Impfgipfel des Landes: Sozialverbände fordern Mitsprache bei Impfstrategie des Landes

Pressemitteilung - geschrieben am 14.04.2021 - 09:17

Stuttgart 14.04.2021  Der am kommenden Freitag geplante Impfgipfel des Landes mit verschiedenen Vertretern der kommunalen Familie sowie Vertretern aus dem Gesundheitswesen findet ohne Beteiligung der Sozialverbände, Patientenvertretungen und sozialen Dienstleister statt. Das bemängeln der Sozialverband VdK Baden-Württemberg e.V. und der PARITÄTISCHE Baden-Württemberg scharf. Die Verbände fordern in die künftigen Planungen zur Impfstrategie des Landes eingebunden zu werden.

„Der Sozialverband VdK Baden-Württemberg begrüßt, dass die VdK-Forderung, Hausärzte an den Covid-19-Impfungen zu beteiligen, seit letzter Woche realisiert wird. Auch trägt der VdK als größte Interessensvertretung älterer, behinderter, chronisch kranker und pflegebedürftiger Menschen sowie pflegender Angehöriger mit rund 240.000 Mitgliedern im Südwesten, die von der Politik in Anlehnung an die STIKO getroffene Impfpriorisierung grundsätzlich mit. Kein Verständnis haben wir jedoch dafür, dass der VdK Baden-Württemberg und weitere Sozialverbände vom Landesimpfgipfel ausgeschlossen werden sollen. Wir vertreten die Menschen, für die eine Corona-Impfung besonders wichtig ist und wir wissen um die erheblichen Probleme, die die Betroffenen beim Organisieren und Realisieren von Impfterminen haben. Diese Basiserfahrung darf beim Landesimpfgipfel am Freitag nicht außen vor bleiben! Es gilt, aus den Erfahrungen der letzten Wochen zu lernen und schnelle, nutzerfreundliche, altersgerechte und barrierefreie Impfangebote zu ermöglichen und die Bürger*innen darüber zügig zu informieren“, erklärt Hans-Josef Hotz, VdK-Landesverbandsvorsitzender.

„In den letzten Wochen und Monaten wurde viel zum Schutz der vulnerablen Gruppe der älteren und pflegebedürftigen Menschen und des Pflegepersonals getan. Die mobilen Impfteams in den Pflegeheimen haben dazu wesentlich beigetragen. Nun findet ein Impfgipfel des Sozialministeriums statt, bei dem soziale Dienstleister ausgeschlossen sind. Dabei gibt es genau dort Personengruppen, die dringend in der Impfstrategie des Landes berücksichtigt werden müssen“, betont Ursel Wolfgramm, Vorstandsvorsitzende des PARITÄTISCHEN Baden-Württemberg. Mitarbeitende der Haushaltshilfe und Familienpflege seien bisher völlig vergessen worden. „Sie betreuen Familien, in denen meist die Mutter aufgrund einer schweren Erkrankung zur Risikogruppe gehört“, so die Vorstandsvorsitzende. In Entscheidungen über die Ausrichtung der Impfstrategie des Landes müssten Sozial- und Betroffenenverbände künftig einbezogen werden. „Wir haben hier ein Mitspracherecht. Nur ein gemeinsames Vorgehen kann zum Erfolg führen“, so Wolfgramm.

Auch bei der Vergabe von Impfterminen laufe es bei weitem nicht rund. Aktuell komme es dabei immer noch zu starken Verzögerungen, so die Verbände.

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