Sechsundzwanzig Kreative aus dreizehn Werbeagenturen haben in der Nachtschicht am 16. Oktober im Alten Volksbad ihr Knowhow für einen guten Zweck gespendet. Das sind zweihundert Stunden professionelle Dienstleistungen für konkrete soziale Aufgaben von folgenden gemeinnützigen Organisationen aus der Metropolregion Rhein-Neckar.
Vor der „NACHTSCHICHT“ gab es eine Ausschreibung unter den Non Profit Organisationen (NPO) aus dem baden-württembergischen Teil der Metropolregion Rhein-Neckar. Eine Expert*innen-Jury wählte aus 28 Bewerbungen acht Marketing- und Kreativprojekte für die NACHTSCHICHT aus. Sieben wurden in der NACHTSCHICHT umgesetzt. Jurymitglieder waren Bettina Eschbacher (Mannheimer Morgen), Heike Gruner (Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg), Kirsten Korte (Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar e.V.), Lilli Leirich (DHPRENEUR, Duale Hochschule Baden-Württemberg Mannheim), Birgit Maaßen-Rux (DER PARITÄTISCHE Baden-Württemberg, Kreisverband Mannheim), Frank Zumbruch (CREATIVE COMMISSION MANNHEIM, STARTUP MANNHEIM).
Altenhilfe der evangelischen Stadtmission
Für das Haus Stammberg soll bei der NACHTSCHICHT ein innovatives Orientierungskonzept für baulich gleiche Wohnbereiche und einen Altbau entstehen, damit sich die 80 pflegebedürftigen Bewohnerinnen und Bewohner besser zurechtfinden und ein Leben in möglichst großer Selbständigkeit führen können.
Das Kreativteam entwickelte ein Orientierungssystem mit klaren Farben, plakativen Symbolen und einer großen Darstellung. Im nächsten Schritt wird das Ergebnis zusammen mit den Mitarbeiter*innen von Haus Stammberg besprochen und danach ggf. mit kleineren Anpassungen umgesetzt.
von links nach rechts Michael Meisel (Haus Stammberg), Angelika Miklas (Schaller und Partner), Astrid Uhl (2PLUSagentur), Oliver Fermer (Elbe am Rhein Werbeagentur); Fotograf: Tom Eisele (2PLUSagentur)
Familie Wespin Stiftung
Das Kinder-und Jugendhilfezentrum Wespinstift betreut in Wohngruppen Kinder und Jugendliche, bietet sozialpädagogische Tagesbetreuung und Familienhilfe. Eine Ganztagsgrundschule und ein Kinderhaus runden das Angebot ab.
Das Team entwickelte einen professionellen Facebook-Auftritt mit neuem Profilbild, Redaktionsplan und 20 Posts zur Akquise von jüngeren Fachkräften. Für die gezielte Platzierung von Stellenanzeigen wurden etwa 20 Facebook-Gruppen identifiziert. Um Kandidat*innen den Bewerbungsprozess leichter zu machen, entstanden erste Ansätze für eine mit einer Stellenbörse verlinkte Landingpage. Während der Nacht wurde schnell klar, dass der Facebook-Auftritt einer kontinuierlichen Pflege bedarf. Dazu wird Wespin eine Ressource bereitstellen.
von links nach rechts sitzend: Paul Schönpflug (Froschgift), Michael Prümmer (FEELING Agentur), Alexander Wortmeier (Froschgift); von links nach rechts stehend: Michael Meisel (Wespin), Jannik Welz (Froschgift), Susanne Brandt (Wespin); Fotograf: Tom Eisele (2PLUSagentur)
Institut für Rechts- und Verkehrsmedizin des Universitätsklinikums Heidelberg/Gewaltambulanz
Die klinisch-forensische Ambulanz steht allen Menschen offen, die nach gewaltsamen Ereignissen oder sonstigen Übergriffen Verletzungen erlitten haben oder bei denen eine Spurensicherung hilfreich sein könnte. Und das 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Die in Baden-Württemberg einzigartige Einrichtung soll bekannter werden.
Das Kreativteam empfahl dem Institut, emotionaler zu kommunizieren. Die Idee war mit einem neuen Logo in die Außenkommunikation zu gehen. Dazu entwickelten die Kreativen mehrere Wort-Bildmarken, die grafisch den Bezug zu den besonderen Aufgaben des Instituts herstellen. Während der Nacht entstanden erste Texte für einen neuen Flyer und für Postkarten zur Umsetzung einer digitalen und Print-Kampagne. Nach der NACHTSCHICHT haben sich die Agenturen 2 Plus und Plan W erneut ehrenamtlich mit dem Institut getroffen und die verschiedenen Alternativen konkretisiert.
von links nach rechts: Dr. Ann-Katrin Kröll (Institut für Rechts- u. Verkehrsmedizin), Dr. Stefanie Rechtsteiner (Institut für Rechts- u. Verkehrsmedizin), Lauren Kanady, (Plan W), Johannah Illgner (Plan W), Atenea Perreira (Plan W), Judith Seib (2PLUSagentur); Fotograf: Tom Eisele (2PLUSagentur)
Olympiastützpunkt Metropolregion Rhein-Neckar Athletenförderung e.V. (OSP AF e.V)/Team Tokio
Für Spitzenathlet*innen aus olympischen, paralympischen und deaflympischen (gehörlos) Sportarten in der Region Rhein-Neckar setzt sich der Olympiastützpunkt ein. Er unterstützt Amateursportler*innen, damit sie sich auf die Olympischen Spiele in Tokio vorbereiten können. Der Verein ergänzt die Förderung des BMI und der Deutschen Sporthilfe mit maßgeschneiderten Maßnahmen, die ganz auf die Bedürfnisse der Athlet*innen zugeschnitten sind. Bei der NACHTSCHICHT soll ein Fundraising-Konzept entstehen.
