Paritätischer sieht Schere zwischen Armen und Reichen immer größer werden

Pressemitteilung - geschrieben am 30.11.2022 - 11:36

Regionalverbund sieht dringenden Handlungsbedarf bei bezahlbaren Wohnraum

Im Oktober hat der Paritätische im Rahmen der Veröffentlichung seines ersten Armutsberichts für die Region zum Fachgespräch „Wie viel Armut muss noch sein?“ Vertreter*innen aus Kommunalverwaltung, Kommunalpolitik sowie die Liga der freien Wohlfahrtspflege in Pforzheim/Enzkreis eingeladen. Rund 15 Teilnehmende waren der Einladung gefolgt, gemeinsam der Frage nachzugehen, was unternommen werden kann, um vor Ort und auf bundespolitischer Ebene gegen zu steuern.

„Steigende Mieten fördern Armut“, erklärt Oliver Keppler, Kreisvorstandsmitglied, dass sich die Verbindung zur Armut am deutlichsten beim Thema Wohnen zeige.  Vorstandskollegin Ute Hötzer und Regionalverbundsprecherin fordert klar, das Thema Wohnen müsse in der Kommunalpolitik und in der Verwaltung intensiver diskutiert, bearbeitet und letztendlich beherzter angepackt werden.  

Weitere Anzeichen für die auseinanderdriftende Schere zwischen arm und reich, sieht Hötzer in der steigenden Altersarmut. „Die Altersarmut wird uns in Bälde einholen“, betroffen seien immer mehr Menschen, die lebenslang gearbeitet, aber nicht viel verdient haben, ergänzt die Regionalverbundsprecherin. Ein Problem sei auch die verdeckte Armut, erklärt Christina Rüdenauer, Leitung der Regionalgeschäftsstelle. Vielen Menschen nehmen Leistungen nicht in Anspruch aus Scham,  weil sie den Aufwand scheuen oder schlichtweg die Hilfen nicht kennen.  Einige Teilnehmende sehen Land und Bund in der Pflicht vereinfachte Antragsverfahren und zusammengefasste Leistungen auf den Weg zu bringen.

Wunsch des Paritätischen ist, Akteure zu gewinnen, um gemeinsam den Armutsbericht zukünftig fortzuschreiben und eine gute Zahlengrundlage für Ideen und Vision zur strategischen Armutsbekämpfung entwickeln zu können.  Erfreulicherweise erhielt der Paritätische eine spontane Zusage des Leiters des städtischen Jugend- und Sozialamts, dass sich sein Amt an der Fortschreibung beteiligen werde.

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