Der PARITÄTISCHE Baden-Württemberg fordert die Einführung einer Kindergrundsicherung gekoppelt an bedarfsgerechte Hilfen

Pressemitteilung - geschrieben am 16.10.2020 - 09:51

Stuttgart    In Baden-Württemberg ist jedes fünfte Kind von Armut betroffen. Der PARITÄTISCHE Baden-Württemberg fordert zum Auftakt der landesweiten Aktionswoche „Armut bedroht alle“ bessere Lebensbedingungen und Zukunftschancen für arme Kinder. Als wirksames Mittel gegen Kinderarmut setzt sich der Verband für die Einführung einer Kindergrundsicherung auf Bundesebene ein. Die neue Leistung für Kinder müsse an ein realistisch berechnetes kindliches Existenzminimum gekoppelt sein und bessere Bildung und Teilhabe ermöglichen, so der Verband.

 

Kinderarmut hängt unmittelbar mit der Armut der Eltern zusammen. Deshalb müssen armutsgefährdete Familien finanziell deutlich besser gestellt werden. Als wirksames Mittel gegen Kinderarmut setzen wir uns gemeinsam mit dem Land für die Einführung einer Kindergrundsicherung auf Bundesebene ein. Hier sollen alle Sozialleistungen wie Kindergeld, Kinderzuschlag, Bildungs- und Teilhabepaket sowie Kinderfreibetrag in einer Leistung zusammengeführt werden“, betont Ursel Wolfgramm, Vorstandsvorsitzende des PARITÄTISCHEN Baden-Württemberg. Das jetzige Hilfesystem sei zu bürokratisch und führe dazu, dass der Staat Kinder von Gutverdienenden mehr fördere, als die aus Familien mit mittleren oder niedrigen Einkommen. Bei Kindern, deren Familien im Hartz IV-Bezug  sind, komme das Kindergeld gar nicht an. Es werde angerechnet und der Regelsatz entsprechend gekürzt. „Kinder dürfen nicht länger als Teil einer stigmatisierenden Hartz IV Bedarfsgemeinschaft gelten. Kinder sind keine kleinen Arbeitslosen und dürfen auch nicht so behandelt werden“, erklärt Wolfgramm. „Die Kindergrundsicherung ist ein wichtiger Schritt für mehr gleichberechtigte Teilhabe sowie Bildungs- und Chancengerechtigkeit im Land. Nur von ausreichenden, bedarfsgerechten Hilfen könnten alle Kinder gleichermaßen profitieren“, so die Vorstandsvorsitzende.

Informationen zur 17. landesweiten Aktionswoche „Armut bedroht alle“ unter dem Motto „Arme Kinder => Arme Gesellschaft“ unter www.armut-bedroht-alle.de

 

Aktionen PARITÄTISCHER Mitgliedsorganisationen in Baden-Württemberg

LuCaHeidelberg e.V., Untere Neckarstraße 17, Heidelberg: Vortrag „Bekommen wir das noch hin? Gemeinwohl-Ökonomie – die Schere zwischen arm und reich schließen“, Referent Joachim Langer, am 19.10.2020 von 19:00 - 21:30 Uhr. Kontakt: E-Mail: gwp@luca-heidelberg.de. Weitere Infos https://www.armut-bedroht-alle.de/kalender/bekommen-wir-das-noch-hin-gemeinwohl-oekonomie-die-schere-zwischen-arm-und-reich-schliessen/

FreiwilligenAgentur Heidelberg in Kooperation mit Mosaik Deutschland e.V., Virtuelles Fortbildungsangebot „Antidiskriminierung und vorurteilsbewusste Haltung: Ausgrenzung erkennen – und sich dagegen einsetzen“ am 21.10.2020 von 15.00 17.00 Uhr, Kontakt: E-Mail: freiwilligenagentur@paritaet-hd.de, Weitere Infos https://www.armut-bedroht-alle.de/kalender/online-workshop-antidiskriminierung-und-vorurteilsbewusste-haltung-ausgrenzung-erkennen-und-sich-dagegen-einsetzen/

Kleiderstube des Kinderschutzbundes Heidelberg: Masken-Ausstellung – Kleiderstube – Beratung, Theodor-Körner-Str. 7 in 69115 Heidelberg am 22. Oktober 2020 von 16.00 – 19.00 Uhr, Kontakt: E-Mail: info@kinderschutzbund-heidelberg.de. Weitere Infos , unter https://www.armut-bedroht-alle.de/kalender/masken-ausstellung-kleiderstube-beratung/

Aidshilfe Heidelberg e.V., Veranstaltung „Ist doch gar nicht mehr so schlimm!?“, Wilhelmsplatz, 69115 Heidelberg am 24.10.2020 von 10.00 – 15.00 Uhr. Kontakt: E-Mail: info@aidshilfe-heidelberg.de. Weitere Infos unter https://www.armut-bedroht-alle.de/kalender/ist-doch-gar-nicht-mehr-so-schlimm/

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