
Wachsen am Widerstand – Wie Notfallpädagogik Kinder und Jugendliche in krisenhaften Zeiten stark macht
Die gegenwärtige Weltlage ist von Krisen, Kriegen und Katastrophen geprägt. Die Zunahme von Katastrophen und ihre mediale Begleitung führt zwangsläufig zu einem Anstieg der Traumatisierungen und nachfolgenden Trauma-Folgestörungen. Zu den vulnerabelsten Bevölkerungsgruppen gehören dabei Kinder und Jugendliche.
Unverarbeitete Extrem-Traumata bergen ein Destruktionspotential, das schließlich zu einem Biografiebruch führen kann. Aber nicht alle Betroffenen zerbrechen an traumatischen Erfahrungen. Sie verfügen über Resilienzfaktoren, die ihnen eine Verarbeitung und biografische Integration ihrer Erlebnisse ermöglicht. Warum aus einer Traumatisierung Trauma-Folgestörungen entstehen ist nicht nur vom traumatischen Ereignis, sondern vor allem von diversen Individualfaktoren und Umwelteinflüssen abhängig.
Wer ein schweres Erlebnis verarbeiten und eine seelische Wunde heilen kann, kehrt nicht nur in den Status vor der Traumatisierung zurück. Er vollzieht zumeist einen Prozess der Persönlichkeitsreifung, der in der Fachsprache der Psychotraumatologie als „posttraumatic growth“ bezeichnet wird. Man kann also „Gedeihen trotz widriger Umstände“ und „Wachsen am Widerstand“.
Wie können die seelischen Wunden geheilt werden? Wie kann Notfallpädagogik angesichts kollektiver traumatischer Erfahrungen Resilienzen fördern und einen Prozess gelingender Trauma-Verarbeitung anregen? Was macht Kinder und Jugendliche stark?
Diese drängenden Themen und Aufgabenstellungen sollen in Vorträgen und Workshops der notfallpädagogischen Jahrestagung 2023 bearbeitet werden.
Parzivalstr. 1
76139 Karlsruhe
Deutschland