Tagesstätten sind wichtiges Angebot für psychisch Kranke

Pressemitteilung - geschrieben am 26.02.2021 - 16:52

Heilbronn 26.02.2021   Tagesstätten sind wichtig Anlaufstellen für psychisch kranke Menschen. Betroffene finden hier eine Tagesstruktur und die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen. Der PARITÄTISCHE Baden-Württemberg appelliert an die Politik, Tagesstätten als wichtigen Bestandteil der psychosozialen ambulanten Versorgung im Land gesetzlich zu verankern und die Finanzierung zu sichern. Anlass war ein digitaler sozialpolitischer Dialog zwischen Sozialexperten und Landtagskandidierenden aus dem Wahlkreis Heilbronn zum Thema „Tagesstätten für psychisch kranke Menschen“. Pro Tag besuchen in Baden-Württemberg 1.981 Menschen mit einer psychischen Erkrankung eine Tagesstätte in der Gemeindepsychiatrie (Stand 2018).

„Menschen mit einer psychischen Erkrankung belastet die derzeitige Situation besonders schwer. Niederschwellige Angebote wie Tagesstätten sind jetzt wichtiger denn je, damit Betroffene überhaupt den Alltag bewältigen können“, erklärt Sven Reutner, Referent für Sozialpsychiatrie und Behindertenhilfe beim PARITÄTISCHEN Baden-Württemberg. Die prekäre Finanzlage der Kommunen dürfe nicht zu Einsparungen dieser ambulanten Unterstützungshilfen führen. Die Auswirkungen wären besonders für Menschen, die sich in einer schweren Krankheitssituation befinden, fatal. „Tagesstätten brauchen eine verlässliche Finanzierung, die nicht auf Freiwilligenleistungen beruht“, so Reutner. Außerdem brauche es feste Standards in der Angebotsstruktur. „Die Einrichtungen müssen an fünf Werktagen in der Woche mindestens fünf Stunden geöffnet sein und Gruppenangebote, Beschäftigungsmöglichkeiten und Mahlzeiten anbieten.

„Tagesstätten sind für viele psychisch erkrankte Menschen die einzige Möglichkeit, andere Menschen zu treffen, sich auszutauschen und so am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Dort fühlen sie sich verstanden und sind Teil einer Gruppe. Das stärkt das Selbstbewusstsein und vermittelt soziale Kompetenzen“, sagt Uwe Hellwich. Geschäftsführer vom Weinsberger Hilfsverein e.V. in Heilbronn. „Wie sehr die Betroffenen dieses offene Angebot brauchen, haben wir in der Zeit der Schließung während des Lockdowns erlebt“, so Hellwich. Das Angebot trage wesentlich zur psychischen Stabilität der Betroffenen bei und müsse fester Bestandteil der Sozialraumplanung im Land sein. 

Der Verband fordert, landeseinheitliche Qualitätsstandards für Tagesstätten zu schaffen, das Angebot im Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetz zu verankern und die Finanzierung nachhaltig zu sichern. Nur so könne flächendeckend eine bedarfsgerechte psychosoziale ambulante Versorgung in Baden-Württemberg sichergestellt werden.

Pressekontakt Weinsberger Hilfsverein e.V.: Uwe Hellwich, Geschäftsführer, Tel.: 07131/12352-11, E-Mail: u.hellwich@hilfsverein.org, www.hilfsverein.org

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