Das Bild des PARITÄTISCHEN in der Öffentlichkeit ist mitunter diffus. Kein Wunder, tragen doch die Mitgliedseinrichtungen anders als bei sonstigen Wohlfahrtsverbänden den PARITÄTISCHEN nicht im Namen. Inwieweit die Zugehörigkeit zum PARITÄTISCHEN sichtbar gemacht und gelebt wird, entscheidet die Einrichtung selbst. Insofern entspricht die öffentliche Wahrnehmung nicht unbedingt der tatsächlich vorhandenen Präsenz paritätischen Wirkens vor Ort.
Deshalb liegt den Vorständen im Regionalverbund Bodensee-Oberschwaben das Thema „Öffentlichkeitsarbeit“ sehr am Herzen. Im Jahr 2021 empfahl eine beauftragte externe Kommunikationsagentur: Um den PARITÄTISCHEN in der Öffentlichkeit stärker zu profilieren, sollte bei den Mitarbeitenden in den Mitgliedsorganisationen angefangen werden. Denn hier fehlt oftmals das Gefühl der Verbundenheit mit dem PARITÄTISCHEN. Wofür der PARITÄTISCHE steht und welche Leistungen er für seine Mitgliedsorganisationen erbringt, wie er unmittelbar im Engagementbereich der Mitarbeitenden dort wirkt, ist nicht jedem bewusst. Oftmals interagieren allein die Führungskräfte mit dem PARITÄTISCHEN. Die Nennung des eigenen Spitzenverbandes in Publikationen sowie auf Homepage und Briefpapier, das Anbringen des Türschildes sind kein Garant dafür, dass alle in der Organisation sich mit dem PARITÄTISCHEN in Verbindung bringen. Dies gilt sogar für Mitgliedsorganisationen, die in paritätischen Gremien und Arbeitskreisen aktiv mitwirken.
Auf der Basis der von der Agentur em-faktor erarbeiteten Strategie wurden Ende 2021 die Mitgliedsorganisationen schriftlich über die Kampagne informiert. Sie benannten daraufhin „Kampagnenpat*innen“, die in den Einrichtungen dafür sorgen, dass die Aktion bei den Mitarbeitenden ankommt, die also z. B. Werbemittel auslegen oder Plakate aufhängen. Zum anderen meldeten sich neun kreative Köpfe, die die konkreten Schritte der Kampagne mitentwickeln. Sie kommen aus allen vier Kreisverbänden des Regionalverbundes, repräsentieren verschiedene Fachbereiche und Organisationen unterschiedlichster Größenordnung. Beste Voraussetzungen also, um eine Kampagne von Mitarbeitenden für Mitarbeitende zu gestalten. „Die Werte, die wir für unsere Einrichtung als Leitgedanken gemeinsam mit unseren Klienten festgelegt haben, sind genau die des PARITÄTISCHEN. Schon über die Sprache wird klar, dass wir Paritäter*innen sind!“ stellt Claudia von Rückenwind e. V. mit einiger Überraschung fest. So wie ihr geht es den meisten, die sich freiwillig als „Kampagnenentwickler*innen“ für die Kampagne gemeldet haben. Denn dass die Arbeit des PARITÄTISCHEN in den eigenen Arbeitsbereich stark hineinwirkt, zeigt sich im Gespräch mit den Mitarbeitenden schnell. Arbeitshilfen, Einkaufsvorteile und vielfältige Informationen zu Positionen und Erfolgen des PARITÄTISCHEN sind allerdings oftmals unbekannt. Wo sie genutzt werden, fehlt die Zuordnung zum Spitzenverband.
Die Werte, die wir für unsere Einrichtung als Leitgedanken gemeinsam mit unseren Klienten festgelegt haben, sind genau die des PARITÄTISCHEN. Schon über die Sprache wird klar, dass wir Paritäter*innen sind!
Die vielen Gemeinsamkeiten und sprudelnden Ideen bei den Onlinetreffen des Kampagnenentwicklerteams zeigen, dass das Motto „Du bist einzigartig. Da haben wir was gemeinsam.“ mit der bunten Fleck-Grafik das Wesen des PARITÄTISCHEN gut treffen. Zur Kampagne steuern die Fachbereiche in der Landesgeschäftsstelle Arbeitshilfen und vielfältige Informationen zu Positionen und Erfolgen des PARITÄTISCHEN bei. Die vorhandenen, aber oftmals nicht dem PARITÄTISCHEN zugeschriebenen Informationen sollen nun aufgearbeitet und für die Mitarbeitenden in den Mitgliedsorganisationen ab dem Sommer gut zugänglich gemacht werden. Vielleicht lassen sich die Ergebnisse zukünftig auch über den Regionalverbund Bodensee-Oberschwaben hinaus nutzen. Die Zielgruppe wäre riesig, denn allein in Baden-Württemberg engagieren sich mehr als 84 Tausend Menschen in paritätischen Mitgliedsorganisationen.