Steigende Kosten stellen soziale Träger vor finanzielle Herausforderungen

Pressemitteilung - geschrieben am 25.07.2022 - 14:28

Jährlich verabredet sich DER PARITÄTISCHE Kreisvorstand mit den Sozialdezernenten des Enzkreises und der Stadt Pforzheim, um Herausforderungen der sozialen Träger zu besprechen und Probleme anzuzeigen. Neben den Sozialdezernenten und Kreisvorstandsmitgliedern Ute Hötzer, Oliver Keppler und Harald Stickel beteiligten sich auch Vertreter*innen paritätischer Mitgliedsorganisationen am Gespräch. Große Sorgen bereiten den Einrichtungen die steigenden Kosten sowie auch die mangelnde Wohnraumversorgung.

Soziale Träger sehen ihre Arbeit aufgrund steigender Kosten in Gefahr
Die stark steigenden Preise, vor allem für Energie und Lebensmittel, bedrohen die Arbeit sozialer Einrichtungen. "Wir sehen die Arbeit vieler Einrichtungen gefährdet, weil sie nicht wissen, wie sie die hohen Strom- und Lebensmittelrechnungen oder die hohen Tankkosten begleichen sollen", sagte Kreisvorstandsmitglied Oliver Keppler in der Sitzung. Zuschüsse und Entgelte müssten neu berechnet und angepasst werden. Betroffen seien Einrichtungen aller Art - von Kitas über Einrichtungen für ältere Menschen bis zu Beratungsstellen, so Keppler weiter. Zudem müssen die Einrichtungen die Erhöhung des Mindestlohns und die anstehende Tariferhöhung ihres Personals miteinkalkulieren. Norbert Bogner, Geschäftsführer von miteinanderleben e.V. berichtet mit großer Sorge, „die anstehende Mindestlohnerhöhung zwingt uns, zu prüfen in welchen Bereichen wir weiterhin die Beschäftigung von Mindestlohnbeziehenden aufrechterhalten können.“ Die Folgen der Corona-Pandemie seien nach wie vor zu spüren und die steigenden Preise und Löhne treffe vor allem das Kaufhaus, die Parkhäuser und den Bereich Lego-Recycling  in besonderem Maße, schließt Bogner seine Schilderungen ab.

Mangelnde Wohnraumversorgung
Sozialer Wohnraum war auch schon vor dem Krieg in der Ukraine Mangelware. Nun verschärft sich die Situation zusätzlich durch die Unterbringung ukrainischer Flüchtlinge. DER PARITÄTISCHE sieht hier dringenden Handlungsbedarf und regt erneut an, dass höhere Mietobergrenzen für  Neubau gelten müssen, dass die Einführung einer Sozialquote hilfreich sei und sozial geförderter Wohnbau im Modell einer Genossenschaft eine weitere Möglichkeit darstelle.

Berücksichtigung des inklusiven Arbeitsmarkts
DER PARITÄTISCHE wünscht sich bei der Ausschreibung öffentlicher Aufträge und Projekte auch an inklusive Betriebe zu denken und diese bei der Vergabe entsprechend zu berücksichtigen.

Wichtige Werkzeuge

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