Gemeinnützigkeit ist das Fundament, auf dem der Paritätische und seine Mitgliedsorganisationen stehen. Gemeinnützigkeit ist mehr als ein steuerlicher Status: Sie markiert eine Haltung, gekennzeichnet durch die Bereitschaft zur Zusammenarbeit, zur aktiven Mitgestaltung des Sozialen und zur Übernahme von Verantwortung für sich und andere.
Ziel gemeinnütziger Arbeit ist nicht Gewinnmaximierung. Überschüsse werden nicht an Aktionäre ausgezahlt, sondern wieder in den Satzungszweck, in soziale Arbeit, investiert.
Freie Wohlfahrtspflege - Gemeinnützigkeit - Gesellschaft
Die Freie Wohlfahrtspflege in Deutschland ist eine Säule des Sozialstaates und trägt damit wesentlich zum sozialen Zusammenhalt und sozialen Frieden bei. Organisationen der Freien Wohlfahrtspflege, deren unverwechselbare Merkmale der Einsatz und auch das ehrenamtliche Engagement für Menschen sind, gewinnen in diesen Krisenzeiten eine noch stärkere Bedeutung für das Gemeinwesen. Zudem setzen Digitalisierung, New Work, Wettbewerb mit nicht gemeinnützigen Akteuren (Sozialkonzerne genauso wie Social Entrepreneurships, Startups), Rekommunalisierung und die sich ständig ändernden (gesetzlichen) Vorgaben permanente Veränderungsbereitschaft und Innovationskraft voraus.
Mit steigender Nachfrage nach sozialen Diensten bei gleichzeitig knapper werdenden Finanzmittel das Staates und der Sozialversicherungen sowie Kürzungen von kommunalen freiwilligen Leistungen und zunehmendem Wettbewerb und Konkurrenz zu öffentlichen oder sogar gewerblichen Anbietern erhöht den Druck auf die Wohlfahrtspflege. Gleichzeitig gewinnt die freigemeinnützige Wohlfahrtspflege zunehmend an Bedeutung, wie der Applaus für die Pflege in der Pandemie gezeigt hat.
Gemeinnützigkeit bedeutet, dem Gemeinwohl dienen: Selbstlos, in dem Erfolg nicht an monetären Aspekten, sondern an Werten der Menschenwürde und Solidarität gemessen wird – kooperations- und ressourcenorientiert.
Blogartikel: Hilfebedürftige Menschen dürfen niemals Renditeobjekte sein
Der Paritätische Gesamtverband hat 2022 zum Jahr der Gemeinnützigkeit ausgerufen. Julia Bousboa vom Paritätischen Landesverband Schleswig-Holstein sprach mit Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes, über die aktuelle Situation in gemeinnützigen Organisationen und bürgerschaftliches Engagement.
Es braucht gemeinnützige Organisationen, um für alle Bevölkerungsgruppen – unabhängig von deren Geschlecht, sexueller Identität, Religion oder ihres kulturellen Hintergrunds – einen gerechten Zugang zur gesellschaftlichen Teilhabe zu erzielen.
Erlöse werden im Betrieb eingesetzt, dienen der Verbesserung und kommen den Mitarbeitenden zugute. Es gibt Räume nachhaltiger zu wirtschaften und eben auch soziale Projekte umzusetzen.
Die Arbeit am Menschen und mit den Menschen, die auf unsere Hilfe angewiesen sind, muss von einem ganz besonderen Wertesystem und Menschenbild geprägt sein. Dabei steht selbstloses Handeln im Mittelpunkt.
Wenn sich Menschen für Menschen einsetzen, dann kommt das allen zugute. Gerade deshalb verdient gemeinnütziges Engagement unser aller Hochachtung und Wertschätzung.
Für das Gemeinwohl engagieren bedeutet Verantwortung übernehmen, für sich und andere, in vielen Bereichen durch einen ehrenamtlichen Einsatz. Wo Hilfe und Unterstützung zum großen Teil selbstlos erbracht wird, kann der Allgemeinheit ein großes Stück an Herausforderung abgenommen werden.