bildet ein Herz. Darunter steht: "Inklusion ist füür mich wenn die Menschen füreinander da sind. Aniela und Annika"
Eine Frau fährt Liegerad. Darunter steht: "Inklusion ist für mich gemeinsam für übergreifende Teilhabe in allen Lebensbereichen unterwegs zu sein. Anke Glenz, Kommunale Behindertenbeauftragte Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald"
Vier Frauen von hinten mit Kopftüchern. Darunter steht: "Inklusion ist für mich wenn ich mich in der Öffentlichkeit in meiner Muttersprache unterhalten kann, ohne schief angesehen zu werden. Feray Sahin, Bereichsleitung Familie, Kinder, Migration, PARITÄTISCHER Landesverband Baden-Württemberg"
Ein Kind ballanciert auf einer Slackline und wird von zwei anderen Kindern gehalten. Darunter steht: "Inklusion ist für mich dass ein schwierigerer zurückgelegter Weg hornoriert wird. Maike"
Ein Rollstuhlfahrer ist umgekippt. Darunter steht: "Inklusion ist für mich wenn mir bei einem Crash nicht mehr geholfen wird als anderen Kindern. Benedikt (9)"
Eine Frauenstatur mit Kopftuch und einer hochgehaltenen Waage. Darunter steht: "Inklusion ist für mich wenn Frauen mit Kopftuch Richterinnen werden können. Katharina Peros-Selim, Referentin für Migration, PARITÄTISCHER Landesverband Baden-Württemberg"
Eine Frau sitzt am Schreibtisch vorm Laptop. Darunter steht: "Inklusion ist für mich wenn Chefposten Migrationshintergrund und schwarze Hautfarbe haben. Meral Sagdic, Referentin für Migration, PARITÄTISCHER Landesverband Baden-Württemberg"
Kreideumrisse von vier Kindern, die sich die Hände reichen. Darunter steht: "Inklusion ist für mich wenn jeder bereit ist, dem anderen die Hand zu reichen. Inga, Mutter und Kinder-Physiotherapeutin"
Alte Hausfassade. Darunter steht: "Inklusion ist für mich wenn mein Name und mein Aussehen kein Hindernis sind, eine bedarfsgerechte und schöne Wohnung zu mieten. Feray Sahin, Bereichsleitung Familie, Kinder, Migration, PARITÄTISCHER Landesverband Baden-Württemberg"
Eine Frau an ihrem Schreibtisch. Darunter steht: "Inklusion ist für mich wenn trotz eines Handicaps Fähigkeiten und Potentiale im Mittelpukt stehen. Anke Glenz, Kommunale Behindertenbeauftragte Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald"
Eine Frau mit Kopftuch am Fluß. Darunter steht: "Inklusion ist für mich wenn meiner Freundin im Alltag nicht mehr das Kopftuch heruntergerissen wird. Katharina Peros-Selim, Referentin für Migration, PARITÄTISCHER Landesverband Baden-Württemberg"
Eine Frau lächelt in die Kamera. Darunter steht: "Inklusion ist für mich wenn Menschen nicht auf Grund ihrer Hautfarbe oder ihres Aussehens marginalisiert werden. Vera Sompon, CEO Sompon Socialservice e. V."
Ein Schwein, das seine Ohren vor die Augen zieht. Darunter steht: "Inklusion ist für mich wenn mehr Menschen im Alltag ihre "Scheuklappen etwas öffnen würden. Angelika"
Ein Mann schaut in die Kamera. Darunter steht: "Inklusion ist für mich wenn sich psychiatrieerfahrene Menschen für ihre Interessen einsetzen und gehört werden. Rainer"
Ein Mann und eine Frau unterhalten sich in Gebärdensprache. Darunter steht: "Inklusion ist für mich ohne kommunikative Barrieren mitten drin statt nur dabei zu sein... Kresimir und Tatjana, Barrierefreie Kommunikation e. V."

Eine sehr bewegende Rückmeldung kam von Jennifers Vater, der in Absprache mit seiner Tochter folgendes schreibt:

Ich heiße Jennifer. Ich kann nicht sprechen, ich kann nicht gehen, ich kann meine Hände nicht gezielt benutzen. Aber ich freue mich, dass ich leben darf - dass ich wie alle anderen Menschen die Sonne, den Wind, den Regen, den Schnee auf meiner Haut, auf meinem Gesicht spüren darf. Ich bin glücklich, wenn mir jemand über Arm und Hände streichelt, wenn mich ein "naher" Mensch in den Arm nimmt und mir sagt, dass es schön ist, dass ich da bin. Was ich geben kann, erscheint nicht viel. Es sind nur meine Blicke, mit denen ich meine Freude und meine Liebe ausdrücken möchte. Was ich brauche, ist die Fürsorge der Menschen um mich. Ich habe oft Schmerzen und kann nicht sagen, wo genau es weh tut. Vielleicht habe ich ein Wimperhaar im Auge und niemand merkt es. Mein Rücken schmerzt und ich möchte gerne liegen, aber man setzt mich in den Rollstuhl. Ich habe Angst, weil ich nicht verstehe, was um mich herum geschieht.


Manche Menschen reden über mich, wenn ich dabei bin - aber viele reden nicht mit mir.


Ich muss nicht alles haben und machen, was andere haben und machen. Ich bin ganz still und kann nicht sagen, was ich gerne möchte. Was ich brauche, sind offene Augen, offene Ohren, offene Herzen der Menschen um mich. Was ich brauche, sind Menschen, die meine besondere Situation verstehen, die fühlen, was ich brauche und möchte, die mir einen "Raum" im Leben geben, in dem ich mich entfalten kann. Meine Schwester hat gestern meine Hände gehalten und Ostereier mit mir bemalt. Da war ich stolz, dass ich das auch kann.


Meine Eltern müssen viel mit Behörden streiten, weil staatliche Stellen und die "Kassen" immer wieder versuchen, die notwendigsten Dinge zu verweigern. Das verstehe ich nicht. Dieser Staat ist so reich, aber an mir, die ich mich nicht wehren kann, soll gespart werden.


Einige wenige Jahre darf ich noch in die Korczak-Schule gehen. Dort sind Menschen, die genau verstehen, was ich brauche. Dort kann ich Dinge lernen, die ich sonst nirgends lernen kann. Das ist gut für mich. Die große Frage ist, wo ich sein werde, wenn die Schule für mich zu Ende geht und wenn meine Eltern alt werden und ich nicht mehr zuhause leben kann. Das macht mir Angst, auch wenn ich diese Sache nicht genau verstehe.