In Zeiten zunehmenden finanziellen Drucks und in Frage stehenden öffentlichen Zuschüssen wird es für unsere paritätischen Einrichtungen immer wichtiger, ihre Interessen gegenüber Entscheidungsträger*innen deutlich zu vertreten. Nun ist das offensive Auftreten gegenüber Politik und Verwaltung nicht jeder Person in leitender Funktion einer Sozialeinrichtung gleichermaßen geheuer. Entsprechend bedarf es einer guten handwerklichen Vorbereitung und eines Bewusstseins, wie relevant und angemessen ein solches Verhalten aktuell ist. Dies wollte der Paritätische mit der Lobbyschulung unterstützen. Wie kann ich mich und meine Einrichtung sichtbar machen? Welche Wege kann ich konkret gehen, um auf meine Belange hinzuweisen? Welche Rolle spielen Zeitschienen und günstige Zeitfenster im Lobbyismus? Adelheid Hepp überzeugte dabei durch zielführende Inputs, Arbeitsphasen zur Einübung und Umsetzung und dem Öffnen von sinnvollen Gesprächs- und Austauschphasen. Denn neben dem konkreten thematischen Lernen lag ein weiterer Schwerpunkt der Veranstaltung im Vernetzen der Einrichtungen aus den unterschiedlichen Landkreisen und sozialen Bereichen. Denn eine zentrale Erkenntnis der Lobbyschulung ist, dass Einflussnahme im Verbund immer erfolgreicher ist. Und da sich manch ein Sozialarbeiter schwer tut damit, sich selbst als Lobbyisten zu sehen, steht am Ende die Feststellung, dass all das Engagement nicht den eigenen Interessen dient, sondern den Interessen der Bedürftigen, die in den Einrichtungen wertvoll Unterstützung erhalten – denen also, die jenseits von uns gar keine Lobby haben.
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Am 07.10. durfte die Region Neckar-Alb den Reigen der Lobbyschulungen des Paritätischen in Baden-Württemberg eröffnen.