Mediale Kampagne zum Weltfrauentag I Frauenhaus Calw bietet in Zeiten von Corona doppelten Schutz für von gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder

Fachinformation - geschrieben am 08.03.2021 - 11:20

Calw, 08.03.2021     Zum Weltfrauentag am 08. März macht der Regionalverbund mit seinen Einrichtungen und in Zusammenarbeit mit den Gleichstellungsbeauftragten der beteiligten Stadt- und Landkreise auf Frauenrechte und die Gleichstellung der Geschlechter aufmerksam. Mit sogenannten Sharepics werben die Zitatgeber*innen in sozialen Medien für den Schutz der Frauen vor Gewalt, für die Geschlechtergerechtigkeit, für das Recht auf Selbstbestimmung sowie die Anerkennung der Frauen für ihre unbezahlte Sorgearbeit in Bezug auf Kindererziehung, Pflege von Angehörigen, Hausarbeit oder Ehrenamt.

Nach Angaben des Bundesfamilienministeriums wird jede dritte Frau in Deutschland in ihrem Leben Opfer physischer, psychischer oder sexualisierter Gewalt. Bei jeder vierten Frau ist der Täter der aktuelle Partner oder ein früherer Partner*. Der effektive Gewaltschutz von Frauen und ihren Kindern ist in Deutschland nach wie vor nicht gewährleistet. „Nicht alle Frauen haben Zugang zu Schutz und Unterstützung, die Umsetzung der Istanbul-Konvention weist eklatante Lücken auf, Femizide werden von der Bundesregierung nicht wirksam verhindert, die Finanzierung von Frauenhäusern ist bundesweit unterschiedlich und nicht auskömmlich und der Gewaltschutz steht in Sorge- und Umgangsrechtsverfahren nicht an erster Stelle“, schildern Franziska Maybach und Elena Fischer, Mitarbeiterinnen des geschäftsführenden Teams im Frauenhaus Calw die altbekannten Defizite.

Die Corona-Pandemie hat die Situation von Gewalt betroffenen Frauen weiter verschärft. Die Suche nach einem Schutzplatz und die Fluchtplanung sind erheblich erschwert, da die Partner seltener das Haus verlassen. Auch die Sorge, sich in einer Einrichtung mit vielen Menschen mit dem Corona-Virus zu infizieren, hält Frauen davon ab, sich Schutz und Hilfe zu holen. Maybach ermutigt, „wir haben ein externes Quartier für neu aufgenommene Frauen und ihre Kinder angemietet.“ Diese Maßnahme helfe die räumliche Dichte des Zusammenlebens im Frauenhaus auf zu lockern und umfangreiche Hygienemaßnahmen in Form von Mundschutzmasken, Desinfektionsmitteln sowie mittlerweile auch Luftfilter seien vorhanden. Damit biete das Frauenhaus Calw in Zeiten von Corona im doppelten Sinne Schutz für von gewaltbetroffenen Frauen und ihre Kinder.

„Für Frauen und ihre Kinder ist nach erlebter Gewalt ein sicherer Ort wichtig, den sie niedrigschwellig und unbürokratisch erreichen, um dort eine neue sichere Lebensperspektive zu entwickeln“, fügen Fischer und Maybach hinzu und wollen betroffene Frauen ermutigen auch in Zeiten von Corona diesen wichtigen Schritt zu gehen. Beide appellieren auch an das Umfeld, an Nachbarn, Schulsozialarbeiter*innen, Erzieher*innen und bitten um Hilfestellung. Die bundesweite Beratungshotline ist rund um die Uhr sowohl für von Gewalt betroffene Frauen als auch für das Umfeld erreichbar.

*Quelle: Bundesfamilienministerium

 

Bundesweite HOTLINE 08000 / 116 016
Frauenhaus / Frauenberatungsstelle Calw  07051 / 78281

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KONTAKT
Frauenhaus Calw, Frauen helfen Frauen e.V., Tel. 07051/78281, E-Mail:
info@frauenhaus-calw.de
Spendenkonto: Frauen helfen Frauen e.V., Sparkasse Pforzheim Calw, IBAN: DE44 6665 0085 0005 3029 78

Mediale Kampagne zum #Weltfrauentag 2021: Starke Frauen im Regionalverbund Nordschwarzwald melden sich zu Wort

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