Bezahlbarer Wohnraum – das Fokusthema beim PARITÄTISCHEN Stadtgespräch

Pressemitteilung - geschrieben am 20.06.2022 - 14:20

Beim PARITÄTISCHEN Stadtgespräch trafen sich digital fünf sozialpolitischen FraktionsvertreterInnen und Mitglieder der Jugendhilfe- und Sozialausschüsse des Enzkreises und der Stadt Pforzheim mit dem Kreisvorstand des PARITÄTISCHEN Kreisverbands Pforzheim/Enzkreis. Das Thema „Bezahlbarer Wohnraum“ stand im Mittelpunkt der rund eineinhalb stündigen Veranstaltung und wurde facettenreich diskutiert.

Zielgruppe umfasst Obdachlose wie auch Familien mit geringem bis mittlerem Einkommen
„Mangelnder Wohnraum macht den Menschen vielerorts zu schaffen, insbesondere in Pforzheim“, führt Oliver Keppler, Mitglied im Kreisvorstand des PARITÄTISCHEN und Vorstand der Lebenshilfe Pforzheim Enzkreis e.V. in das Thema. „Dabei mangelt es nicht nur an Wohnraum für sozial benachteiligte Personen“, stellt Keppler klar. „Vermehrt benötigen Menschen aus der Mittelschicht geförderten Wohnraum und auch barrierefreies Wohnen für Menschen mit Behinderung ist an dieser Stelle wichtig mitzudenken“, rückt Keppler die Zielgruppe ins Bewusstsein der Teilnehmer.

Lösungen für bezahlbaren Wohnraum
Auf die Frage, wie sich die Kommunalpolitik zukünftig zum sozialen Wohnbau stelle, wurden verschiedene Lösungsansätze diskutiert. DER PARITÄTISCHE wirbt für die Einführung einer Sozialquote. Bei der Sozialquote wird ein bestimmter Prozentsatz im Wohnungsneubau mit Mitteln der sozialen Wohnraumförderung hergestellt. Dadurch können Wohnungen preisgünstiger als auf dem freien Wohnungsmarkt vermietet werden. Zudem stellt DER PARITÄTISCHE „Housing First“ als weitere Maßnahme vor. Seinen Ursprung hat Housing First in den USA. Seit 2 Jahren läuft ein Projekt nach den Inhalten dieses Konzepts modellhaft in Bamberg. Wohnungssuchende werden in ein 2-jähriges Programm aufgenommen und erhalten neben der Zuteilung einer Wohnung Unterstützung in der Lebensführung. Dabei wird ähnlich dem Karlsruher Modell Wohnraum über private Eigentümer*innen akquiriert.

Fazit: Einzelmaßnahme reicht nicht aus
Hötzer stellt abschließend klar heraus, „40% der Bevölkerung gibt 30% Ihres Einkommens für Mieten aus. Es besteht dringenden Handlungsbedarf und letztendlich braucht es ein ganzes Bündel an Maßnahmen, die greifen, um für Obdachlose, Menschen mit Behinderung, Alleinerziehende wie auch Familien mit geringerem bis mittlerem Einkommen sowie Rentnern bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.“ Die Stadträt*innen und Kreisrat Günter Bächle sind sich einig, dass kommunalpolitische Strategien gefragt sind, um bezahlbaren Wohnraum zu erhalten und neu zu schaffen. Dabei waren sich alle einig, wohnen ist mehr als nur ein Dach über dem Kopf.

Fotonachweis:

Bildlegende: Oliver Keppler, Christina Rüdenauer, Ute Hötzer (1. Reihe,v.l. n.r.),
Elke Hafner-Sabisch, Günter Bächle, Jacqueline Roos (2. Reihe, v.l.n.r.)
Andreas Renner, Stefanie Barmeyer, Harald Stickel (2. Reihe, v.l.n.r.)

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