Die Kreativen und die Vertreter*innen des Team Tokio waren sich einig, dass ein emotionaler Film das richtige Medium ist, um Sponsoren aus dem B2B-Bereich für die Unterstützung der Athlet*innen zu gewinnen. In der Nacht entstand ein konkretes Exposé für einen Film. Die Kreativen entwickelten die Handlung mit den wichtigsten Figuren, Vorschlägen für einprägsame Bilder und eine packende Botschaft. Nach der NACHTSCHICHT liegen zwei Angebote für die kreative Umsetzung des Films vor, der spätestens im Frühjahr 2020 gedreht werden soll.
von links nach rechts: Daniel Striegel (Team Tokio), Jana Peeters (FreiwilligenAgentur Heidelberg), Dr. Stefanie Rechtsteiner (Institut für Rechts- u. Verkehrsmedizin), Ralf Herrmann (region2 - filmproduktion), Hanno Mertens (FEELING Agentur), Benjamin Ebner, Anja Siegert (Team Tokio); Fotograf: Tom Eisele (2PLUSagentur)
Reha-Südwest Regenbogen gGmbH
Beratung, Begleitung, Förderung, Bildung von Menschen mit und ohne Behinderung und von ihren Angehörigen: Dafür engagiert sich die KITA Regenbogen. Um KITA Kinder und Grundschüler*innen an das Thema Vielfalt und Inklusion heranzuführen, soll bei der NACHTSCHICHT ein Bilderbuch in leichter Sprache entstehen.
„Auf dem Weg zum Regenbogen – eine Reise ohne Hindernisse“ – so lautet der Titel der Geschichte, die das Kreativteam für Kinder bis zum Alter von 6 Jahren entworfen hat. In nur acht Stunden entstand eine packende Story mit jungen Charakteren, die sich gemeinsam aufmachen und ihr Ziel trotz verschiedener Beeinträchtigungen erreichen. Zahlreiche farbige Illustrationen zeigen, wie sie sich die Kreativen die Figuren und die Landschaft vorstellen.
Nach der Nachtschicht läuft der Kontakt zu den Kreativpartnern weiter. Die Projektidee soll weiter konkretisiert und so ausgestaltet werden, dass eine Umsetzung als Print- und digitale Version mit Sprachfunktion erfolgen kann.
von links nach rechts: Felix Zuber (Felix Zuber Kommunikationsdesign), Petra Röder (Reha-Südwest), Susanne Main (Redaktion für Bildungsmedien), Tobias Kam-Nakche (Schaller und Partner), Maike Schuch-Busalt (Reha-Südwest); Fotograf: Tom Eisele (2PLUSagentur)
St. Thomas e.V.
St. Thomas unterstützt psychisch kranke Menschen mit stationären und ambulanten Wohnangeboten. Der Verein führt ein Restaurant mit Reitbetrieb als Integrationsunternehmen. In der NACHTSCHICHT soll ein gelungenes Marketing-Konzept entstehen, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren.
In einem Corporate-Branding-Prozess wurde das Profil von St. Thomas als traditionsreiche Einrichtung mit einem vielfältigen Angebot geschärft und eine neue Bildmarke mit Claim entwickelt. Mit einer neu strukturierten und übersichtlichen Homepage im Responsive Webdesign will sich der Verein künftig stärker als innovative Einrichtung und attraktiver Arbeitgeber präsentieren und dadurch Fachkräfte gewinnen. Dazu sollen gezielt Testimonials vom Gründervater, Mitarbeiter*innen, Bewohner*innen und ggf. Angehörigen eingesetzt werden.
von links nach rechts: Marco Schirmer (Brandworkers), Stavroula Deoudi, (2PLUSagentur), Beate Jahoda (Brandworkers), Christian Braunagel (St. Thomas), Dr. Georg Haiber (2PLUSagentur); Fotograf: Tom Eisele (2PLUSagentur)
Theater- und Spielberatung Baden-Württemberg e. V. (TSB)
Die TSB versteht sich als eine Weiterbildungs- und Beratungsinstitution sowie als theaterpädagogisches Institut für Theaterschaffende mit Beratungsfunktion. Sie bietet eine Bibliothek, Angebote zur Fort- und Ausbildung und ein Netzwerk zu unterschiedlichsten Akteuren in der theaterpädagogischen Landschaft. Bei der NACHTSCHICHT soll ein Kommunikationskonzept zur Schärfung des Profils, Erhöhung des Bekanntheitsgrads über die Region hinaus und zur gezielten Ansprache von Schüler*innen sowie Lehrer*innen entstehen.
Nach der Erarbeitung von Grundlagen entstanden 3 Szenarien für eine künftige Theater- und Spielberatung (TSB), jeweils mit unterschiedlicher thematischer und regionaler Ausrichtung. Während der anschließenden Konkretisierung entwickelte das Team Ideen für neue Angebote, Kooperationen und Maßnahmen. Die TSB hat daraus Arbeitsaufträge und Aktionen generiert, die in einen Organisationsentwicklungsprozess integriert und in den nächsten Wochen umgesetzt werden.