Rund ein Drittel der Bevölkerung in Baden-Württemberg hat eine Zuwanderungsgeschichte. In diesem Rahmen entstanden und entstehen Organisationen und Vereine, deren Ziel es ist, die Interessen der Gründer zu bewahren und weiterzutragen. Die Migrantenorganisationen des PARITÄTISCHEN Regionalverbunds Stuttgart plus Region befassen sich vielfach mit dem Thema, wie in unserer Gesellschaft verschiedene Kulturen zusammengeführt werden können. So entsteht eine Vielfalt des konstruktiven Nebeneinanders und eine bereichernde Interaktion.
Einbindung in den Regionalverbund
Der Regionalverbund Stuttgart plus Region umfasst über 200 verschiedene Mitgliedsorganisationen und ist damit der mitgliederstärkste in Baden-Württemberg. Ein Schwerpunkt der Regionalisierung ist es, die Verbandsinteressen und Anliegen vor Ort sichtbar und nutzbar zu machen. Je zwei hauptamtliche Regionalleitungen und Regionalverbunds- sprechende, sowie 21 Vorständ*innen in den fünf Kreisverbänden der Region tragen dazu bei, an den Bedarfen der Mitglieder orientierte Veranstaltungen zu organisieren und Interessenvertretungen in den örtlichen Gremien zu leisten.
Der Nutzen der Vielfalt
Die Öffentlichkeitsarbeit vor Ort ist ein Schwerpunkt, um die Politik, Verwaltung und Gesellschaft für die Ziele des PARITÄTISCHEN und seiner Mitglieder zu gewinnen. Die Beteiligten aus dem Regionalverbund haben so die Möglichkeit, ihre Interessen einzubringen. Durch die Vielfalt der Mitgliedsorganisationen wird der PARITÄTISCHE als ein breit aufgestellter und kompetenter Ansprechpartner vor Ort wahrgenommen. Gleichzeitig erhalten Politik, Öffent- lichkeit und Verwaltung wichtiges Expert*innenwissen, um kompetent Entscheidungen treffen zu können.
Im Sozial-Politischen Frauen Forum im Juni 2021 tauschten sich Mitgliedsorganisationen aus verschiedenen Fachbereichen mit Gleichstellungsbeauftragten und Vertreterinnen des Landtages aus. Hierbei standen die Themen Gender, Gewalt und Gesundheit im Fokus. Vertreterinnen aus Migrantenorganisationen waren Mitveranstalterinnen und brachten das Thema Frauen und Migration ein.
Das regionale Netzwerk bietet nicht nur die Möglichkeit, die eigene Organisation bekannter zu machen, sondern durch Kontakt zu Mitgliedsorganisationen völlig neue Zugänge zu Bereichen außerhalb des Migrationskontexts zu erhalten oder durch Kontakt zu ähnlichen Organisationen den eigenen Standpunkt auf eine breitere Basis zu stellen. Durch die Beteiligung in den Gremien vor Ort können Akzente gesetzt werden. Das bietet allen Akteur*innen die Möglichkeit, den Horizont zu erweitern und bedarf- und zielgruppenorientiert zu agieren.
Beitrag aus PARITÄTinform 3/2021
Vor allem die Ambiguitätstoleranz (d.h. die Fähigkeit, Andersartigkeit als Gewinn wahrzunehmen) und der Wille, die Vielfalt als Chance bei der Entwicklung einer Teilhabegesellschaft zu begreifen, sind wesentlich.