Gleichberechtigung für LSBTTIQ* Menschen

Pressemitteilung - geschrieben am 30.05.2022 - 11:36

Stuttgart 30.05.2022   Anlässlich des Deutschen Diversity-Tages (31.Mai 2022) fordert der PARITÄTISCHE Baden-Württemberg Gleichberechtigung für LSBTTIQ* Menschen. Die Rechte zur geschlechtlichen Selbstbestimmung müssen für alle trans*, intergeschlechtlichen und nicht-binären Menschen gestärkt und ausgebaut werden. Hierzu gehören gezielte Programme gegen LSBTTIQ* Hasskriminalitäten, zusätzliche Beratungs- und Unterstützungsstrukturen im ländlichen Raum und zum speziellen Schutz von Geflüchteten, eine gezielte Sensibilisierungs- und Aufklärungsarbeit in der gesamten Bildungslandschaft und die Einführung eines Landesantidiskriminierungsgesetzes (LADG) in Baden-Württemberg. Für Regenbogenfamilien und Eltern mit trans- und intergeschlechtlichen Kindern sind spezielle Beratungs- und Familienangebote erforderlich, so der Verband.

„Nach wie vor sind LSBTTIQ* Menschen in ihren Rechten eingeschränkt und Diskriminierungen ausgesetzt. Häufig sind sie auch Opfer von Gewalt und Hasskriminalität. Die Landesregierung muss alles dafür tun, das Recht auf freie Selbstentfaltung und Selbstbestimmung zu unterstützen und vor allem entschieden gegen jegliche Form der Diskriminierung vorzugehen“, betont Ursel Wolfgramm, Vorstandsvorsitzende des PARIÄTISCHEN Baden-Württemberg. Der landesweite Aktionsplan „Für Akzeptanz & gleiche Rechte Baden-Württemberg“ sowie die Antidiskriminierungsstelle des Landes trage wesentlich zur Verbesserung der Situation von LSBTTIQ* Menschen bei. Dringenden Handlungsbedarf sieht die Vorstandsvorsitzende beim Ausbau der Angebotsstrukturen im ländlichen Raum, der Sensibilisierungs- und Aufklärungsarbeit an Schulen und außerschulischen Bildungseinrichtungen, dem besonderen Schutzbedarf von LSBTTIQ* Flüchtlingen sowie in der Familienpolitik. „Regenbogenfamilien und Eltern mit trans- und intergeschlechtlichen Kinder brauchen ein speziell auf ihre Anliegen und Bedürfnisse ausgerichtetes Beratungs- und Familienangebot. Die Selbstbestimmung und körperliche Unversehrtheit von trans- und intergeschlechtlichen Kindern insbesondere vor medizinischen Interventionen muss gewahrt bleiben“, so Wolfgramm.

Außerdem fordert der Verband, dass sich die Landesregierung auf Bundesebene gezielt für LSBTTIQ Rechte einsetzt. Hierzu gehören vor allem die Abschaffung des Transsexuellengesetzes (TSG) und die Einführung eines Selbstbestimmungsgesetzes, das allen Menschen gleichberechtigt einen selbstbestimmten Geschlechtseintrag ohne zusätzliche medizinische Gutachten ermöglicht.

Wichtiger Hinweis an die Redaktionen:

Der PARITÄTISCHE Baden-Württemberg und Mitgliedsorganisationen beteiligen sich zum Deutschen-Diversity-Tag am 31. Mai 2022 an einem Onlineprojekt "Villa Vielfalt" für Respekt, Akzeptanz und Solidarität des Arbeiter-Samariter-Bundes NRW (ASB), des Paritätischen Gesamtverbandes und des Lesben- und Schwulenverbands Deutschland (LSVD). Die Besucher*innen können auf der Homepage der "Villa Vielfalt" unter https://www.villa-vielfalt.de/teilnehmende insgesamt 40 Zimmer "besuchen", in denen Projekte vorgestellt und Infos zu Vielfaltsthemen bereitgestellt werden. Im Zimmer Nr. 34 des PARITÄTISCHEN Baden-Württemberg finden Sie Infos und ein exklusives Videointerinterview mit unserem Kollegen Christian Gaus, der außerdem auch der baden-württembergische SPDqueer Landesvorsitzende ist. Wo das Thema LSBTTIQ* bereits beispielhaft im PARITÄTISCHEN steckt – und mit welchen Forderungen wir der Community zur Seite stehen, finden Sie unter https://paritaet-bw.de/sei-wer-du-bist.

Hintergrundinformation:

Aktionsplan „Für Akzeptanz & gleiche Rechte Baden-Württemberg“

Um Vorurteile gegenüber lesbischen, schwulen, bisexuellen, transsexuellen, transgender, intersexuellen und queeren Menschen – kurz LSBTTIQ – abzubauen, hat die Landesregierung in den Jahren 2013 – 2015 einen landesweiten Aktionsplan entwickelt, zentrale politische Ziele definiert und deren Umsetzungsschritte beschlossen. Er trat im Juni 2015 in Kraft. Im aktuellen Koalitionsvertrag ist nun für die kommenden Jahre bis 2025 eine Weiterentwicklung formuliert, um die geschlechtliche und sexuelle Vielfalt in allen Lebensbereichen zu normalisieren und zu stärken, ob im ländlichen Raum, in Bildung und Wissenschaft, in der Jugendarbeit, im Gesundheits- und Pflegesektor oder in der Arbeitswelt. 2018 wurde zudem eine Antidiskriminierungsstelle des Landes eingerichtet, um u.a. Strategien gegen jegliche Form der Diskriminierung zu entwickeln. Weitere Infos unter https://sozialministerium.baden-wuerttemberg.de/de/soziales/akzeptanz-gleiche-rechte/

 

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