Am 10. Oktober bot der Frühstückstreff "eat & meet" in Markdorf wertvolle Einblicke in aktuelle sozialpolitische Themen. Auf Einladung des Kreisverbandes Bodenseekreis im Paritätischen Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg teilte Sozialminister Manne Lucha seine Erfahrungen und Zukunftsvisionen mit den rund 50 anwesenden Fachkräften.
Als "dienstältester Paritäter" im Raum erinnerte Lucha an seine beruflichen Wurzeln in der psychiatrischen Versorgung bei der Pauline13 in Friedrichshafen. In seinem spontanen Vortrag betonte er das Prinzip des "Empowerments" als Kernstück seiner Arbeit: Menschen sollen zu aktivem Handeln befähigt werden – aus Betroffenen werden Beteiligte. Diesen Grundsatz verfolge er auch mit dem Bundesteilhabegesetz, das den Individualanspruch von Menschen mit Assistenzbedarf stärkt.
Angesichts bevorstehender finanzieller Einschnitte unterstrich der Minister die Bedeutung von Priorisierung und Mittelbündelung. Besonders das Quartiersmanagement liegt ihm am Herzen, da hier verschiedene Leistungen an einem Ort zusammengeführt werden und so verlässliche Strukturen entstehen. Zudem sprach er über seine Initiativen zum Kinderschutz und gegen Kinderarmut.
Der Sozialminister zeigte sich besorgt über aktuelle Gefahren für die Demokratie und plädierte für mehr Kompromissbereitschaft auf allen politischen Ebenen. Im Anschluss an seinen Vortrag nahm er sich Zeit, auf konkrete Anliegen der anwesenden Vertreter*innen sozialer Organisationen einzugehen.